Abhängig von der Grunderkrankung können für chronisch kranke Menschen nur bestimmte bzw. weitere Impfungen (Indikationsimpfungen) sinnvoll sein. Auch Ihre nächsten Kontaktpersonen sollten einen umfassenden Impfstatus haben, um Sie zu schützen. Zum Impfschutz berät Sie und Ihre Angehörigen Ihre Ärztin bzw. Ihr Arzt oder Ihr Gesundheitsamt.
Grippe (Influenza):
1 x jährlich für Erwachsene mit einer erhöhten gesundheitlichen Gefährdung infolge einer chronischen Erkrankung der Atemwege (einschließlich Asthma oder COPD), des Herz-Kreislauf-Systems, der Leber oder Nieren, aufgrund von Diabetes mellitus oder einer anderen Stoffwechselerkrankung, wegen einer chronischen neurologischen Krankheit (z.B. Multiple Sklerose mit infektionsbedingten Schüben) sowie für Personen mit einer angeborenen oder erworbenen Immunschwäche oder HIV-Infektion
Haemophilus influenzae B (Hib):
einmalige Impfung für Personen mit fehlender Milz
Hepatitis A:
Grundimmunisierung und Auffrischimpfung für bestimmte Risikogruppen, z.B. für Empfänger von Blutprodukten wie Bluter und Personen mit chronischen Lebererkrankungen
Hepatitis B:
Grundimmunisierung für Personen mit mangelnden oder fehlenden Abwehrkräften, bei denen ein schwerer Verlauf einer Hepatitis B-Erkrankung zu erwarten ist, wie z.B. HIV- oder Hepatitis-C-Positive oder Dialysepatienten); über die Notwendigkeit einer Auffrischimpfung entscheidet die/der behandelnde Ärztin/Arzt
Herpes zoster (Gürtelrose)
Impfung gegen Herpes Zoster (Gürtelrose) mit dem Totimpfstoff für Personen ab einem Alter von 50 Jahren, die eine erhöhte gesundheitliche Gefährdung z.B. aufgrund einer HIV-Infektion, rheumatoider Arthritis, systemischem Lupus erythematodes, chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, chronisch obstruktiver Lungenerkrankung oder Asthma bronchiale, chronischer Niereninsuffizienz, Diabetes mellitus sowie immunsupprimierte Personen haben.
Immunsupprimierte Personen und Menschen mit anderen schweren Grunderkrankungen (insbesondere Autoimmunerkrankungen) haben im Vergleich zu immungesunden Personen ein erhöhtes Risiko, an Herpes zoster zu erkranken und erleiden häufiger schwere Verläufe und Komplikationen.
Die Impfserie besteht aus zwei Impfstoffdosen, die im Abstand von mindestens 2 bis maximal 6 Monaten verabreicht werden.
Meningokokken:
Impfung gegen Meningokokken ACWY und Meningokokken B für gesundheitlich gefährdete Personen, mit einer angeborenen oder erworbenen Immunschwäche wie z.B. mit fehlender Milz oder eingeschränkter Milzfunktion. Da das Erkrankungsrisiko je nach Grundkrankheit unterschiedlich hoch ist, sollte die/der behandelnde Ärztin/Arzt die Entscheidung für eine Meningokokken-B-Impfung nach individueller Risikoabschätzung treffen.
Pneumokokken:
Impfung für Erwachsene mit z.B. angeborenem oder erworbenem Immundefekt, einer chronischen Erkrankung der Atemwege, des Herz-Kreislauf-Systems, der Leber oder Nieren, Diabetes mellitus oder einer anderen Stoffwechselerkrankung, einer chronischen neurologischen Krankheit (z.B. Epilepsie) oder Personen mit einem erhöhten Risiko für eine Pneumokokken-Meningitis (z.B. bei Liquor-Fistel oder Cochlea-Implantat); über die Notwendigkeit einer Auffrischimpfung entscheidet die/der behandelnde Ärztin/Arzt
Windpocken (Varizellen)
bei unklarem Impfstatus bzw. wenn keine spezifischen Antikörper nachweisbar sind zweimalige Impfung für Menschen vor geplanter immunsuppressiver Therapie oder Organtransplantation und für Menschen mit schwerer Neurodermitis; auch Angehörige dieser Patientengruppen sollten einen Windpocken-Impfschutz haben