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Thema : Impfen

Diphtherie: Aktualisierter RKI-Ratgeber verfügbar

Diphtherie: Aktualisierter RKI-Ratgeber verfügbar

Das RKI hat seinen Diphtherie-Ratgeber überarbeitet. Ein guter Zeitpunkt für medizinisches Personal, um Wissen und ggf. den Impfschutz aufzufrischen.

Letzte Aktualisierung: 12.04.2018

Das Bild zeigt einen Arzt, eine Praxiskraft und eine Patientin im pinken Oberteil am Empfangstresen einer Praxis
Gute Patienten-Praxis-Beziehung fördert die Compliance

12.04.2018

Jetzt ist die ideale Gelegenheit für medizinisches Personal und Beschäftigte im Gesundheitsdienst, um das eigene Wissen zu Diphtherie aufzufrischen. Denn das Robert Koch-Institut (RKI) hat seinen umfassenden Ratgeber zum Thema Diphtherie aktualisiert. Im Epidemiologischen Bulletin 10/2018 ist der vollständig überarbeitete RKI-Ratgeber erschienen.

Diphtherie-Fälle nehmen wieder zu

Diphtherie schien in Deutschland lange so gut wie ausgerottet. Spätestens seit die Diphtherie-Impfung 1974 von der Ständigen Impfkommission (STIKO) als Standardimpfung für Säuglinge und Kinder empfohlen wurde, gingen die Fallzahlen zurück. Zwischen 1984 und 1990 lagen die jährlichen Fallzahlen in der BRD im einstelligen Bereich. In der DDR traten ebenfalls kaum bzw. keine Fälle mehr auf, hier war die Impfung seit 1961 Pflichtimpfung. Nach der Wiedervereinigung wurde 1991 die Diphtherie-Auffrischimpfung für Erwachsene empfohlen, seit 2002 als regelmäßige Auffrischimpfung alle 10 Jahre – in Kombination mit Tetanus.

Seit 2010 lässt sich wieder ein Anstieg an Erkrankungsfällen beobachten, der in erster Linie auf eine Zunahme von Hautdiphtherie-Fällen zurückzuführen ist (nähere Informationen hierzu finden sich auch im aktualisierten RKI-Ratgeber). Im Zeitraum von 2001 bis 2016 wurden insgesamt 80 von einem toxinbildenden Corynebakterium ausgelöste Diphtherie-Fälle an das RKI übermittelt.

Diphtherie-Impfschutz regelmäßig auffrischen

Erwachsene sollten daher ihren Diphtherie-Impfschutz überprüfen und falls erforderlich die Auffrischimpfung wahrnehmen. Denn während die Impfquote bei Schulanfängern bei > 95% liegt, hat laut einer bundesweiten Studie (DEGS1) in den Jahren 2008 bis 2011 nur knapp über die Hälfte der Erwachsenen (18-79 Jahre) eine Auffrischimpfung gegen Diphtherie in den letzten 10 Jahren erhalten. Dass die Diphtherie-Fallzahlen hierzulande immer noch so niedrig sind, liegt daran, dass die Erwachsenen von einem guten, durch die hohen Impfraten der Kinder bedingten Herdenschutz profitieren. Bei Auslandsreisen entfällt dieser Schutz aber, so dass der Impfschutz vor Reisen in Diphtherie-Endemiegebiete (Ukraine, Syrien, Somalia, Südsudan, die Zentralafrikanische Republik und Äquatorial-Guinea) unbedingt aufgefrischt werden sollte.

Umfassende Ratgeber zu wichtigen Infektionserkrankungen

Das RKI veröffentlicht auf Grundlage des § 4 Infektionsschutzgesetz (IfSG) zu verschiedenen Infektionserkrankungen umfassende Informationen in einer Ratgeber-Serie. Zielgruppe der RKI-Ratgeber sind Fachkreise, u.a. Ärztinnen und Ärzte, medizinisches Fachpersonal und der Öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD). Die Beiträge werden in Zusammenarbeit mit den Nationalen Referenzzentren (NRZ), Konsiliarlaboren (KL) sowie weiteren Expertinnen und Experten erarbeitet.

Quellen: Epi Bull 10/2018, rki.de, Ärzte Zeitung, äin-red

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