Anerkennen, Aufarbeiten, Zukunft gestalten - Veranstaltung zum Thema Leid und Unrecht
Viele Menschen, die zwischen 1949 und 1975 als Kinder und Jugendliche in Einrichtungen der Behindertenhilfe, der Kinder- und Jugendpsychiatrie oder der damaligen Jugendfürsorge untergebracht waren, haben dort Leid und Unrecht erfahren – eine wissenschaftliche Aufarbeitung in Schleswig-Holstein soll Anerkennung und Konsequenzen ermöglichen.
Letzte Aktualisierung: 13.03.2025
Viele Menschen, die zwischen 1949 und 1975 als Kinder und Jugendliche in Einrichtungen der Behindertenhilfe, der Kinder- und Jugendpsychiatrie oder der damaligen Jugendfürsorge untergebracht waren, haben dort Leid und Unrecht erfahren. Noch heute leiden Betroffene an den Folgen von Zwangsmaßnahmen, Demütigungen, Unterversorgung, Strafen, Gewalt und Medikamentenversuchen.
Gestern fand im Plenarsaal des Schleswig-Holsteinischen Landtags die Veranstaltung „Anerkennen, Aufarbeiten, Zukunft gestalten“ auf Einladung des Sozialausschusses und des Sozialministeriums statt. Ziel der Veranstaltung war, die Erkenntnisse der wissenschaftlichen Aufarbeitung vorzustellen, die das Land bei der Universität zu Lübeck in Auftrag gegeben hatte. Es handelt sich dabei um zwei Untersuchungen, bei der zweiten Studie wurde der Untersuchungszeitraum inzwischen auf die Zeit bis 1990 erweitert. Betroffene sowie Vertreter*innen aus Politik, Kirche, Kommunen, Wissenschaft und Verbänden diskutierten gemeinsam Konsequenzen.
„Ich kann nur versuchen mir vorzustellen, wie es sein muss, sich vor ein Publikum zu stellen und von solchen Erlebnissen zu berichten. Danke, dass Sie uns daran teilhaben lassen“, betonte Albig, nachdem einige Betroffene ihre leidvollen Erfahrungen geschildert hatten, „Die Folgen dieses Unrechts sind für viele Betroffene bis heute spürbar – körperlich, seelisch und sozial. Das Land Schleswig-Holstein erkennt dieses Unrecht an. Es ist unsere Verantwortung, den Betroffenen zuzuhören, ihr Leid ernst zu nehmen und die Vergangenheit aufzuarbeiten.“
Schleswig-Holstein hat
sich auf Bundesebene für die Verlängerung der Stiftung Anerkennung und Hilfe eingesetzt
wird sich auch weiterhin im Bund für die Betroffenen von Leid und Unrecht stark machen.
2021 einen Unterstützungsfonds in Höhe von 6,2 Mio. Euro bis 2030 initiiert, der die Leistungen der beiden inzwischen ausgelaufenen bundesweiten Hilfesysteme fortsetzt.
Schleswig-Holstein ist das einzige Bundesland, dass die Fortsetzung der bisherigen Hilfesysteme in dieser Form für Betroffene aus Schleswig-Holstein zur Verfügung stellt.
Im Oktober wird eine weitere Veranstaltung zu dem Thema stattfinden.
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