KIEL. Wer kennt sie nicht, die Hidden Champions aus Schleswig-Holstein und ihre Innovationen? Etwa die berühmte Bargteheider Bogdahn flexi Roll-Leine für Hunde, die weltweit verbauten Entwässerungsrinnen von ACO Severin Ahlmann aus Büdelsdorf oder den Kreiselkompass von Anschütz aus Kiel. Doch wie steht es um die weniger gewinnträchtigen Erfindungen und Unternehmensgründungen? Etwa im Bereich der Telemedizin für den ländlichen Raum. Oder auf dem Feld der sozialen Gerechtigkeit und des nachhaltigen Wirtschaftens. Denn auch hier gibt es zahlreiche Gründerinnen und Gründer – doch ihr Weg nach oben ist oft deutlich steiniger und dornenreicher.
Um das zu ändern, hat die Landesregierung jetzt die Strategie "Nordisch Innovativ" für nachhaltige und soziale Innovationen sowie Unternehmertum aufgesetzt. "Es geht hier um Innovationen mit gesellschaftlichem Mehrwert – keineswegs um ein Nischenthema
", sagte Wirtschafts-Staatssekretärin Julia Carstens heute (4. Juni) in Kiel bei der Vorstellung der Strategie. Die geplanten Unterstützungen des Landes konzentrierten sich laut Carstens dabei vor allem auf die Themenbereiche "Innovationen in der öffentlichen Verwaltung", gesundes Leben, Bildung, soziale Gerechtigkeit, Klimaschutz, nachhaltiges Wirtschaften und globale Verantwortung. Zur Strategie
In einem ersten Schritt gehe es uns darum, die Themen bekannter zu machen und für sie zu sensibilisieren. Zudem plane das Land eine Bündelung der finanziellen Hilfen und die Öffnung bestehender Programme für entsprechende Projekte sowie mehr Sichtbarkeit durch Veranstaltungen, Schulungen oder den Einsatz sozialer Medien. Schleswig-Holstein verfüge zwar bereits über ein starkes Netzwerk zur Gründungsförderung, doch seien viele Angebote auf klassische, gewinnorientierte Gründungen ausgerichtet und oft nur in Städten oder Hochschulen verfügbar. "Sozialen und nachhaltigen Gründerinnen und Gründern fehlt es zudem oft an Erfahrung und Zugang zu bestehenden Förderungen – und besonderer Nachholbedarf besteht da im ländlichen Raum
", sagte Carstens. Dies solle unter anderem mit Schulungen für Beratungsstellen ausgeglichen werden.
Darüber hinaus will die Landesregierung die sozial-unternehmerische Bildung bereits in den Schulen fördern. Weitere Informationen und Ansprechpartner für die Landesstrategie finden sich unter: https://www.schleswig-holstein.de/socialentrepreneur