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Madsen beim 11. Schleswig-Holsteinischen Hafentag in Wyk auf Föhr 

Land investiert in den kommenden Jahren massiv in die Westküsten-Häfen 

Letzte Aktualisierung: 10.04.2025

FÖHR. In den Häfen der Inseln und Halligen der schleswig-holsteinischen Westküste stehen umfangreiche Modernisierungen an. Wie Wirtschafts- und Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen heute (10. April) beim 11. Schleswig-Holsteinischen Hafentag in Wyk auf Föhr sagte, betreffe dies in den kommenden zwei bis drei Jahren neben Büsum unter anderem auch Hallig Hooge, Langeneß, Oland oder Pellworm. Hier würden Bund und Land absehbar bis zu 100 Millionen Euro investieren. 

"Auch wenn der Blick bei den Umschlagshäfen oft auf das Top-Trio Brunsbüttel, Lübeck und Kiel gerichtet ist, so haben unsere kleineren Häfen eine enorme Bedeutung für die Versorgungssicherheit und – vor allem über den Tourismus – die regionale Wertschöpfung", sagte Madsen. Auch der zunehmende Import von Baustoffen, aber auch der internationale Handel mit Agrargütern werde sich künftig nicht allein an großen Umschlagsplätzen abwickeln lassen. 

"Wir werden Häfen wie Büsum und Husum, ganz besonders aber auch Flensburg und Heiligenhafen vor konkurrierenden, hafenfremden Nutzungen schützen, um sie wirtschaftlich weiterentwickeln zu können", sagte der Minister. Vor diesem Hintergrund sei erfreulich, dass in Flensburg offenbar die Erkenntnis gereift sei, den Umschlagsplatz Harniskai zumindest in wesentlichen Teilen zu erhalten und nicht städtebaulichen Ambitionen zu opfern.

Besonders weit sei aktuell die Entwicklung im Landeshafen Büsum. Die Nachfrage nach Umschlagsflächen sei groß, die Kailänge werde um mehrere hundert Meter aufgestockt und die Leistungsfähigkeit damit gewaltig erhöht. Madsen: "Die Planung des so genannten neuen Hafenbeckens IV ist in der Zielgeraden, mit etwas Glück kann der Ausbau 2027 starten und auch die Wiederinbetriebnahme des Hafengleises ist auf einem guten Weg." Die Gesamtinvestition in Büsum liege am Ende voraussichtlich zwischen 15 bis 20 Millionen Euro.

Wie in Büsum bereits heute, könnte der Baustoffumschlag aus Sicht von Madsen auch im Landeshafen Glückstadt sowie in Brunsbüttel künftig eine zunehmend wichtige Rolle spielen. "Die A 20 und der neue Elbtunnel werden gewaltige Bedarfe an Baustoffen haben. Für diese Baustellen können wir keinen logistischen Flaschenhals gebrauchen. Die Häfen werden einen Großteil der Baustellenlogistik stemmen müssen und brauchen bereits jetzt zuverlässige und leistungsfähige Hinterlandanbindungen.

Im Hafen von Wyk auf Föhr ist die Modernisierung nach den Worten von Madsen unterdessen für rund 15 Millionen Euro längst umgesetzt. Durch zwei Seiteneinstiege bei den W.D.R.-Fähren seien bereits vor einigen Jahren die Fußgänger vom rollenden Verkehr getrennt, die Hafenfläche optimiert sowie überflutungssicherer gestaltet worden. Vergleichbares sei in Dagebüll und Wittdün auf Amrum erfolgt. "Das Ganze korrespondiert wunderbar mit den damals wie heute zukunftsweisenden W.D.R.-Fähren ,Schleswig-Holstein‘ und ,Uthlande‘, die die Inselversorgung nach wie vor zuverlässig und angenehm sicherstellen", so Madsen.

Mit Blick auf die Planung des neuen Anlegers auf Hallig Hooge setzt der Minister Hoffnungen auf die jüngste Änderung des Landeswassergesetzes, die ein Planfeststellungsverfahren überflüssig mache. "Hierdurch kommt mehr Tempo in das Thema", sagt Madsen. "Wir sind als Land auch bereit, das Projekt nicht nur mit guten Worten zu begleiten." Gleiches gelte für den Tiefwasseranleger auf Pellworm. Hier sei ein Ersatzbau nötig, der parallel zum bestehenden Anleger errichtet werden müsse, um die Inselversorgung lückenlos sicherzustellen. Die Kosten liegen für Hooge und Pellworm bei voraussichtlich jeweils 15 Millionen Euro.
 
Weiter vorangeschritten sind unterdessen die Vorbereitungen für neue Anleger auf den Halligen Oland und Langeneß. Bereits im kommenden Jahr sollen die Bauarbeiten beginnen. Für die neuen Anleger werden je rund zwei Millionen Euro veranschlagt. Gefördert werden beide Vorhaben aus Bundes- und Landesmitteln. Aus einem Teil des so genannten Elb-Schlickgeldes, das dem Land aus Hamburg zufließt, finanziere die Landesregierung an der Westküste zudem die für die Schifffahrt dringend erforderliche Sediments-Beseitigung in den Schifffahrtswegen. 

Nach wie vor ungewiss ist die Zukunft des Hafens Hörnum auf Sylt. Nach Auskunft der zuständigen Generaldirektion der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes scheint eine Einigung hinsichtlich der Übernahme des Hafens durch die Gemeinde auf Grund der hohen erforderlichen Investitionen in weiter Ferne zu sein. Der Bund stehe aber bislang zu seiner Zusage, die Hälfte der Kosten einer Grundinstandsetzung im Zuge der Abgabe des Hafens zu übernehmen. Der verbleibende Eigenanteil scheine durch die Gemeinde aber nicht erbringbar, so ein Sprecher.
 
Einen kleinen Lichtblick gebe es laut Madsen aber doch: So plane der Bund an der Westkaje einige kleinere Instandsetzungen, damit der Betrieb der Muschelfischer im Süden der Insel weiterhin erfolgen kann. 

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