Anfang des Jahres hat die Landesregierung den Deponien Lübeck-Niemark und Johannistal den freigemessenen Abfall aus dem Kernkraftwerk Brunsbüttel zugewiesen. Wie genau die Deponierung der freigegebenen Rückbauabfälle aussieht, darum geht es am Dienstag, 20. April, von 18 bis 20 Uhr in einer digitalen Bürgerfragestunde.
Bürgerfragestunde per Livestream und Chat
An diesem Tag haben alle Interessierten die Möglichkeit, per Livestream bei der Bürgerfragestunde dabei zu sein und Energiewendeminister Jan Philipp Albrecht sowie Experten für Strahlenschutz und Abfallwirtschaft aus dem Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung über einen Chat ihre Fragen zu stellen.
"Mir ist daran gelegen, die Fragen und Ängste der Bürgerinnen und Bürger ernst zu nehmen und zu beantworten", sagt Energiewendeminister Jan Philipp Albrecht. "Natürlich ist diese Zuweisung keine schöne Entscheidung, sondern eben eine notwendige Konsequenz aus dem Atomausstieg. Ich freue mich daher auf die nächste Dialogveranstaltung zum Thema der Entsorgung freigegebener Abfälle, bei der ich erneut die vielen Fragen beantworten werde, die in diesem Zusammenhang verständlicherweise bei vielen Menschen aufkommen."
Mir ist daran gelegen, die Fragen und Ängste der Bürgerinnen und Bürger ernst zu nehmen und Antworten zu geben.
Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur Jan Philipp Albrecht
Um die Bürgerinnen und Bürger, die in der Nähe der Deponien Johannistal in Ostholstein und Lübeck-Niemark leben, zu informieren, hat das Energiewendeministerium vorab mehr als 3000 Haushalte an beiden Standorten angeschrieben und zur Bürgerfragestunde eingeladen. Erst Ende Februar hatte sich Minister Albrecht in einer Marathonsitzung der Lübecker Bürgerschaft den Fragen der Abgeordneten gestellt.
Hintergrund
Vor zehn Jahren ist deutschlandweit der Atomausstieg beschlossen worden: Noch im selben Jahr ist den Kernkraftwerken in Krümmel und Brunsbüttel der Leistungsbetrieb untersagt worden. Seitdem ist das Kernkraftwerk Brokdorf das einzige im Land, das bis Ende 2021 noch am Netz ist.
Doch wenn Atomanlagen stillgelegt werden, müssen sie zurückgebaut und dabei entstehende Abfälle entsorgt werden. Für radioaktive Abfälle gibt es eigens dafür vorgesehene Zwischen- und Endlager. Der Abfall beim Rückbau wird nach den strengen Vorgaben des Strahlenschutzrechts von der Atomaufsicht freigegeben und anschließend entsorgt. Doch es entstehen auch Abfälle, die nicht verbrannt oder dem Recycling zugeführt werden dürfen.
Von den rund 300.000 Tonnen Masse, aus denen das Kernkraftwerk Brunsbüttel besteht, sind etwa 1,5 bis 3 Prozent mittel und schwach radioaktiv belastetes Material, das in das Endlager Schacht Konrad geliefert werden soll. Der Großteil jedoch besteht aus nicht-radioaktiven Materialien wie Metallen, Plastik, Dämm-Materialien, Leuchtstoffröhren, Bauschutt oder Betonteilen. Freigegebene Abfälle, die nicht verbrannt oder dem Recycling zugeführt werden können, werden deponiert.
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