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Ministerium für Energie­wende, Klimaschutz, Umwelt und Natur : Thema: Ministerien & Behörden

Tobias Goldschmidt

Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur

Naturschutzverbände treten Allianz für Gewässerschutz des Landes bei

Umweltstaatssekretärin Katja Günther: „Eine starke Partnerschaft zum Schutz unserer Gewässer.“

Letzte Aktualisierung: 15.11.2024

KIEL/RENDSBURG. Vor elf Jahren wurde in Schleswig-Holstein die Allianz für den Gewässerschutz gegründet mit dem Ziel, die Nährstoffeinträge in Grundwasser und Gewässer zu vermindern. Partner sind neben dem Umwelt- und dem Landwirtschaftsministerium auch der Bauernverband, der Landesverband der Wasser- und Bodenverbände und der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft. Im Rahmen ihres obersten Gremiums, des Runden Tisches Nährstoffmanagement, kamen heute die Allianz-Mitglieder zusammen, um die Erweiterung um Vertreter des Naturschutzes zu feiern.

Umweltstaatssekretärin Katja Günther: „Mit dem Beitritt der Naturschutzverbände gewinnt die Allianz weitere Partner mit wertvoller Expertise in den Bereichen Klima-, Natur- und Gewässerschutz. Ich freue mich, dass der Naturschutz seine Expertise hier mit einbringen kann und will.“

Alexander Schwarzlose, Landesvorsitzender des Naturschutzbundes (NABU) Schleswig-Holstein ist überzeugt, dass die Naturschutzverbände ihre Expertise im gegenseitigen Dialog gewinnbringend für den Natur- und Gewässerschutz einbringen können. „Zu hohe Nährstoffeinträge belasten Binnengewässer und Meere erheblich. Nimmt man unsere Seen und die Ostsee in den Blick, so fällt auf, dass sich deren Zustände selbst nach 24 Jahren des Bestehens der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie immer noch nicht verbessern oder sogar dramatisch verschlechtern. Hiergegen müssen wir endlich mit aller Entschlossenheit vorgehen. Die aus Sicht der Naturschutzverbände späte Gründung einer Allianz für Gewässerschutz erst 2013 wurde zunächst von Seiten des Naturschutzes kritisch hinterfragt. Umso vielversprechender haben sich die Bemühungen und Aktivitäten der Allianz seitdem entwickelt. Sie können ein Baustein sein, um die Nährstoffbelastungen zu verringern. Und so stehen wir heute hier, um nach langen Gesprächen und fachlichem Austausch dieser Allianz beizutreten. Wir sind zuversichtlich, dass die Allianz ihrer Verantwortung gerecht wird.“

Der Landesvorsitzende des BUND Schleswig-Holstein, Dietmar Ulbrich, führt weiter aus: „Der Klimawandel wird unseren Wasserhaushalt gravierend beeinflussen und verändern. Dürren und Überschwemmungen sind die ersten Anzeichen dieses Wandels. Hierauf sind Reaktionen im Rahmen einer Klimaanpassungsstrategie notwendig. Als Naturschutzverband treten wir dafür ein, dass sowohl für den Hochwasserschutz als auch für die Wasserrückhaltung naturnahe Maßnahmen umgesetzt werden, die gleichzeitig dem Schutz der Biodiversität dienen. Der Landschaftswasserhaushalt muss so gestaltet werden, dass immer genügend Wasser für den Schutz von feuchten Lebensräumen und deren Pflanzen und Tieren zur Verfügung steht. Dieser Maßnahmen müssen auch in der Allianz für Gewässerschutz vorbereitet werden.“

Staatssekretärin Katja Günther hob die Arbeit der Allianz für den Gewässerschutz hervor: „Die Allianz für den Gewässerschutz ist ein wichtiges Element für die Verbesserung des Gewässerschutzes. Ihr Engagement und ihre Impulse sorgen für Akzeptanz bei den Landnutzern und fördern eine Praxis, die den Schutz unserer Gewässer in den Vordergrund stellt. Prävention ist wichtig und viel besser als Reparatur. Die Belange der Landwirtschaft, der Wasserwirtschaft und des Naturschutzes ergänzen und verstärken sich. Hand in Hand können Veränderungen gestaltet und durchgeführt werden.“

Landwirtschaftsminister Werner Schwarz: „Die Landwirtschaft trägt als größter Flächenbewirtschafter eine besondere Verantwortung für den Gewässerschutz. Eine bedarfsgerechte Düngung und der damit verbundene verantwortungsvolle und nachhaltige Einsatz von Nährstoffen ist ein zentrales Thema zur Sicherung stabiler Erträge und der Nahrungsmittelproduktion, aber eben auch der Schutz unserer Gewässer.“ Der Landwirtschaftsminister wies darauf hin, dass gerade das letzte Jahr gezeigt hätte, wie wichtig der Dialog zwischen den verschiedenen Interessenvertretungen sei. „Die Herausforderungen und Zukunftsfragen für die Landwirtschaft können nur gemeinsam angegangen werden. Hier sind ein gegenseitiges Verständnis und ein kooperatives Miteinander erforderlich. Die Allianz für Gewässerschutz leistet hierfür einen wichtigen Beitrag und setzt sich aktiv für die gewässerschonende Landbewirtschaftung ein. Ich begrüße es daher, dass der Naturschutz heute als weiteres Allianzmitglied eine Stimme bekommt. Nur so kann uns der Schulterschluss zwischen den unterschiedlichen Interessensgruppen gelingen.“

Der Präsident des Bauernverbands Schleswig-Holstein, Klaus-Peter Lucht, sagte: „Die Zusammenarbeit mit den Naturschutzverbänden im Dialogprozess zur Zukunft der Landwirtschaft in Schleswig-Holstein war sehr vernünftig und fruchtbar. Daher freue ich mich auf das gemeinsame Agieren für den Gewässerschutz in der Allianz. Wir Bäuerinnen und Bauern können durch technischen Fortschritt beim Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln noch besser werden. Weitere Maßnahmen für mehr Nährstoffeffizienz und ein noch besseres Nährstoffmanagement müssen wirksam und praktikabel sein, um in der Praxis Bestand zu haben und auf den Höfen akzeptiert zu werden.“

Hans-Heinrich Gloy, Verbandsvorsteher des Landesverbandes der Wasser- und Bodenverbände Schleswig-Holstein, fasst zusammen: „Die Bereitstellung gewässerangrenzender Flächen zur Einrichtung breiter, dauerhafter Gewässerrandstreifen ist ein wirkungsvoller Beitrag zum Gewässerschutz. Seit 2019 haben sich die Wasser- und Bodenverbände Schleswig-Holsteins sehr erfolgreich der Sicherung gewässerangrenzender Flächen verschrieben und treiben damit wirkungsvoll den Schutz der Fließgewässer voran. Dieses Modell werden wir auch in die Zukunft tragen.“

Auch Dr. Torsten Birkholz vom BDEW bestätigte die wertvolle Gewässerkooperation: „Nach sieben Jahren Allianz für den Gewässerschutz können wir ein grundsätzlich positives Fazit ziehen, da der zuweilen intensive Austausch zu einem gegenseitigen Verständnis beigetragen hat. Von Seiten der Wasserversorger wurde 2020 der Themenkomplex Spurenstoffe mit einer neuen gemeinsamen Arbeitsgruppe eingebracht, die sich mit der Verringerung von Einträgen von Pflanzenschutzmitteln in Grund- und Oberflächengewässer beschäftigt. Erfolge sind beim Grundwasserschutz aber in so kurzen Zeiträumen nur schwer zu quantifizieren. Daher müssen wir uns weiterhin mit besonderem Fokus dem Schutz der natürlichen Ressourcen unseres Trinkwassers widmen, um dessen gute Qualität in Schleswig-Holstein auch zukünftig garantieren zu können.“

Mit der Allianz für den Gewässerschutz ist in Schleswig-Holstein ein Bündnis gewachsen, welches landwirtschaftliche und wasserwirtschaftliche Institutionen aus der Praxis, Wissenschaft und Verwaltung mit Bezug zum Gewässerschutz zusammenbringt. In der gemeinsamen Arbeit entwickeln sich die Themen immer weiter und zeigen, dass der Gewässerschutz unabdingbar mit anderen Schutzzielen verbunden ist. Ein verbessertes Düngemanagement auf den landwirtschaftlichen Betrieben und Gewässerrandstreifen tragen nicht nur zum Gewässerschutz, sondern auch maßgeblich zum Klimaschutz und zum Erhalt der Biodiversität bei.

Hintergrund:

Die Allianz für den Gewässerschutz wurde im Jahr 2013 durch das damalige Landwirtschafts- und Umweltministerium und den Bauernverband Schleswig-Holstein gegründet. In 2017 wurde die Allianz erweitert um den Landesverband der Wasser- und Bodenverbände und die Landesgruppe Norddeutschland des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft. Auch nach der Ressortteilung des MELUND in das MEKUN und MLLEV im Jahr 2022 bekennen sich beide Ministerien zum Gewässerschutz. Mit der Aufnahme der Naturschutzverbände erweitert sich das Spektrum an Themen.

Der Runde Tisch Nährstoffmanagement mit seinen rund 60 Mitgliedern als oberstes Gremium wurde von der Allianz für den Gewässerschutz ins Leben gerufen, um möglichst alle Akteure aus Wissenschaft, Aus- und Weiterbildung, Verwaltung, Gewässer- und Naturschutz sowie der landwirtschaftlichen Beratung und Praxis zusammenzubringen: Ziel ist ein effektiver Gewässerschutz durch besseres Nährstoffmanagement in der Landwirtschaft.


Verantwortlich für diesen Pressetext: Carolin Wahnbaeck, Jonas Hippel, Martina Gremler | Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur | Mercatorstr. 3, 24106 Kiel | Telefon 0431 988-7044 | Telefax 0431 988-7137 | E-Mail: pressestelle@mekun.landsh.de | Presseinformationen der Landesregierung finden Sie aktuell und archiviert im Internet unter www.schleswig-holstein.de | Das Ministerium finden Sie im Internet unter www.mekun.schleswig-holstein.de

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