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Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN.SH) : Thema: Ministerien & Behörden

Toter Pottwal auf Sylt geborgen

Letzte Aktualisierung: 18.02.2025

Der im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer tot angetriebene Pottwal wurde am 17. Februar in Hörnum auf Sylt geborgen. Der Fachbetrieb Rendac zerteilte ihn vor Ort und verwertete die Einzelteile schließlich in seinem Firmensitz in Jagel weiter - zu Tierfett, das im Biodiesel verwendet wird. Und Tiermehl, einem Rohstoff in der Zementproduktion.

Der 14,3 Meter lange Bulle wurde bei auflaufendem Wasser auf den Strand nahe des Hörnumer Hafens gezogen. Der zuständige Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN.SH) wurde dabei von der Firma NC unterstützt, die u.a. ein Raupenfahrzeug einsetzte. Die Einzelteile des Wals wurden mit einem Radlader der Insel Sylt Tourimus-Service GmbH (ISTS) über den Strand in den Hafenbereich transportiert, um dort in zwei Spezialcontainern verladen zu werden. Der Unterkiefer blieb auf Sylt und soll hier nach seiner Restauration im Erlebniszentrum Naturgewalten (List) ausgestellt werden.

Ein Team des Instituts für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung (ITAW/Büsum) um Dr. Joseph Schnitzler kam am 18. Februar nach Hörnum, um Proben des Kadavers zu nehmen, die u.a. Aufschluss über die Todesursache geben sollen. Außerdem erhoffen sich die Wissenschaftler weitere Informationen über die Lebensweise der Pottwale. Die Auswertungen wird einige Wochen in Anspruch nehmen.

Der tot im Meer treibende Pottwal war am 14. Februar in der Nähe von Sylt gesichtet worden. Am 15. Februar wurde er von einem Muschelfischer in den Hörnumer Außenhafen geschleppt und dort vertäut. Aufgrund des fortgeschrittenen Verwesungszustandes konnte zunächst eine Explosions- und Infektionsgefahr nicht ausgeschlossen werden. Aus Sicherheitsgründen sperrten die Nationalparkverwaltung Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer mit ihrer örtlichen Nationalpark-Rangerin und einem Team der Schutzstation Wattenmeer deshalb den Lagerort weiträumig ab und informierte die zahlreichen Schaulustigen vor Ort. Die Nationalparkverwaltung im LKN.SH koordinierte die Arbeiten rund um den toten Pottwal.

Pottwale sind die größten bezahnten Tiere der Erde: Männchen werden bis zu 20 Meter lang und 50 Tonnen schwer. Sie sind sehr gesellige Tiere und haben ein faszinierendes Sozialverhalten. Die Art kommt in allen Weltmeeren vor. In die Nordsee gelangen nur Männchen, meist Gruppen von Jungbullen, die auf ihren jährlichen Wanderungen bis zum Polarkreis ziehen. Es wird vermutet, dass manche Tiere auf ihrem Zug nach Süden entlang der norwegischen Küste versehentlich in die Nordsee gelangen. Zuletzt kam es im schleswig-holsteinischen Wattenmeer im Jahr 2016 zu tödlichen Strandungen von 13 Pottwalbullen.

Im Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum in Tönning informiert eine umfangreiche Walausstellung über die Pottwalstrandungen im Wattenmeer und Lebensweisen von Walen im Allgemeinen. Ein inmitten des Walhauses schwebender, 17,5 Meter langer Pottwalbulle - halb Skelett, halb Modell - begeistert Jung und Alt gleichermaßen.

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