Landesamt für Umwelt: Thema: Ministerien & Behörden
Das LLUR überträgt die ehrenamtliche Betreuung für das Natura 2000-Gebiet "Tarbeker Moor" im Kreis Segeberg
Letzte Aktualisierung: 30.12.2020
FLINTBEK / NEUMÜNSTER / SEGEBERG. Das Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) hat die naturschutzfachliche Betreuung für das Natura 2000-Gebiet "Tarbeker Moor" auf Herrn Nils Kuhnert-Schumacher übertragen. Natura 2000 ist ein EU-weites Netz von Schutzgebieten zur Erhaltung gefährdeter oder typischer Lebensräume und Arten.
Der Betreuungsvertrag wurde am 8. Dezember d. J. in Neumünster unterzeichnet. Mit dabei waren neben dem zukünftigen Betreuer auch Angelika Bretschneider, Dr. Thomas Holzhüter und Andrea Kühl vom LLUR. Der Betreuungsvertrag beginnt ab 2021, er gilt zunächst für 3 Jahre und wenn die Betreuung zufriedenstellend verläuft, verlängert er sich automatisch um weitere 6 Jahre.
Herr Kuhnert-Schumacher kennt das Gebiet schon seit den 70er Jahren, als hier noch Torf abgebaut wurde. Er wohnt seit 14 Jahren in der nahegelegenen Gemeinde Blunk und hat sich seitdem intensiv mit dem Moor beschäftigt, insbesondere mit den hier vorkommenden Vogelarten.
Zu den Aufgaben der Betreuungsarbeit zählen: Die Entwicklungen im Schutzgebiet zu dokumentieren, den Naturschutzbehörden notwendige Maßnahmen vorzuschlagen, diese ggf. nach Genehmigung durch die Naturschutzbehörde auszuführen und die Öffentlichkeit über das Schutzgebiet zu informieren. Über die geleistete Arbeit wird dem LLUR jährlich Bericht erstattet. „Wir freuen uns, dass dieses naturschutzfachlich wertvolle Gebiet durch einen erfahrenen Ortsansässigen betreut, erhalten und fortentwickelt wird“ sagte Dr. Thomas Holzhüter bei der Vertragsunterzeichnung.
Die Betreuung von Naturschutzgebieten hat bereits eine lange Tradition in Schleswig-Holstein. Seit 2009 überträgt das LLUR die Betreuung auch für Gebiete, die Bestandteil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000 sind. Insgesamt werden jetzt 172 Naturschutzgebiete, 51 Natura -2000-Teilgebiete und der Nationalpark „Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer“ von 42 Naturschutzvereinen, einer lokalen Aktion, sieben Einzelpersonen, den Schleswig-Holsteinischen Landesforsten und der öffentlichen Hand (Kreise, Städte, Gemeinden) sowie der Integrierten Stationen Eider-Treene-Sorge und Westküste des LLUR betreut.
Das Land Schleswig-Holstein beteiligt sich zu 90 % an den Ausgaben, die im Rahmen der Betreuung anfallen. So wurden in diesem Jahr (2020) rund 1.125 Mio. Euro als Zuwendungen an die betreuenden Vereine gezahlt.
Das 131 ha große FFH-(Fauna-Flora-Habitat) - Gebiet „Tarbeker Moor“ liegt etwa 10 km nördlich von Bad Segeberg. Es gehört mit den südwestlich und östlich anschließenden Moorkomplexen zu einem ehemals weitläufigen Hochmoorkomplex. Dieser wurde im 19. und 20. Jahrhundert abgetorft und nahezu vollständig in Grünland überführt. Das Tarbeker Moor wurde von 1951 bis 1990 industriell teilweise bis auf den mineralischen Untergrund abgetorft. Die 1991 erfolgreich eingeleitete Renaturierung hat dazu geführt, dass ein kleinflächiges Mosaik aus moortypischer Vegetation (z. B. Torfmoose und Wollgras), Wasserflächen und trockenen Torfdämmen entstanden ist. Das Gebiet bietet zahlreichen Amphibienarten wie Knoblauchkröte und Moorfrosch Lebensraum. Im Bereich der Tensfelder Au kommt der Fischotter vor.
Verantwortlich für diesen Pressetext: Martin Schmidt, Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | Hamburger Chaussee 25, 24220 Flintbek | Telefon 04347 704-243 | Telefax: 04347 704-702 | E-Mail: |
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