Keine Ganzjahresbeweidung mehr durch Konik-Pferde im Naturschutzgebiet „Wöhrdener Loch/Speicherkoog Dithmarschen“
FLINTBEK/HEIDE/MELDORF. Die bis heute im Gebiet verbliebenen Koniks - dies sind 11 Stuten und drei diesjährige Fohlen – haben heute Morgen das Naturschutzgebiet verlassen. Dies war das Ergebnis verschiedener konstruktiver Gespräche zwischen Ministerium, LLUR, NABU Schleswig-Holstein und dem Kreis Dithmarschen. Auf die Koniks warten nach gesundheitlicher Prüfung neue Aufgaben im Bereich anderer Naturschutzprojekte oder auch bei privaten Pferdehaltern.
Auf Basis des aktuellen und mit allen Beteiligten abgestimmten Bewirtschaftungskonzeptes des LLUR für das Naturschutzgebiet erfolgt die weitere tier- und naturschutzorientierte extensive Pflegebeweidung in dem Gebiet von Frühjahr bis Herbst künftig vor allem mit Rindern unter Berücksichtigung der bereits vorhandenen Schafbeweidung. Teilflächen in dem Gebiet sollen aus Gründen des Brutvogelschutzes auch in ein Mahdregime einbezogen werden. Weitere Aspekte, die zum Teil bereits heute praktiziert werden, sind:
- Sukzessive Umstellung auf geeignete Rinderrassen / -typen in Abstimmung mit den Pächtern
- Stärkung der Bedeutung des Gebietes als Gänseäsungsfläche, um Fraßschäden außerhalb zu verringern.
- Weitere Vernässung von Flächen, um den Wiesenvogelschutz zu verbessern.
Die hiermit eingeläutete Beendigung der Konik-Beweidung in dem Schutzgebiet mit den lieb gewonnenen Pferden in der Region ruft auch traurige Stimmen hervor; der Wiesenvogelschutz wird aber davon profitieren, da sind sich die Experten einig.
Seit 2004 wurde im Naturschutzgebiet „Wöhrdener Loch/Speicherkoog Dithmarschen“ zur Sicherung der Schutz- und Entwicklungsziele für das Gebiet eine kleine Konikherde zur ganzjährigen Beweidung eingesetzt, deren Bestand kontinuierlich angewachsen ist. Parallel dazu wurde das Schutzgebiet bis heute weiter für den auch europarechtlich geforderten Wiesenvogelschutz und ein Rastvogelmanagement, insbesondere für nordische, im Kreis Dithmarschen überwinternde Wildgänse, entwickelt. Hervorzuheben ist von der Vielzahl der erfolgten Einzelmaßnahmen insbesondere die umfangreiche Entfernung von Bäumen und Büschen, die Weidetieren zuvor noch einen winterlichen Witterungsschutz bieten konnten, sowie eine umfangreiche Vernässung der Grünlandflächen. Vor diesem Hintergrund ist das Schutzgebiet „Wöhrdener Loch“ für eine ganzjährige Konikbeweidung schon aus Tierschutzgesichtspunkten konzeptionell nicht mehr geeignet.
Die Konikpferde werden aus dem Schutzgebiet verbracht und bis zur Abgabe an neue Eigentümer - dies wird bis Ende Oktober dieses Jahres erfolgen - auf dem Betrieb von Patricia und Hauke Wolff im Christianskoog eingestellt. Dort liegen umfangreiche Erfahrungen in der Pferdehaltung vor. Bis zum Abverkauf können die erforderlichen tierärztlichen Untersuchungen und die Verkaufsvorbereitung der Koniks erfolgen. Hierbei wird insbesondere geprüft, ob die Erwerber über die entsprechende Sachkunde zur Pferdehaltung verfügen und den Koniks eine neue tiergerechte Heimat geboten werden kann.
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