Landesamt für
Denkmalpflege: Thema: Ministerien & Behörden
Notfallverbund Kiel: 15 Akteure für die Kultur
Landesamt für Denkmalpflege bringt Expertise ein
Letzte Aktualisierung: 10.06.2025
Bei Feuer, Wasserschäden, Extremwetter oder Vandalismus ist schnelles, koordiniertes Handeln gefragt, um unwiederbringliche Kulturgüter zu schützen. Am Dienstag, 10. Juni 2025, schließen sich 15 Kultureinrichtungen in Kiel, darunter vier Einrichtungen der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, zu einem neuen Notfallverbund für den Schutz von Kulturgut zusammen. Mit dabei ist auch das Landesamt für Denkmalpflege Schleswig-Holstein, welches seine Expertise durch das Dezernat für Restaurierungswesen einbringt. Ziel des Verbunds ist es, sich gegenseitig mit Material, Personal und Fachwissen zu unterstützen, Notfallpläne abzustimmen und den kontinuierlichen Austausch zwischen den Institutionen zu fördern.
„Mit dem Notfallverbund Kiel wird ein wichtiger Schritt hin zu einer nachhaltigen, gemeinsamen Schutzstrategie für das kulturelle Erbe in Schleswig-Holstein gegangen“, betont Dr. Philip Seifert, Leiter des Landesamtes für Denkmalpflege, bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung. Die Zusammenarbeit der verschiedenen Kultureinrichtungen im Verbund sei sehr produktiv und gemeinsam könne man das kulturelle Erbe schützen. Das Landesamt beherberge wichtige archivalische Bestände beispielsweise in der Plansammlung und im Alt-Aktenarchiv.
Die Plansammlung beherbergt zahlreiche historische Baupläne, Karten und Zeichnungen, die ein bedeutendes Zeugnis der Bau- und Kulturgeschichte Schleswig-Holsteins darstellen. Zudem gibt es viele analoge Fotomaterialien und Akten, die Informationen über die Denkmallandschaft bereithalten. Diese einzigartigen Dokumente – die auf den Bestand des ersten Landeskonservators Richard Haupt von 1886 zurückgehen – sind für Forschung, Denkmalpflege und Öffentlichkeit gleichermaßen von unschätzbarem Wert. Ihr Verlust bei einem Schadensereignis wäre nicht zu ersetzen.
Das Landesamt für Denkmalpflege kann als überregionale Fachinstanz vor allem im Fall größerer Schadenslagen konservatorisch und restauratorisch beratend tätig werden – etwa bei der fachgerechten Erstversorgung beschädigter Objekte oder der Beurteilung denkmalpflegerischer Relevanz.
Die Gründung des Notfallverbunds wird von der Ausstellung „Der Notfallverbund Kiel – Kulturgutschutz in Schleswig-Holstein“ begleitet, die vom 10. Juni bis 6. September 2025 in der Universitätsbibliothek Kiel zu sehen ist. Die Ausstellung gibt Einblicke in die Strukturen des neuen Verbunds, stellt die beteiligten Institutionen vor – darunter auch das Landesamt für Denkmalpflege – und thematisiert die Herausforderungen eines modernen Kulturgutschutzes.
„Der Notfallverbund stärkt nicht nur die eigene Handlungsfähigkeit jeder beteiligten Einrichtung, sondern auch die kulturelle Infrastruktur der gesamten Region“, bekräftigt Dr. Seifert abschließend.
Hintergrundinformation: Folgende 15 Institutionen sind in dem Notfallverbund vereint.
Amtsarchiv Schrevenborn
Bibliothek der Muthesius Kunsthochschule
Fachhochschule Kiel (Computermuseum, Hochschulbibliothek, Campus Kunst)
Kieler Stadt- und Schifffahrtsmuseum
Kunsthalle zu Kiel
Landesamt für Denkmalpflege Schleswig-Holstein
Landeskirchliches Archiv
Medizin- und Pharmaziehistorische Sammlung der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek
Stadtarchiv Kiel
Universitätsbibliothek Kiel
ZBW-Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft
Zoologisches Museum
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