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„Lernen durch Engagement“ zeigt Potenzial von Schule
Lernen durch Engagement (LdE) ist eine zukunftsweisende Methode, die Teilhabe, Verantwortung und Selbstkompetenz stärkt. Mit der Zertifizierung von 19 Lehrkräften wächst das LdE-Netzwerk in Schleswig-Holstein um sieben weitere Schulen.
Bitte vormerken:
der Fachtag LdE findet am 06.11.2025 statt.
Ein Buch für Vorschulkinder schreiben, damit sie keine Angst vor der Schule haben, eine Gedenkausstellung zum 8. Mai 1945 erstellen oder ein Theaterstück gegen Vorurteile realisieren – Engagement kann viele Formen annehmen. Rund 300 Schülerinnen und Schüler haben dieses Jahr im Rahmen des LdE-Zertifikatskurses erlebt, was es bedeutet, ein Projekt zu entwickeln, zu planen und in die Tat umzusetzen. 19 Lehrkräfte, die sie dabei begleitet haben, erhielten am 10. Juli 2025 im Rahmen einer feierlichen Abschlussveranstaltung ihre Zertifikate.
Selbstwirksam in die Zukunft
„Lernen durch Engagement verbindet fachliches Lernen mit gesellschaftlichem Handeln. Schülerinnen und Schüler übernehmen Verantwortung, erfahren Selbstwirksamkeit und erwerben wichtige Zukunftskompetenzen. Das ist ein starkes Signal für eine zeitgemäße, demokratische Schule, die auf aktives Mitgestalten setzt“, hob Bildungs-Staatssekretär Tobias von der Heide im Rahmen der Abschlussveranstaltung in Kiel hervor.
In der Lehr- und Lernmethode LdE verbindet sich gesellschaftliches Engagement von Schülerinnen und Schülern mit dem fachlichen Lernen im Unterricht. Die speziell fortgebildeten Lehrkräfte begleiten die Schülerinnen und Schüler bei ihren Projekten nach festen Qualitätsstandards, und sie unterstützen den Lernprozess durch regelmäßige Reflexion auf der persönlichen, der gesellschaftlichen und der Ebene des Projektmanagements. Dabei wird immer wieder der Lernfortschritt sichtbar gemacht und lernförderliches und wertschätzendes Feedback gegeben. „Durch LdE bekommt man Selbständigkeit im pädagogischen Handeln und spürt, wie wirksam die Methode ist“, fassen die Grundschullehrerinnen Kayleigh Engelbart und Anna-Lena Christophersen zusammen.
Die feierliche Übergabe übernahm Dr. Charlotte Falkenberg (IQSH) gemeinsam mit Dr. Gesa Ramm (Direktorin IQSH). Jannick Leunert, Referent der Nordmetall-Stiftung und Marion Schlüter, Initiatorin.
Etwas für andere tun macht stolz
Indem sie selbst ihre Engagement-Idee und ihr Vorgehen festlegen, partizipieren Schülerinnen und Schüler sowohl an der Unterrichtsgestaltung als auch in der Gemeinschaft der jeweiligen Stadt oder Gemeinde. Neben fachlichen Kompetenzen lernen Schülerinnen und Schüler auf diese Weise, Probleme zu erkennen und Lösungsideen zu entwickeln, sie üben kritisches Denken, sowie zentrale Kommunikationsfähigkeiten und Teamarbeit. „Früher dachte ich, Schule ist nur für Noten. Aber mit dem Projekt habe ich gelernt, dass man auch etwas für andere tun kann – das macht stolz,“ sagt eine Schülerin der Alexander-Behm-Schule in Tarp.
Starke Motivation und Freude durch die Lernmethode
„Angesichts von globalen Herausforderungen muss Schule heute neben Fachwissen auch Kompetenzen vermitteln, die Eigenverantwortung, Reflexionsfähigkeit und Miteinander fördern. Mit Lernen durch Engagement spüren Schülerinnen und Schüler Selbstwirksamkeit – das ist ein starker Motivationsschub und es zeigt, wie zukunftsweisend diese Methode ist“, betonte Dr. Gesa Ramm, Direktorin des IQSH, die Bedeutung des Programms bei der Übergabe der Zertifikate in Kiel.
„Es bleibt das Gefühl, wie sinnstiftend und wirksam Schule sein kann, wenn man diesen Weg geht,“ betont Samira Meschke, eine der Kursabsolventinnen.
Engagement von Grund- bis Berufsschule
Die LdE-Projekte der zwei Grundschulen, sieben Gemeinschaftsschulen, zwei Gymnasien und zwei berufsbildenden Schulen, die dieses Jahr ihre Ergebnisse und ihre Erfahrungen mit LdE präsentierten, knüpfen an sozialen, politischen und kulturellen Themen an ebenso wie an Umweltgerechtigkeit oder Nachhaltigkeit, z. B.:
deutsch- und französischsprachige Erklärvideos zur Umsetzung der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele in der eigenen Stadt
Projekte für mehr Barrierefreiheit, für gerechte Löhne für Menschen mit Behinderung und gegen Mobbing
Wanderausstellung „Der Weg der Ukraine zur Unabhängigkeit“
Patenenkelinnen und Patenenkel-Projekt für generationenübergreifend Austausch und Unterstützung
ein Willkommensheft für neue DaZ-Schülerinnen und -Schüler
101 Schulen im LdE-Netzwerk
Mit der erfolgreichen Teilnahme am Zertifikatskurs, der sich über ein Schuljahr erstreckt und die Umsetzung eines LdE-Projektes im Unterricht umfasst, haben sich sieben weitere Schulen für die Aufnahme im Netzwerk Lernen durch Engagement qualifiziert:
Gemeinschaftsschule Bredstedt,
Gymnasium Schloss Plön,
Hans-Brüggemann-Schule Bordesholm,
Jungmannschule Eckernförde,
Oberschule zum Dom Lübeck
Peter-Ustinov-Schule Eckernförde
St.-Jürgen-Schule Schleswig.
Damit umfasst das Netzwerk LdE nun 101 Schulen in Schleswig-Holstein.
Breite Unterstützung
Kirsten Wagner, Geschäftsführerin der Nordmetall-Stiftung hob bei der Feier in Kiel hervor: „Junge Menschen brauchen Räume, in denen sie erleben, dass ihre Stimme zählt. Lernen durch Engagement schafft solche Räume – und macht Demokratie konkret erfahrbar. Als Stiftung ist es uns ein zentrales Anliegen, solche Initiativen zu fördern, die Teilhabe, Verantwortung und Zukunftsgestaltung verbinden.“
Seit 2017 besteht eine Förder- und Kooperationsvereinbarung zwischen dem Bildungsministerium, der Nordmetall-Stiftung und dem LdE-Kompetenzzentrum, das 2013 von Marion Schlüter in Flensburg an der Kurt-Tucholsky-Schule gegründet wurde. Seit 2024 ist LdE als Landesprogramm als Strategie des Instituts verstetigt und das Kompetenzzentrum unter der Leitung von Dr. Charlotte Falkenberg am IQSH angesiedelt.
Schüler der Gemeinschaftsschule Bredstedt schlüpften im Rahmen von LdE in die Rolle von Insekten – zur Freude von Lehrerinnen Sarah Bamberg und Yvonne Rexin.
Auch wenn ihre Grundschulklasse nicht dabei sein konnte, Kayleigh Engelbart und Anna Christophersen machten die Lernfreude deutlich.
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