KIEL. Was macht guten Unterricht aus? Was brauchen Kinder, um gut zu lernen? Wie lässt sich Schule gut entwickeln? Antworten auf diese Fragen finden sich vielfach bei Prof. Dr. John Hattie, das lernen bereits Lehramtsstudierende. Entsprechend froh ist Dr. Gesa Ramm, Direktorin des Instituts für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH), über den Besuch des Superstars der Bildungsforschung an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU): „Einen Wissenschaftler von diesem Format live sprechen zu hören ist für uns alle, die Lehrkräfte ausbilden, die selbst Lehrkräfte sind und daran arbeiten, Schule und das Lernen zu verbessern, eine einmalige Gelegenheit. Deshalb danke ich der Universität Kiel für die phänomenale logistische Unterstützung und die auch hierbei wieder sehr gute Zusammenarbeit.
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Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien freut sich über das große Interesse an dem Vortrag des Bildungsforschers, zu dem sich fast 1.000 Besucherinnen und Besucher angemeldet haben. Prien hebt den besonderen Stellenwert der Forschungsergebnisse von Prof. Hattie für die Qualitätsentwicklung der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften hervor: „Bereits Ihre erste Studie war international und in Deutschland ein Meilenstein von großer Bedeutung für die empirische Bildungsforschung. Sie erlaubte Aussagen auf einer noch nie dagewesenen Datengrundlage. Erstmals ging es nicht nur um Output-Forschung – also die Frage, welcher Schüler kann welche Inhalte – sondern um Wirkungsforschung.
“ Auch in Schleswig-Holstein werde man ernsthaft diskutieren, welche Schlussfolgerungen aus diesen neuen Forschungsergebnissen gezogen werden müssten und wie sie in eine Strategie der datengestützten Schul- und Unterrichtsentwicklung einbezogen werden könnten.
Dr. Andrea Berlin vom Zentrum für Lehrkräftebildung (ZfL) der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel sagt: „Das Buch ‚Visible Learning‘ von Prof. Dr. John Hattie liefert für die Lehrkräftebildung eine wertvolle Grundlage, da es evidenzbasierte Erkenntnisse über die Wirksamkeit unterschiedlicher Lehr- und Lernmethoden zusammenfasst. Um diese Erkenntnisse in der schulischen Praxis wirksam werden zu lassen, ist für die schleswig-holsteinischen lehrkräftebildenden Institutionen die phasenübergreifende Kohärenz in der Lehrkräftebildung der Erfolgsgarant, um zukünftigen Lehrkräften Orientierung zu geben, gezielte, wirkungsvolle Entscheidungen im Unterricht zu treffen.
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Gemeinsam mit dem IQSH und dem ZfL empfangen das Institut für Pädagogisch-Psychologische Lehr- und Lernforschung (IPL) und das Institut für Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) den Gast im Audimax der CAU Kiel. Prof. Dr. Jens Möller (IPL) und Prof. Dr. Olaf Köller (IPN) rahmen das Programm, das von Dr. Kathrin Maleyka (ZfL) als Moderatorin begleitet wird. Die Resonanz ist jetzt schon riesig, denn die Ergebnisse der Studie „Visible Learning“ (zu Deutsch: Das Lernen sichtbar machen) haben auch die Schulentwicklung in Schleswig-Holstein beeinflusst. Mit der Fortsetzung, „Visible Learning: The Sequel“ kommen nun Ergebnisse aus den letzten 15 Jahren Bildungsforschung dazu. Die Studie basiert auf 2100 Meta-Analysen mit mehr als 160.000 Primärstudien. Dabei waren mehr als 400 Millionen Schülerinnen und Schüler beteiligt. Entsprechend hoch ist das Interesse daran, Hattie persönlich über die Schlussfolgerungen aus seiner Arbeit sprechen zu hören. Mehr als 2.000 Gäste werden den Vortrag live oder per Video verfolgen.
Innovativ ist Hatties Forschung deshalb, weil die Effekte von Bildungsmaßnahmen grafisch sichtbar gemacht werden. Seine Erkenntnisse fließen bis heute in die Qualifizierung von Lehrerinnen und Lehrern sowie Führungskräften ein, so Dr. Kerstin Tschekan, Leiterin der Führungskräftequalifizierung am IQSH: „Für uns nicht überraschend ist, dass Hattie nachweisen kann, dass es empathische und kompetente Lehrkräfte mit einer klaren schülerzugewandten Haltung braucht, um Bildungserfolge zu erreichen. Das zu bewirken und systematisch in die Standards einzubauen, ist ein anspruchsvoller, intensiver Prozess, den wir gemeinsam mit Schulen und qualifizierten Fachkräften mit Leben füllen
“, fasst sie zusammen. Dazu gelte es, sich auch als Fortbildende stets auf dem Laufenden zu halten. Deshalb sei die gute Zusammenarbeit mit den lehrkräftebildenden Institutionen der Universität Kiel und dem IPN so wichtig.
Zustande kommt die Einladung nach Kiel aufgrund der bundesweiten Netzwerkes des IQSH: Das Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung Baden-Württemberg (ZSL) hatte Hattie ursprünglich nach Deutschland eingeladen und den Kontakt in den Norden vermittelt.
Zeit: 14. November (ab 17:00 Uhr)
Ort: CAP 2 – Frederik-Paulsen-Hörsaal, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Christian-Albrechts-Platz 2, 24118 Kiel
Programm: www.iqsh.de
Ansprechpartner/-innen im IQSH und an der CAU
IQSH
Dr. Kerstin Tschekan
Tel.: 0431 5403-136
kerstin.tschekan@iqsh.landsh.de
Zentrum für Lehrerbildung (ZfL), CAU
Dr. Andrea Berlin
Geschäftsführerin des Zentrums für Lehrerbildung an der CAU
Tel.: 0431 880-1027
berlin@zfl.uni-kiel.de
Verantwortlich für diesen Pressetext: Dr. Magdalena Drywa | Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein |
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