Die Forschungscluster "PMI" und "ROOTS" haben sich die weitere Förderung bis 2032 gesichert – damit bleibt Spitzenleistung in Wissenschaft und Forschung aus Schleswig-Holstein garantiert.
Die Kommission des bundesweiten Wettbewerbs der Exzellenzstrategie hat entschieden: Ab 2026 werden erneut herausragende Forschungscluster gefördert. Mit dabei sind auch die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und die Universität zu Lübeck. Sie konnten sich mit gleich zwei Clustern im Wettbewerb durchsetzen – dem gemeinsamen Cluster "Präzisionsmedizin für chronische Entzündungserkrankungen" (PMI) sowie "ROOTS - Konnektivität von Gesellschaft, Umwelt und Kultur in vergangenen Welten" der CAU.
"Ich gratuliere allen Forschenden und Mitarbeitenden zu diesem Erfolg", sagte Wissenschaftsministerin Dr. Dorit Stenke nach der Entscheidung. "Es ist eine Bestätigung für herausragende Leistungen und untermauert die Leistungsfähigkeit des Wissenschaftsstandortes Schleswig-Holstein." Die Förderperiode läuft von Januar 2026 bis Dezember 2032, wobei das Land die beiden Cluster mit 25 Prozent der Fördersumme kofinanzieren und sie jährlich mit zusätzlich drei Millionen Euro stärken wird. Darüber hinaus begleitet und unterstützt das Land die Hochschulen in allen weiteren Schritte im Rahmen der Exzellenzstrategie.
Spitzenleistung im Norden
Bei dem Wettbewerb stellten zudem weitere Forschungseinrichtungen aus dem Norden ihre Expertise unter Beweis: Das Helmholtz-Zentrum Hereon in Geesthacht sowie das Kieler Institut für Weltwirtschaft sind nämlich an drei anderen geförderten Exzellenzclustern außerhalb Schleswig-Holsteins beteiligt. Dass die Spitzenleistungen in Wissenschaft und Forschung aus Schleswig-Holstein auch in Zukunft weiter gefördert werden, sei eine großartige Nachricht, betonte Ministerpräsident Daniel Günther. "Ich freue mich für die CAU und für ihre Partner in beiden Projekten, dass sie ihre erfolgreiche Forschung in den kommenden Jahren fortsetzen und noch weiter ausbauen können", sagte er. "Dafür haben wir uns als Land stark gemacht."
Im Rahmen des Clusters "PMI" erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler chronische Entzündungskrankheiten wie beispielsweise Rheuma oder Morbus Crohn. Diese stellen derzeit die größte Herausforderung des Gesundheitssystems dar. Der Cluster behauptet sich mit seinem Vorgängerprojekt inzwischen seit 18 Jahren und ist im internationalen Maßstab hervorragend aufgestellt. "Seit seiner Einrichtung im Jahr 2007 im Rahmen der Exzellenzinitiative hat sich der Cluster zu einem weltweit führenden Zentrum der Entzündungsforschung entwickelt und dadurch dem Forschungsstandort Schleswig-Holstein mit den Universitäten Kiel und Lübeck eine herausragende internationale Strahlkraft verliehen", sagte die Wissenschaftsministerin.
Erfolgreiches Datenmanagement
In den kommenden Jahren möchten die Forschenden auf den Ergebnissen der ersten Förderperiode aufbauen und gleichzeitig neue Forschungsansätze integrieren. "Der Erfolg von PMI ist das Ergebnis einer langjährigen gemeinsamen strategischen Anstrengung, die in vielerlei Hinsicht wegweisend war und ist", erklärte Stenke. Zugleich zeige er die Spitzenstellung des Universitätsklinikums (UKSH) mit seinen beiden Standorten Kiel und Lübeck sowie die sehr gute Zusammenarbeit der Universitäten in Kiel und Lübeck mit dem UKSH. Besonders beeindruckend sei außerdem die Datennutzung, betonte sie. Durch gezieltes Sammeln, Vernetzen und Analysieren von medizinisch-biologischen und klinischen Daten könnten Krankheiten im Einzelfall besser verstanden und präziser behandelt werden. Hierbei verbinde ein hoch spezialisiertes Forschungsdaten-Management den klinischen und den Forschungsbereich. So ließen sich die Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung möglichst schnell vom Labor ans Krankenbett übertragen.
Das Exzellenzcluster "Roots" hat hingegen seit 2019 seine Arbeit aufgenommen. Hier untersuchen Forschende die Ursprünge sozialer, ökologischer und kultureller Phänomene und Prozesse, die die menschliche Entwicklung wesentlich geprägt haben und bis heute nachwirken. Dafür kombiniert der Cluster Fachwissen aus zahlreichen Disziplinen, wie der Archäologie, Natur-, Geistes- und Lebenswissenschaften. Die enorme Stärke des Clusters speise sich vor allem aus dieser engen Kooperation und dem außergewöhnlich intensiven Austausch von Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Forschungsgebieten, betonte Wissenschaftsministerin Stenke. Deshalb habe das Land die Antragsstellung der CAU auch mit zusätzlichen Mitteln gefördert. "Es freut mich besonders, dass Forschende aus frühen Karrierephasen beteiligt sind", sagte sie. "Neben der gelebten Nachwuchsförderung schöpft der Cluster damit auf ganzer Breite aus dem großen intellektuellen Kapital." So ist Roots eines der wenigen Forschungsprojekte in Deutschland, in dem Forschende aus allen vier Wissenschaftsbereichen der Deutschen Forschungsgemeinschaft zusammenarbeiten. Hierbei ergeben sich bahnbrechende Erkenntnisse, die viele wissenschaftliche Erklärungsmodelle als zu simpel entlarven.
Zur Exzellenzstrategie
Mit der Exzellenzstrategie wollen Bund und Länder die deutschen Universitäten dabei unterstützen, sich im internationalen Wettbewerb zu verbessern und wissenschaftliche Spitzenleistungen zu erbringen. Dafür haben Bund und Länder bisher jährlich 533 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, ab 2026 wird das Gesamtbudget jedoch auf 687 Millionen Euro pro Jahr erhöht. Universitäten mit mindestens zwei Exzellenzclustern dürfen sich außerdem um die Aufnahme in den Kreis der Exzellenzuniversitäten bewerben. Ein entsprechender Antrag muss bis zum 12. November 2025 eingereicht werden.
Hinweis zur Verwendung von Cookies
Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link: