Welche Regeln sollen gelten für die Nutzung von digitalen Endgeräten an den weiterführenden Schulen? Beim 3. Kieler Dialog wurde über landeseinheitliche Vorgaben diskutiert.
Am RBZ Technik in Kiel fand der dritte Kieler Dialog zur privaten Nutzung von digitalen Endgeräten an den Schulen in Schleswig-Holstein statt. "Dass wir nun zum dritten Teil einer Veranstaltungsreihe zusammenkommen, in deren ersten beiden Teilen bereits intensive Debatten geführt wurden, ist ein Signal für Kontinuität. Es ist ein Signal für einen ernst gemeinten Dialog und für verlässliche Regeln, denn ohne Regeln gibt es kein Miteinander", sagte die neue Bildungsministerin Dr. Dorit Stenke.
Bei der ersten Veranstaltung lag der Fokus auf den gesundheitlichen Aspekten und den psychosozialen Auswirkungen. Bei der zweiten Veranstaltung stand die Perspektive der Schulgemeinschaft im Mittelpunkt. Spätestens hier wurde klar: Lehrkräfte, Schulleitungen, Eltern, Schülerinnen und Schüler stehen tagtäglich in einem Spannungsfeld zwischen pädagogischen Freiräumen, dem Wunsch nach klaren Regeln und der Realität digitaler Lebenswelten.
Für Stenke steht fest, dass Bildungspolitik die Menschen mitnehmen muss, die Bildung im Land täglich gestalten – in Schulen, in Familien, in Vereinen, in der Wissenschaft.
Nutzung einschränken
Deshalb wurde in der abschließenden Veranstaltung der zivilgesellschaftliche Dialog in den Mittelpunkt gestellt. Ministerin Stenke betonte: „Es geht hier nicht um Verbote. Es geht darum, die Nutzung digitaler Geräte einzuschränken und digitale Freiräume zu schaffen." Das gelte auch für alle Bereiche: "Die Frage, wie wir als Gesellschaft mit digitaler Kommunikation und der Nutzung von Smartphones und anderen digitalen Medien umgehen, ist nicht nur eine Frage des Umgangs damit in der Schule.“
Jens Heerwagen von der Landespolizei berichtete aus seiner jahrelangen Erfahrung in der Präventionsarbeit. „Kontrolle ist kein Misstrauen, sondern Fürsorge“ sagte er und plädierte auch für weitere Informations- und Fortbildungsangebote für Eltern, Lehrkräfte und Betreuungspersonal im ehrenamtlichen Bereich. „Medienkompetenz ist mehr als Techniktraining.“
Landesweite Rahmenvorgaben
Aus den Erkenntnissen der drei Veranstaltungen sollen jetzt landesweit gültige Rahmenvorgaben entwickelt werden für die Nutzung privater Endgeräte wie Smartphones oder Smartwatches in den Schulen. Diese Vorgabensollen die unterschiedlichen Altersstufen der Schülerinnen und Schüler berücksichtigen.
Der Abteilungsleiter im Bildungsministerium Dr. Alexander Kraft erläuterte: "Wir werden einen äußeren einheitlichen Rahmen vorgeben, um die Schulen zu entlasten. Aber die Regeln innerhalb der einzelnen Schule müssen vor Ort entwickelt, verhandelt und gemeinsam entschieden werden." Der Dialog sei nicht abgeschlossen, sondern werde kontinuierlich mit allen Beteiligten fortgesetzt.
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