Alle öffentlichen Schulen können in Schleswig-Holstein seit Kurzem mit der KI-Chatbot-Oberfläche "telli" arbeiten. Das Tool wurde eigens für Schulen entwickelt.
Letzte Aktualisierung: 11.11.2025
Die Schülerinnen und Schüler der 8. Jahrgangsstufe an der Geschwister-Prenski-Schule wissen, was Künstliche Intelligenz (KI) im Unterricht kann. Sie haben als eine von 38 Pilotschulen am KI-Modellprojekt des Bildungsministeriums teilgenommen und seit 2024 generative Text- und Bild-KI erprobt. Die Lehrkräfte konnten KI für ihre Unterrichtsvorbereitung ausprobieren.
Jetzt geht die Schule den nächsten Schritt: mit der KI-Chatboot-Oberfläche "telli"
"telli" ist mehr als ein Chatbot: Die Schulen können darüber aus verschiedenen KI-Sprachmodellen auswählen und das Modell wählen, das für die jeweilige Aufgabe am besten geeignet ist. Dabei lernen sie nicht nur, wie KI funktioniert, sondern auch, dass Sprachmodelle unterschiedlich sind – und nicht immer zuverlässig.
Bei einem Besuch der Bildungsministerin Dorit Stenke haben die Schülerinnen und Schüler der Geschwister-Prenski-Schule gezeigt, wie sie mathematische Gleichungen lösen. Zwei Tage später steht eine Klassenarbeit zum Thema an. Klassenlehrer Stahl hat sich für diese Unterrichtsstunde daher für den Einsatz von telli entschieden. Kurz vor der Klassenarbeit kann er damit die Schülerinnen und Schüler bei ihren vieln individuellen Fragen gezielt unterstützen. Denn durch verschiedene Schwierigkeitsgrade kann jeder dort seine Kompetenzen erweitern, wo er gerade steht. Bildungsministerin Dorit Stenke: "KI bereichert den Unterricht – wenn sie pädagogisch sinnvoll und technisch sicher eingebunden wird. In telli sind die Erfahrungen der Pilotschulen eingeflossen"
Schlüsselkompetenz in digitaler Welt
KI ist bereits Realität, ob in der Arbeitswelt oder im Alltag. Und damit auch im Klassenzimmer. Schule bereitet die Kinder und Jugendlichen deshalb auf eine zunehmend digitalisierte Welt vor. Sie sollen über Chancen und Grenzen von KI Bescheid wissen. In Schule wird Medienkompetenz vermittelt, sie reagiert auf neue Entwicklungen in der Medienbildung. Damit Schülerinnen und Schüler teilhaben und ihre Chancen nutzen können.
Was "telli" kann
Die Chatbot-Oberfläche ist ein vielseitiges Werkzeug, dass sowohl Lehrkräfte als auch Schülerinnen und Schüler unterstützt. Lehrkräfte können es für die Unterrichtsvorbereitung nutzen und sich Arbeitsblätter oder differenzierte Lernmaterialien erstellen lassen. Die Schülerinnen und Schüler mit Isaac Newton chatten oder mit Goethe diskutieren lassen? Auch das ist möglich, denn mit "telli" können sie fiktive Dialogpartner für Rollenspiele generieren. So entstehen individuelle Lernszenarien, die Kreativität und interaktives Lernen fördern.
Eine Schülerin aus der Klasse in Lübeck freute sich, dass sie die Chatbot-Oberfläche für Hausaufgaben nutzen kann, wenn mal niemand zu Hause dabei helfen kann. Andere bereiten sich damit auf Klassenarbeiten und Prüfungen vor. Das Besondere ist, dass die Kinder und Jugendlichen die Inhalte immer angepasst an ihre Bedürfnisse auswählen und zur Verfügung gestellt bekommen können.
Der KI-Chatbot "telli" ist ein datenschutzkonformes Tool und kann von Lehrenden und Lernenden rechtssicher genutzt werden. Es steht ab sofort den öffentlichen Schulen über das Schulportal SH kostenlos zur Verfügung. Ob "telli" an der Schule eingeführt wird, entscheidet die Schule in ihren Gremien. Die Nutzung wird durch eine länderübergreifende Finanzierung des Projekts AIS (Adaptive Intelligente Systeme) im Rahmen des DigitalPakts Schule ermöglicht. Die Entwicklung erfolgt in Abstimmung unter allen Bundesländern und wird durch das Medieninstitut der Länder FWU operativ umgesetzt.
Extra Fortbildungen für Lehrkräfte
Die Lehrkräfte werden über das Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH) mit Fortbildungen und Selbstlernkursen unterstützt.So wird sichergestellt, dass Lehrkräfte "telli" kompetent und sicher im Unterricht anwenden können. Ministerin Stenke betont: "Bedenken, dass Lehrkräfte durch den Einsatz von überflüssig werden, sind unbegründet. telli ist eine Ergänzung des Handelns der Lehrkräfte, kann sie im Schulalltag entlasten und kreative Lernformate ermöglichen. So werden Freiräume geschaffen für das, was wirklich zählt – die pädagogische Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern."
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