Dr. Dorit Stenke
Ministerin für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur
Mit dem zweiten Paket zur Stärkung der Basalen Kompetenzen wird die Förderung von Lesen, Schreiben und mathematischen Fähigkeiten intensiviert.
„Unser Ziel ist, die basalen Kompetenzen mit wirkungsvollen und verbindlichen Maßnahmen zu fördern und die Trendwende beim Erreichen der Mindeststandards einzuleiten." Das sagte Bildungsministerin Karin Prienbei der Vorstellung des zweiten Pakets zum Handlungsplan Basale Kompetenzen in der Fritz-Reuter-Schule in Kiel-Friedrichsort.
„Unsere Schülerschaft wird immer heterogener. Das betrifft nicht nur Geflüchtete und die Kinder aus Familien mit nichtdeutscher Muttersprache sondern auch in vielen Familien, in denen seit Generationen deutsch gesprochen wird, wird immer weniger vorgelesen.“ Erziehungsziele und Elternverhalten hätten sich verändert und auch die Bildungsstände der Kinder bei der Einschulung seien sehr unterschiedlich. Aktuelle Tehemn wie der Klimawande und die zunehmende Digitalisierung der Welt stellen neue Anforderungen an die Kinder und Jugendlichen. „Nur wer Sprache präzise einsetzen kann, schreibt gute Prompts für ChatGPT und nur wer ein mathematisches Grundverständnis in der Schule entwickelt hat, kann sich auf den Weg machen, den Klimawandel zu stoppen“, sagte Muinisterin Prien.
Die Maßnahmen des II. Paketes umfassen folgende Bereiche:
Es wird ergänzt durch IQSH-Angebote:
Verteilt über 13 Handlungsfelder beschreibt der Handlungsplan nachhaltige Maßnahmen zur Stärkung basaler Kompetenzen.
Der erste Schwerpunkt ist das Lesen. Im ersten Paket des Handlungsplans Basale Kompetenzen wurde bereitsüber das Rahmenkonzept zum Schuljahr 2023/24 eine notwendige Erhöhung der aktiven Lesezeit in allen Fächern der Grundschule verdeutlicht. Eine systematische Leseförderung nach wissenschaftlich anerkannten Methoden bildet die Grundlage, auf der im zweiten Paket die Erhöhung der Lesezeit verbindlich an allen Schulen gefordert wird wird. Verbindliche Lesezeit ist ein wichtiges Instrument. Deshalb wird dies auch ein Kernelement des Rahmenkonzepts für das kommende Schuljahr sein.
Der zweite Schwerpunkt des Pakets ist die Rechtschreibung. Der im Juli 2023 eingeführte Schleswig-Holsteinische Rechtschreib-Grundwortschatz ist eine zentrale Maßnahme für die Verbesserung der Rechtschreibung. Ab dem kommenden Schuljahr wird seine Nutzung für alle Schulen verpflichtend sein. Unter der Prämisse, dass „jede Schulstunde auch eine Deutschstunde“ ist, wird der Rechtschreib-Grundwortschatz auch in allen anderen Fächern zum Einsatz kommen, um Lehrerinnen und Lehrern eine Orientierung zu geben, wie sie zum Beispiel auch im Sachkundeunterricht oder in Kunst die Rechtschreibfähigkeiten ihrer Schülerinnen und Schüler verbessern können.
Der dritte Schwerpunkt betrifft die mathematischen Fähigkeiten. Dabei sind sowohl die Schülerinnen und Schüler als auch die Lehrkräfte im Blick. „Zur Stärkung der Mathematikkompetenz benötigen wir gut ausgebildete und motivierte Mathematik-Lehrkräfte“, so Ministerin Karin Prien. Gemeinsam mit dem Handlungsplan Lehrkräftegewinnung und der Allianz für Lehrkräftebildung sei daher das Lernzentrum Mathematik an der CAU Kiel eingerichtet worden.
Mit Hilfe von Unterstützungsangeboten für Studierende des Faches Mathematik und durch ein bedarfsorientiertes Coaching in der Studieneingangsphase sollen Studienabbrüche deutlich verringert werden und Lehrkräfte auf dem Weg zu einem erfolgreichen Berufseinstieg als Mathematikpädagogen unterstützt werden. Auch an der EUF gibt es mit dem „Studienpfad Grundschulmathematik“ ein Projekt, mit dem durch die Ausweisung zweier Studienpfade für Mathematik an Grundschulen und Mathematik an weiterführenden Schulen das Mathematikstudium attraktiver werden soll.
An die Schülerinnen und Schüler richtet sich die „Mathezeit“. Nach der Entwicklung unter Federführung der EUF wurde das digitale Förderprogramm erfolgreich im Kreis Schleswig-Flensburg und der Stadt Flensburg in allen vierten Klassen pilotiert. Ziel des digitalen Förderprogramms sei eine kontinuierliche Förderung und Stärkung der basalen Kompetenzen im Fach Mathematik. Das digitale Förderprogramm „Mathezeit“ wird jetzt für alle Schulen zugänglich gemacht.
Die drei Schwerpunkte der Lese- der Rechtschreib- und der Mathematikförderung sind eingebettet in die zunehmend datengestützten Schulentwicklungsprozesse. "Wir wollen mit der Umsetzung unseres zweiten Pakets auch die Qualität der Schulentwicklung erhöhen“, erklärte Karin Prien. Dazu gehöre auch die Ausweitung der datengestützten Qualitätsentwicklung über das Schuldatenblatt, das nach der Einführung an den Grund- und Gemeinschaftsschulen (erstes Paket) nun auch an den Gymnasien verbindlich umgesetzt werde.
