KIEL. Bildungsministerin Karin Prien berichtete heute (23. Februar) im Landtag über die vielfältigen Maßnahmen, die bereits initiiert wurden, um psychischen Belastungen und Krankheiten bei Schülerinnen und Schülern zu begegnen. „Die Krisen unserer Zeit, die zunehmende Verunsicherung und Zukunftssorgen – das alles hinterlässt Spuren auf den Seelen der Kinder und Jugendlichen.“
Schülerinnen und Schüler und ihre Familien seien auch in der Pandemie besonders von psychologischen Belastungen betroffen gewesen. „Wir sind uns dessen bewusst und nehmen daher das Positionspapier der Landesschülervertretungen, Landeselternbeiräte und des Verbands der Schleswig-Holsteinischen Schulpsychologen sehr ernst“
, betonte die Ministerin.
Zurzeit wisse man noch zu wenig über die Ursachen, Zusammenhänge, ob das Ende der Pandemie zu einer Trendwende führe oder ob die multiplen Krisen auf der Welt zu einer dauerhaften Belastung führen könnten. „Dazu brauchen wir weitere Erkenntnisse, ebenso wie zu der Frage wie die Resilienz von Familien, Schulen und Gesellschaft gestärkt werden kann“
, sagte Prien weiter und plädierte dafür, dass der Landtag sich im Rahmen einer Anhörung ausführlicher mit dem Thema befasst.
Die Ministerin erläuterte im Weiteren die bereits bestehenden Unterstützungsangebote. „Wir haben in den vergangenen Jahren einiges auf den Weg gebracht“
, sagte sie und verwies auf den Handlungsrahmen, der unter Beteiligung des Bildungsministeriums, des Gesundheitsministeriums, der Schulsozialarbeit und der freien Jugendhilfe erarbeitet worden sei. „Wir haben schon bewährte Strukturen wie das Zentrum für Prävention am IQSH, das den Schulen ein passendes Programm zur Verfügung stellt. Eine digitale Landkarte bietet eine niedrigschwellige und umfassende Übersicht über bestehende Angebote
“, so die Ministerin. Neu aufgelegt sei außerdem das Programm Traumapädagogik in Grundschulen in Schleswig-Holstein (TiG-SH), das vom Land mit 5,1 Millionen Euro gefördert werde. Eine weitere Unterstützung für Lehrkräfte sei die Handreichung zum Umgang mit pandemiebedingt belasteten Schülerinnen und Schülern im Rahmen des Projekts Frühintervention und Prävention coronabedingter psychischer Erkrankung bei jungen Menschen (PRO-Jung).
Prien weiter: „Außerdem haben wir die Schulsozialarbeit und den schulpsychologischen Dienst ausgebaut.“
Es gebe derzeit zeitlich begrenzte Förderprogramme für die Schulsozialarbeit: das „Sofortprogramm zur Unterstützung von Kindern und Jugendlichen bei psychosozialen Folgen von Pandemie und Krisen“ (5 Millionen Euro bis 31.12.2024) sowie die „Vereinbarung der Kommunalen Landesverbände und der Landesregierung zur Aufnahme von Schutzsuchenden aus der Ukraine“ (3 Millionen Euro). Im Rahmen des Sofortprogramms seien zudem im Zeitraum 1.8.2022 bis 31.12.2024 zusätzlich 15 Schulpsychologenstellen - eine pro Kreis bzw. kreisfreie Stadt - zur Verfügung gestellt worden.
„Wir sehen und hören die Schülerinnen und Schüler und nehmen sie ernst. Gemeinsam wollen wir eine Schule entwickeln, die noch viel stärker zu einem Ort wird, an dem Kopf und Herz trainiert werden“
, so Prien abschließend.
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