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Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung,
Wissenschaft, Forschung und Kultur
: Thema: Ministerien & Behörden

Karin Prien

Ministerin für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur

Begabungsförderung in Schleswig-Holstein - HINTERGRUND

Letzte Aktualisierung: 28.09.2023

Begabungsförderung in Schleswig-Holstein

Alle Schülerinnen und Schüler in Schleswig-Holstein sollen die Chance erhalten, ihre Stärken und Talente zu entwickeln – und zwar unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Geschlecht oder ihrem sozialen Status. Das ist die Leitlinie der Begabungsförderung an den Schulen des Landes.

Die Grundstrukturen der schulischen Begabungs-und Begabtenförderung wurden seit 2009 systematisch aufgebaut. Daraus hat sich mittlerweile ein stabiles Netzwerk entwickelt.

  • Bereits seit 2010 gibt es landesweit die Kompetenzzentren Begabtenförderung. Aktuell sind es 15 - davon zehn Kompetenzzentren Sek. I/Sek. II, ein Kompetenzzentrum Grundschule/Sek. I und vier Kompetenzzentren Kindertagesstätte/Grundschule.
  • Aufbauend auf dieser Struktur hat Schleswig-Holstein ab 2011/ 2012 das Projekt SHiB – „Schleswig-Holstein inklusive Begabtenförderung“ – initiiert. Die SHiB-Schulen legen einen besonderen Schwerpunkt auf den Erwerb einer hohen Expertise im Umgang mit Heterogenität. Ein Fokus liegt darin, diejenigen Schülerinnen und Schüler zu fördern, die ihr Potenzial – noch – nicht adäquat in schulische Leistung umsetzen können, die sogenannten Underachiever. Aktuell gibt es in Schleswig-Holstein 43 SHiB-Schulen, davon 23 Gymnasien und Gemeinschaftsschulen, 18 Grundschulen und zwei Förderzentren.
  • Im Rahmen der „Springerförderung“ hat jedes Gymnasium in Schleswig-Holstein Ressourcen für Mentorinnen und Mentoren erhalten. Sie unterstützen und begleiten leistungsstarke Schülerinnen und Schüler beim möglichen Überspringen einer Klassenstufe.
    An jedem Gymnasium in Schleswig-Holstein haben Lehrkräfte die Möglichkeit, als Mentorinnen oder Mentoren leistungsstarke Schülerinnen und Schüler zu fördern und beim möglichen Überspringen einer Klassenstufe zu unterstützen und zu begleiten. Pro Schule werden in der Regel zwei Lehrkräfte für die zugehörige Qualifizierung vorgesehen. Die Qualifizierung besteht aus Fortbildungen, die fünf verschiedenen Modulen zugeordnet sind. Diese Module bilden alle Felder der Begabten- und Begabungsförderung mit einem besonderen Blick auf die mögliche Akzeleration im neuen G9 an unseren Gymnasien ab, führen in das Programm der Springerförderung und die landesseitigen Unterstützungssysteme ein und bereiten die angehenden Mentorinnen und Mentoren auf ihre Aufgaben vor. Die Qualifizierung erfolgt in der Regel in einem Zeitraum von maximal zwei Schuljahren und endet mit einem Zertifikat.
  • Mit gezielten Fortbildungsangeboten werden Lehrkräfte in Schleswig-Holstein darauf vorbereitet, Begabungen zu erkennen und zu fördern. Dazu gehört unter anderem auch das Angebot der Karg Impulskreise, in denen Grundlagenwissen der Begabten- und Begabungsförderung vermittelt werden.
  • Die Schülerpaten sind wesentlicher Bestandteil der (Hoch-)Begabtenförderung im Land. Um Schülerpatin oder Schülerpate zu werden, absolviert man eine mehrteilige Ausbildung, die sich über ein ganzes Schuljahr erstreckt. Dadurch werden die Patinnen und Paten bei ihrem Einstieg in die Arbeit an der Schule unterstützt und auch weiterhin begleitet. Die Ausbildung wird von der DGhK (Deutsche Gesellschaft für das hochbegabte Kind) und dem Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH) gefördert und nach dem „peer-to-peer“-Prinzip von engagierten Jugendlichen, die selbst an ihren Schulen erfolgreich als Schülerpaten aktiv sind, durchgeführt.
    Ziel der Ausbildung ist es vor allem, interessierte und engagierte Schülerinnen und Schüler, die eine Affinität zum Thema „Hochbegabung“ haben, zusammenzubringen und einen Austausch zu ermöglichen. Während der Ausbildung erlernen die Schülerinnen und Schüler nicht nur verschiedene Kompetenzen zur Projektplanung, Öffentlichkeitsarbeit, Kommunikation und Inhalte zum komplexen Themenbereich der (Hoch-)begabung, sondern auch die Herausstellung und Nutzung ihrer eigenen Stärken. Nach Durchlaufen der vollständigen Ausbildung erhalten die neuen Schülerpaten ein Zertifikat.
    Schülerpaten erstellen an ihren Schulen Angebote von Schülern für Schüler und werden dabei von einer betreuenden Lehrkraft unterstützt. Mögliche Felder des Engagements an den Schulen sind die Betreuung des Drehtürmodells, konkrete Angebote wie beispielsweise Workshops oder Exkursionen, aber auch der Einsatz auf Informationsveranstaltungen und als Ansprechpartner für Schülerinnen und Schülern und Lehrkräfte.
  • Auch die Schulentwicklungstage können für die Begabungs- und Begabtenförderung genutzt werden. Gemeinsam mit den Schulen werden Szenarien entwickelt, die passgenau im Hinblick der Erfahrungen und Situation der Schule und die funktional bezüglich des weiteren Entwicklungsprozesses sind, das kann zum Beispiel die Hospitation anderer Schulen mit Erfahrungen im Bereich der Begabungs- und Begabtenförderung sein. Vertreterinnen und Vertreter von Schulen können sich mit ihren Fragen an eine Schule wenden und diese besuchen, um vor Ort über Erfahrungen, die dort gemacht worden sind, ins Gespräch zu kommen.
  • Individuelle Beratungsmöglichkeiten bieten auch die Universitäten an:

    Die Beratungsstelle für Motivations- und Intelligenzdiagnostik (MIND) der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel: Im Zentrum der Tätigkeit der Beratungsstelle MIND steht die Begabungsdiagnostik, auf deren Grundlage dann Empfehlungen für weitere Maßnahmen erarbeitet werden. Bei Bedarf bietet MIND auch eine begleitende Beratung für Hochbegabte und/oder ihre Bezugspersonen an.

    Beratungsstelle Begabung Flensburg: Die an die Europa-Universität Flensburg angegliederte Beratungsstelle unterstützt Eltern und Pädagogen, wenn Fragen oder Probleme im Zusammenhang mit besonderen Begabungen auftreten. Das Angebot umfasst Beratung und Diagnostik sowie Vermittlung von Informationen zur Förderung und Erziehung begabter Kinder und Jugendlicher.

Neben der schulischen Begabungsförderung sind in Schleswig-Holstein zudem eine Reihe von Angeboten der außerschulischen Begabungs- und Begabtenförderung:

Enrichmentverbünde
Seit 1999 wurde ein Netz an Enrichmentverbünden mit Angeboten zur außerschulischen Begabtenförderung aufgebaut. In einem Verbund haben sich Stützpunktschulen zusammengeschlossen und entwickeln gemeinsam ein Kursangebot. Jeder Verbund hat eine eigene Verbundleitung, die die Zusammenarbeit der Schulen begleitet und Verbindung zum Bildungsministerium (Landeskoordination) hält. Schülerinnen und Schüler, die von Schulen nominiert werden, können das Kursangebot eines Verbundes nutzen, das sowohl in den Stützpunktschulen, aber auch an anderen Lernorten (Universitätsinstituten, Museen etc.) stattfindet. Inzwischen gibt es zehn Enrichmentverbünde, die mittlerweile auch das länderübergreifende Angebot der Digitalen Drehtür mit einbinden.

JuniorAkademien
JuniorAkademien werden vom Bildungsministerium gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für das hochbegabte Kind (DGhK) an zwei Standorten in den Sommerferien angeboten: Bad Segeberg (für die Jahrgangsstufen 6 und 7) und Sankt-Peter-Ording (für die Jahrgangsstufen 8 bis 10). Jede zum Abitur führende Schule darf bis zu zwei Lernende vorschlagen, die sich bewerben und nach Aufnahme aus verschiedenen Kursangeboten ihren Lernschwerpunkt wählen können.

START-Stipendium
Dem Land ist es ein Anliegen, engagierte Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund mit Hilfe des START-Stipendienprogramms für ihr Leben in unserer Mitte zu stärken. Jährlich können sich Schülerinnen und Schüler für ein Stipendium bewerben.

 "grips gewinnt"
Alle Lernenden ab Jahrgangsstufe 8 können sich zudem für "grips gewinnt" bewerben.

Bewerben können sich Jugendliche aus Schleswig-Holstein, die soziale, finanzielle oder kulturelle Hürden überwinden müssen. Das Stipendium bietet neben einer finanziellen Unterstützung von durchschnittlich 180 Euro pro Monat vielfältige Bildungsangebote zu Themen wie Wissenschaft, Gesellschaft und Kultur. Persönliche Ansprechpartner beraten die Jugendlichen bei Fragen zu Praktikum, Schullaufbahn und Beruf.
Die Bewerbungsfrist für 2023 ist abgelaufen.

Studienkompass
Der Studienkompass berät bei allen Fragen rund um die Studien- und Berufswahl und steht auch im ersten Jahr an der Hochschule oder in der Ausbildung mit Rat und Tat zur Seite. Der Studienkompass fördert und unterstützt drei Jahre. Das Programm beginnt zwei Jahre vor dem Abitur und begleitet bei den nächsten Schritten. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Junior-Studium
Die Möglichkeiten, Begabungen im Rahmen des Juniorstudiums zu fördern, sind vielfältig und stellen eine weitere Besonderheit dar. Hier dürfen Schülerinnen und Schüler schon vor dem Abitur an Lehrveranstaltungen der Universität teilnehmen. Das Juniorstudium ist eine Chance, ein Studienfach kennen zu lernen und sich mit dem akademischen Lernen und Arbeiten vertraut zu machen.

Verantwortlich für diesen Pressetext: Patricia Zimnik | Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur | Brunswiker Str. 16-22, 24105 Kiel | Telefon 0431  988-2369 | E-Mail: pressestelle@bimi.landsh.de  | Medien-Informationen der Landesregierung finden Sie aktuell und archiviert im Internet unter www.schleswig-holstein.de | Das Ministerium finden Sie im Internet unter www.schleswig-holstein.de

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