KIEL. Premiere im RBZ Technik Kiel: Die ersten Absolventinnen und Absolventen der Weiterbildungsoffensive des Landes für Informatik-Lehrkräfte nahmen heute (26. Januar) ihre Zertifikate entgegen und erhielten die offizielle Genehmigung, dass sie das Fach Informatik unterrichten dürfen. „Es ist unser Ziel, dass die Kinder an den weiterführenden Schulen überall im Land Unterricht in Informatik erhalten können. Diesem Ziel sind wir heute ein gutes Stück nähergekommen
“, sagte die Staatssekretärin im Bildungsministerium Dr. Dorit Stenke und lobte: „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben in den vergangenen anderthalb Jahren zusätzlich zu ihrem regulären Berufsalltag ein sehr anspruchsvolles Weiterbildungsprogramm absolviert und können heute zu Recht stolz sein auf das Erreichte.
“ Sie dankte außerdem den Ausbilderinnen und Ausbildern am Institut für Qualitätsentwicklung Schulen Schleswig-Holstein (IQSH), die „das Projekt hoch motiviert und voller Elan umgesetzt haben
“.
In der ersten Kohorte des Weiterbildungsprogramms Informatik erhalten 85 Lehrkräfte ihre Zertifikate. Eine weitere Kohorte derselben Größenordnung wird die Weiterbildung im Juli dieses Jahres beenden. „Schleswig-Holstein ist das einzige Bundesland, das die Weiterbildung zur Informatik-Lehrkraft in dieser Dimension und derart kompakt und konzentriert anbietet
“, betonte Staatssekretärin Stenke. Als besonders erfreulich bezeichnete sie das große Interesse an dem Programm. „Lehrkräfte aller Schularten und aller Fachrichtungen sind dabei, und ein Drittel von ihnen hat vorher überhaupt kein MINT-Fach unterrichtet.
“ Unter den Absolventinnen und Absolventen sind 26 Lehrkräfte von Gymnasien, 13 von Gemeinschaftsschulen mit Oberstufe, 25 von Gemeinschaftsschulen ohne Oberstufe und 21 von Grund- und Gemeinschaftsschulen. Ein Drittel der Teilnehmenden sind weiblich. Seit Sommer 2022 wird an 80 Pilotschulen in der Sekundarstufe I ein zweistündiger Informatikunterricht in verschiedenen Jahrgängen erprobt. Viele der Absolventinnen und Absolventen unterrichten an diesen Pilotschulen.
Die Weiterbildungsoffensive begann im August 2021. Sie dauerte insgesamt anderthalb Jahre und fand immer an einem bestimmten Tag in der Woche statt. Abgesehen von den Phasen mit Unterrichtsbesuchen wurde ein Großteil online absolviert. Alle Teilnehmenden haben für die Dauer der Weiterbildung fünf Entlastungsstunden erhalten.
Es wurden fünf regionale Übungsgruppen eingerichtet – vier mit dem Ziel „Unterrichtsgenehmigung für die Sekundarstufe I“ und eine mit dem Ziel „Unterrichtsgenehmigung für die Sekundarstufe I und II“. „Die Grundlage für die Inhalte der Weiterbildungsmaßnahmen für die Sekundarstufe I und II sowie für die Sekundarstufe I waren die seit dem Schuljahr 2021/22 geltenden Informatik-Fachanforderungen
“, sagte Philipp Möller, IQSH-Landesfachberater Informatik und für die Durchführung der Qualifizierung im IQSH verantwortlich.
Inhaltliche Highlights seien die visuelle Programmierung mit Scratch, die textuelle Programmierung mit Python sowie hochaktuell Künstliche Intelligenz sowie die Auswirkungen von Informatik auf Mensch und Gesellschaft. „Spannende Einblicke haben wir den Lehrkräften aber auch durch die Exkursionen zu Fablabs / Maker Spaces und – jeweils abhängig von der Region - zu den Hochschulen Kiel und Flensburg ermöglicht. Uns war es zudem wichtig, die aktuelle wissenschaftliche Expertise einzubinden. Das konnten wir mit der Beteiligung von Andreas Mühling, Professor für Didaktik der Informatik an der Kieler Universität, sicherstellen
“, so Möller. Das sei eine große Bereicherung auch für die Planung weiterer Fortbildungen für Lehrkräfte.
„Vor dem Hintergrund der Implementierung des Faches Informatik als reguläres Unterrichtsfach auch in der Sekundarstufe I haben wir die Inhalte für diesen Kurs komplett neu erstellt. Hier stehen nicht wie im Kurs für die Sekundarstufe II die Vermittlung des fachwissenschaftlichen Wissens für die Oberstufe im Vordergrund, sondern die Verknüpfung der notwendigen Fachinhalte mit der Fachdidaktik und der Unterrichtspraxis
“, erläuterte Möller. „Durch die Kooperation mit der Wissensfabrik im Programm IT2School können wir hier auch Module mit ‚Unplugged-Aktivitäten‘, also Informatik ohne Strom und Computereinsatz, einsetzen, um technische und abstrakte Begriffe der Informatik für die Schülerinnen und Schüler ‚begreifbar‘ zu machen.
“ Sehr positive Rückmeldungen hätte man im Übrigen zu den fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Lernvideos, dem Online-Skript und dem generell hohen Online-Anteil der Weiterbildung erhalten.
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