KIEL. Bildungsministerin Karin Prien hat heute (23. November) in der Landtagsdebatte deutlich gemacht, wie besorgniserregend die Ergebnisse des jüngsten IQB-Bildungstrends seien. Die Auswirkungen der pandemiebedingten und im internationalen Vergleich sehr langen Schulschließungen in Deutschland wären deutlich sichtbar geworden. „Zur Wahrheit gehört aber auch: Die Pandemie ist nicht die einzige Erklärung für die besorgniserregenden IQB-Ergebnisse“
, so Prien weiter. „Der negative Trend zeichnete sich bereits deutlich vor der Pandemie ab. Er betraf schon damals insbesondere Schülerinnen und Schüler mit schlechten Startbedingungen, die den Mindeststandard nicht erreicht haben. Deshalb haben wir als Landesregierung bereits in der vergangenen Legislaturperiode intensiv daran gearbeitet, sozial benachteiligte Schülerinnen und Schüler zu stärken“
, sagte Prien und verwies besonders auf das erfolgreiche Perspektivschulprogramm.
Das Bildungsministerium erarbeitet gemeinsam mit dem Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH) einen „Handlungsplan basale Kompetenzen“, um Kinder in der Entwicklung ihrer grundlegenden Kompetenzen zu fördern. Das berichtete Bildungsministerin Karin Prien im Landtag. „Viele erprobte und geeignete Programme und Maßnahmen haben wir bereits auf den Weg gebracht“
, so Karin Prien. Sie stünden den Schulen zur Verfügung, würden allerdings noch nicht flächendeckend genutzt. „Hier werden wir ansetzen, zugleich aber auch im Blick behalten, dass es Standorte mit besonderen Bedarfen gibt, für die eine passgenaue Unterstützung geschaffen werden muss.“
Ein Beispiel sei die Prüfung, an welchen Grundschulen der Einsatz des Programmes „Niemanden zurücklassen - Lesen macht stark - Mathe macht stark“ noch gefördert – und gefordert – werden müsse. „Es geht darum, Lehrkräfte zu qualifizieren und den Einsatz dieser gut evaluierten Programme und der darin enthaltenen Trainingsmaterialien voranzutreiben“
, so Prien. „Wir werden zukünftig noch mehr Wert auf die Erhebung von Lernständen legen. Bereits jetzt stehen den Schulen neben den flächendeckenden Vergleichsarbeiten eine ganze Reihe von diagnostischen Unterstützungsinstrumenten des IQSH zur Verfügung.“
Ergänzend dazu wies die Ministerin darauf hin, dass ab dem Schuljahr 2022/23 im Lernmanagementsystem des Landes „itslearning“ auch Lernstandserhebungen für die Jahrgangsstufen 3, 4 und 6 bis 10 zur Verfügung gestellt werden.
Förderung beginne allerdings nicht erst mit der Einschulung. „Dazu gehört auch, dass wir bereits in der Kita damit beginnen, Kinder mit mangelnden Sprachkenntnissen zu fördern. Gemeinsam mit Ministerin Touré, werden wir - wie im Koalitionsvertrag vereinbart - insbesondere zur Stärkung der Sprachkompetenzen der Kinder unsere konzeptionellen Überlegungen vertiefen und damit auch sehr zeitnah im Rahmen der Weiterentwicklung des Vorhabens an den Perspektivschulen beginnen“
, so Karin Prien. Auch die Rolle der Eltern nahm Prien in den Blick: „Für den Schulbesuch ist das Erlernen des Mindeststandards in der Grundschule eine zentrale Aufgabe. Bei dieser Aufgabe werden wir die Eltern stärker mit ins Boot holen müssen – in der Kita und in der Schule. Vorlesen ab dem Kleinkindalter bleibt eine der wichtigsten Fördermaßnahmen.“
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