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Ministerium für Justiz und Gesundheit : Thema: Ministerien & Behörden

Prof. Dr. Kerstin von der Decken

Ministerin für Justiz und Gesundheit

Ministerin von der Decken eröffnet Fachveranstal­tung des Kompetenz­zentrums Psychiatrische und Psychologische Justizgutachten: Wichtiger Brücken­schlag zwischen Gesundheit und Justiz

Schleswig-Holsteins Justiz- und Gesundheitsministerin Prof. Dr. Kerstin von der Decken hat am 10. November gemeinsam mit Dr. Gisa Andre­sen, ärztliche Geschäftsfüh­rerin der Ärztekammer Schleswig-Holstein, die erste große Fachver­anstaltung des Kompetenz­zentrums Psychiatrische und Psychologische Justizgutachten Schleswig-Holstein (KPJSH) eröffnet.

Letzte Aktualisierung: 11.11.2025

Das Bild zeigt Ministerin von der Decken mit Beteiligten auf der Fachver­anstaltung des Kompetenz­zentrums Psychiatrische und Psychologische Justizgutachten Schleswig-Holstein am 10. November 2025
Ministerin von der Decken mit Beteiligten auf der Fachveranstaltung der KPJSH.

Das Zentrum wurde von Ministerium und Ärztekammer im Juli ge­gründet, um die Zusammenar­beit von Gutachterinnen und Gutachtern und Justiz zu stärken und zudem mehr Gutachte­rinnen und Gutachter für diese wichtige Aufgabe zu gewinnen. Hierzu sollte auch die Fachveranstaltung an der Akademie der Ärztekam­mer in Bad Segeberg beitragen. Diese richtete sich an Ärztinnen und Ärzte, an Psycholo­ginnen und Psychologen, an Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten mit Interesse an psychiatri­scher und psychologischer Begutachtung sowie an Angehörige der Justiz, die mit Sachver­ständigen zusammenarbeiten. Rund 120 Teilnehmende wurden vor Ort erwartet.

Ministerin von der Decken betonte anlässlich der Veranstaltung: „Psychiatrische und Psy­chologische Gutachten sind in vielen Gerichtsverfahren von zentraler Bedeutung - etwa im Strafrecht bei Fragen der Schuldfähigkeit, im Justiz- und Maßregelvollzug, bei Unterbringungsent­scheidungen, im Familienrecht bei Sorgerechtsstreitigkeiten oder in sozialgericht­lichen Verfahren. Oft hängen von ihnen weitreichende Konse­quenzen für das Leben von Men­schen ab, denn sie alle berühren sensible Lebensberei­che. Wissenschaftlic­he Genauigkeit und rechtliche Verantwortung müssen daher Hand in Hand gehen. Mit dem Kompetenzz­entrum haben wir in Schleswig-Holstein eine bundesweit beachtete Institution geschaffen, die diese Schnittstelle stärken soll. Hier werden der fachliche Austausch gefördert, Wissen vermittelt, Fortbildung organisiert und eine zentrale Vermittlungs­stelle geschaffen, die Gerichten und Staatsanwaltschaften bei der Suche nach geeigneten Gutachterinnen und Gutachtern zur Seite steht. Die Justiz braucht die Fachkunde der Me­dizin und Psychologie, und umgekehrt braucht die Wissenschaft den rechtlichen Rahmen, in dem ihre Erkenntnisse wirksam werden können. Das Kompetenzzentrum ist ein Muster­beispiel dafür, wie interdisziplinäre Zusammenarbeit konkret aussehen kann. Sie findet im Austausch, in Fortbil­dungen und in der gemeinsamen Verantwortung für gerechte Ent­scheidungen statt. Mein herzlicher Dank gilt allen Beteiligten und insbesondere der Leite­rin des Zentrums, Frau Dr. med. Victoria Witt, für den gelungenen Start.“ 

Dr. Gisa Andresen erläuterte: „Mit dem Kompetenzzentrum entsteht eine Plattform, die den Austausch über Gutachtenpraxis fördert, Gutachten vermittelt, Fortbildungsangebote gestaltet und neue Impulse für die gemeinsame Entwicklung setzen möchte. Die heutige Veranstaltung wird diesen Weg weiter ebnen, bis hin zu mehr persönlicher Vernetzung, gezielter Qualifizierung und einem offenen Dialog zwischen Justiz, Psychiatrie, Psychologie und Psychotherapie. Der Abend bietet verschiedene Perspektiven auf die Sachverständigentätigkeit mit interdisziplinären Einblicken: von den Herausforderungen auf Seiten der Justiz über Erfahrungen aus der psychiatrischen oder rechtspsychologischen Praxis.“ Dr. Victoria Witt, Leiterin des KPJSH, berichtet: „Parallel ist eine Datenbank im Aufbau, die Kompetenzen und Verfügbarkeiten der Sachverständigen zukünftig noch transparenter für Angehörige der Justiz machen soll. Dabei verstehen wir uns nicht als isolierte Einrichtung, sondern als lebendiges Netzwerk. Das Kompetenzzentrum wird getragen von einem Fach- und Steuerungsgremium – und hoffentlich zukünftig von vielen weiteren engagierten Kolle­ginnen und Kollegen, die sich einbringen möchten: ob als Einsteigerinnen oder Einsteiger, erfahrene Sachverständige, im Mentoring-Tandem, im interdisziplinären Austausch mit der Justiz oder bei fachlichen Anliegen. Besonders erfreulich ist, dass sich bereits einige er­fahrene Sachverständige zur Mitgestaltung bereit erklärt haben, weil sie die aktuellen Her­ausforderungen in der Gutachtenpraxis aus eigener Erfahrung kennen und etwas verän­dern wollen.“ Seit dem Start im Juli konnten bereits in über 50 Fällen Sachverständige ver­mittelt und neue Interessenten für gutachterliche Tätigkeiten gewonnen werden. Weitere Informationen über das KPJSH:gibt es unter www.kpjsh.de.

Hintergrund: Bundesweit gibt es einen Mangel an psychologischen und psychia­trischen Gutachterinnen und Gutachtern. Daher hatte Ministerin von der Decken in Schleswig-Hols­tein die Grün­dung des Kompetenzzentrums initiiert, um Gerichte und Staatsanwaltschaf­ten mit einem zentra­len, fachlich fundierten Angebot zur Gutachtervermittlung zu unterstüt­zenDas Pro­jekt ist ein Beispiel da­fürwie die Bereiche Justiz und Gesund­heit wirkungs­voll Hand in Hand arbeitenEine wichtige Aufgabe des Kompetenzzentrums ist die Ver­mittlung von qualifizierten Sachverständige auf Anfragen aus der Justiz. Die Vermittlungs­stelle ist am Sitz der Ärztekammer in Bad Segeberg angesiedelt und wurde mit Dr. Victoria Witt besetzt, einer Fach­ärztin für Neu­rologie, Psychiatrie und Psychothera­pie. Ergänzend zur Info: Das Kompetenzzentrum wurde als Titelthema im Ärzteblatt SH (Ausgabe 10/2025) aufgegriffen. Den Link zum E-Paper gibt es hier.

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