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Ministerium für Justiz und Gesundheit : Thema: Ministerien & Behörden

Prof. Dr. Kerstin von der Decken

Ministerin für Justiz und Gesundheit

Landtag: Schuleingangsuntersuchungen für mehr Bildungsgerechtigkeit und eine stärkere Förderung der Kindergesundheit nutzen

Rede anlässlich der Landtagssitzung am 19. Juni 2025 zu TOP 19

Letzte Aktualisierung: 19.06.2025

Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrte Frau Präsidentin/sehr geehrter Herr Präsident,

sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete,

  • Kinder verdienen es, unbeschwert in die Schulzeit zu starten. Es ist eine Zeit des Lernens, der Neugier und des Ausprobierens. Kinder können ihre Fähigkeiten auf- und ausbauen, ihren Interessen folgen .

  • Konsequente Gesundheitsförderung und Prävention unterstützen sie auf diesem Weg und reduzieren Belastungen, die sowohl die Schulzeit als auch das Erwachsenwerden negativ beeinflussen.

  • Schuleingangsuntersuchungen sind ein wichtiges Instrument, um Kindern diese Unterstützung zu gewähren.

  • Die Durchführung der Schuleingangsuntersuchungen ist pflichtige Selbstverwaltungsaufgabe der Kreise und kreisfreien Städte. Dementsprechend werden Schuleingangsuntersuchungen von den Kinder- und Jugendgesundheitsdiensten, die zahnärztlichen Reihenuntersuchungen von den Zahnärztlichen Diensten der Kreise und kreisfreien Städte durchgeführt. Das Gesundheitsministerium hat lediglich die Rechtsaufsicht inne.

  • Die Corona-Pandemie hat die bewährten Strukturen der Schuleingangsuntersuchungen vor große Herausforderungen gestellt. Doch seit dem Ende der Pandemie steigen die Untersuchungsquoten, die durch Personalengpässe gesunken waren, wieder an und normalisieren sich.

  • Um Personalengpässen, insbesondere auf der ärztlichen Seite, vorzubeugen, prüft eine Arbeitsgruppe der Kreise und kreisfreien Städte sowie dem Land derzeit ein alternatives Verfahren für Schuleingangsuntersuchungen. Ziel ist die Gewährleistung flächendeckender Untersuchungen.

  • Schuleingangsuntersuchungen sollen sicherstellen, dass die Kinder den Anforderungen an die Lebens- und Lernwelt Schule gewachsen sind. Ihr primäres Ziel ist die Identifizierung möglicherweise notwendiger individueller Hilfs- und Förderbedarfe. Schuleingangsuntersuchungen dienen nicht primär dazu, allgemeine Maßnahmen zur Verbesserung der Kindergesundheit zu identifizieren.

  • Die Erarbeitung allgemeiner Maßnahmen erfolgt vielmehr auf Basis der Gesundheitsberichterstattung des Landes. Die Daten aus den Schuleingangsuntersuchungen können dabei eine wichtige Ergänzung sein.

  • Gemäß § 6 des Gesundheitsdienst-Gesetzes sind zumindest einmal binnen fünf Jahren Landesgesundheitsberichte über einzelne Themen oder Bevölkerungsgruppen zu erstellen. Die Gesundheitsberichterstattung des Landes war in den letzten Jahren allerdings deutlich aktiver.

  • Seit 2022 wurden elf Gesundheitsberichte samt Faktenblättern veröffentlicht. Zwei der Berichte (2023 und 2025) enthalten die Ergebnisse von Schuleingangsuntersuchungen. Die anderen Berichte behandelten Themen wie Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen (2022), Gesundheit und Gesundheitsversorgung von Kindern und Jugendlichen aus Elternsicht (2023) oder die gesundheitliche Lage und Versorgungssituation von Kindern und Jugendlichen in Krisenzeiten (2024). In allen 11 Berichten spielt das Thema Kindergesundheit eine signifikante Rolle oder sogar die Hauptrolle.

  • Die Gesundheitsberichterstattung fußt auf guter wissenschaftlicher Praxis. Ihre Qualität steht bei der Zusammenführung, Prüfung, Auswertung und Veröffentlichung der Daten im Mittelpunkt. Ein gründliches Ergebnis ist einem schnellen vorzuziehen.

  • Denn die so erreichte qualitativ hochwertige Berichterstattung dient als belastbare Unterstützung für die zielgerichtete Entwicklung von Maßnahmen .

  • Das Motto der Gesundheitsberichterstattung lautet „Daten für Taten“. Das Gesundheitsministerium versendet die Gesundheitsberichte und Faktenblätter an zahlreiche externe und interne Akteure im Land und kommuniziert die Ergebnisse in Vorträgen.

  • Die Kreise und kreisfreien Städte bringen auf Basis ihrer eigenen Daten regional maßgeschneiderte Maßnahmen auf den Weg.

  • Initiativen auf Landesebene stoßen nicht nur das Gesundheitsministerium, sondern auch das Sozial-, das Bildungs- und das Innenministerium an.

    • Das Programm Startchancen oder die Perspektiv-Schulen, zum Beispiel, fördern sowohl Kindergesundheit als auch Bildungsgerechtigkeit.

    • Die Landesvereinigung für Gesundheitsförderung hat einen Schwerpunkt „Gesund aufwachsen“ – mit zahlreichen Initiativen, die über die Servicebüros „Gesunde Kita“ und „Gesunde Schule“ angeboten werden.

  • Meine Damen und Herren, das Land arbeitet zusammen mit den Kreisen und kreisfreien Städten an flächendeckenden Schuleingangsuntersuchungen. Die Ergebnisse werden etwa alle zwei Jahre veröffentlicht. Sie sind Teil der umfangreichen Gesundheitsberichterstattung des Landes. Diese – wesentlich breiteren und aussagekräftigeren – Daten bilden die Grundlage für die Erarbeitung allgemeiner Maßnahmen zur Verbesserung der Kindergesundheit.

  • Vielen Dank!

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