Ministerpräsident Daniel Günther ist mit einer Wirtschafts- und Wissenschafts-Delegation nach Helsinki aufgebrochen. Am Mittwoch geht es weiter zu Gesprächen nach Tallinn.
Wie lassen sich Digitalisierung, Energie- und Sicherheitspolitik sowie wehrtechnische Industrie und Umweltschutz über Ländergrenzen hinweg gemeinsam denken? Mit dieser Frage ist Ministerpräsident Daniel Günther zu einer Auslandsreise nach Finnland und Estland aufgebrochen. Vom 24. bis zum 28. November nimmt der Regierungschef dabei an zahlreichen Gesprächen und Unternehmensbesuchen teil. Begleitet wird er dabei von einer gut 40-köpfigen Delegation aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Ziel ist es, die Zusammenarbeit im Ostseeraum weiter zu vertiefen und auszubauen.
Wichtige Partnerschaft
"In Schleswig-Holstein pflegen wir traditionell enge Kontakte zu unseren Nachbarn und Freunden rund um die Ostsee", sagte der Ministerpräsident zum Auftakt der Reise. Doch seit dem völkerrechtswidrigen Überfall Russlands auf die Ukraine und seinen Aggressionen gegenüber EU- und NATO-Ländern müssten die Länder im Ostseeraum ihre wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Interessen stärker zusammen denken. "In Deutschland haben wir das später verstanden als andere Ostsee-Anrainer. Umso mehr müssen wir uns jetzt an ihnen orientieren und von unseren Partnern lernen", betonte er. "Eine starke Partnerschaft zwischen unseren Ländern im Handel, in der Technologie und in der Wissenschaft, aber auch in Sicherheitsfragen ist deshalb wichtiger denn je."
Am ersten Tag besuchte der Ministerpräsident das Technische Forschungszentrum Finnland VTT und den Hauptsitz des Weltmarktführers Wärtsilä in Helsinki. Das Unternehmen entwickelt Technologien für die Schifffahrts- und Energiemärkte, etwa Motoren für Schiffe und Kraftwerke.
In den kommenden Tagen ist ebenfalls ein Firmenrundgang bei WithSecure geplant, einem führenden Anbieter für Lösungen zur Cyber-Sicherheit, um Firmen vor Hacking-Angriffen und anderen digitalen Bedrohungen zu schützen. Außerdem wird die Delegation den Zivilschutzbunker Merihaka sowie die Baltic Marine Environment Protection Commission (HELCOM) besuchen und an einem Treffen mit dem Netzwerk führender finnischer Verteidigungs- und Technologieunternehmen und Forschungsinstitute teilnehmen. Weiterhin ist eine Netzwerkveranstaltung zum Thema "Deutsch-finnisches Potenzial: Chancen in den Bereichen Erneuerbare Energien, maritime Technologien und Cybersicherheit erschließen" mit finnischen Expertinnen und Experten anberaumt. Auch Treffen mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Politik stehen auf dem Programm. So traf Günther am Dienstag die finnische Außenministerin Elina Valtonen. Weitere Gespräche sind geplant mit dem Staatssekretär des Ministerpräsidenten, Risto Artjoki, der Staatssekretärin für Wissenschaft und Kultur, Kristiina Kokko sowie dem Staatssekretär für Umwelt, Klima und Arbeit, Mika Nykänen.
Ab Mittwoch geht es für die Teilnehmenden dann nach Estland. In der Hauptstadt Tallinn trifft die Delegation das Start-Up Frankenburg Technologies und besucht den Tallinner Hafen. Frankenburg hat sich auf die Entwicklung kostengünstiger Raketensysteme zur Abwehr von Drohnen spezialisiert. Beim Unternehmen Elcogen informiert sich der Regierungschef über verschiedene Technologien zur Erzeugung von grünem Wasserstoff und emissionsfreiem Strom. Daneben sind politische Gespräche mit Außenminister Margus Tsahkna, Digitalisierungsministerin Liisa-Ly Pakosta, dem Generalsekretär des Klimaministeriums Marten Kokk sowie mit Verteidigungsminister Hanno Pevkur geplant. Weiterhin steht ein Austausch mit der eGovernance Academy, einer Initiative zur Förderung der digitalen Verwaltung in Estland, auf dem Programm. Zudem treffen sich die schleswig-holsteinischen Unternehmen und Institutionen zu einem Austausch mit estnischen Experten zum Thema "Gemeinsam für die Zukunft: Förderung der Zusammenarbeit in den Bereichen Wissenschaft, Verteidigung, Energie und maritime Innovationen."
Hochkarätig besetzte Delegation
Teil der Delegation von Ministerpräsident Günther sind Kabinettsmitglieder wie Digitalisierungsminister und Chef der Staatskanzlei, Dirk Schrödter, der Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur, Tobias Goldschmidt, sowie Wirtschafts- und Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen. Aus dem Schleswig-Holsteinischen Landtag reisen die Abgeordneten Andreas Hein (CDU) und Sophia Schiebe (SPD) mit. Daneben begleiten auch die Vizepräsidentin sowie der Hauptgeschäftsführer der IHK Schleswig-Holstein, Franziska Leupelt und Björn Ipsen, sowie der Amtsleiter in der Behörde für Wirtschaft, Arbeit und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg, Lutz Birke, den Ministerpräsidenten.
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