Jahrelang haben sie die Geschäfte ihrer Ministerien geleitet – nun wechseln Innenministerin Dr. Sabine Sütterlin-Waack und Landwirtschaftsminister Werner Schwarz in den Ruhestand. Wie es nun in der Landesregierung weitergeht, darüber hat Ministerpräsident Daniel Günther am Dienstagnachmittag in Kiel informiert.
Zwei neue Ministerinnen
Mit Wirkung zum 11. November 2025 übernimmt Magdalena Finke, bislang Staatssekretärin im Innenministerium, das Amt der Ministerin für Inneres, Kommunales, Wohnen und Sport. Zugleich wird Cornelia Schmachtenberg, bisher Abgeordnete im Schleswig-Holsteinischen Landtag, neue Ministerin für Landwirtschaft, ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz.
Dank für die geleistete Arbeit
"Sabine Sütterlin-Waack und Werner Schwarz haben sich in herausragender Weise um die Menschen in Schleswig-Holstein verdient gemacht. Mit großem Engagement, klarer Haltung und einem verlässlichen Kompass haben sie ihre Häuser geführt und unser Land geprägt. Dafür danke ich beiden von Herzen", erklärte der Ministerpräsident. "Mit Magdalena Finke und Cornelia Schmachtenberg kommen zwei dynamische, fachlich hoch versierte und bestens vernetzte Frauen ins Kabinett. Beide bringen Energie, Erfahrung und ausgezeichnete Verbindungen in ihre Bereiche mit – das ist Aufbruch aus der Stärke heraus."
Jahrelange Zusammenarbeit
Sabine Sütterlin-Waack wurde 2017 von Ministerpräsident Daniel Günther zur Justizministerin ernannt, 2020 übernahm sie das Amt der Innenministerin. In dieser Zeit sei sie eine tragende Säule der schwarz-grünen Landesregierung und von Jamaika gewesen, betonte der Regierungschef. "Sie hat in beiden Ämtern großes Vertrauen in ihren Bereichen genossen und die Häuser mit Besonnenheit und Entschlossenheit geführt."
Sütterlin-Waack betonte, sie sei dankbar dafür, ihrem Heimatland mehr als acht Jahre lang gedient haben zu dürfen. "Es war eine erfüllende, aber auch herausfordernde Zeit, unter anderem mit den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs, dem furchtbaren Anschlag in Brokstedt oder auch der Corona-Pandemie. Ich danke allen Menschen von ganzem Herzen, die mich in dieser Zeit begleitet und unterstützt haben", betonte sie. "Ich bin jetzt fast 68 Jahre alt und habe mich entschieden, zurückzutreten."
Neuaufbau geglückt
Werner Schwarz hatte das Amt des Landwirtschafts- und Europaministers seit 2022 inne. In dieser Zeit sei es ihm gemeinsam mit seiner Staatssekretärin Anne Benett-Sturies gelungen, ein völlig neues Ministerium aufzubauen, sagte der Ministerpräsident. "Er hat dem Haus Struktur, Profil und Richtung gegeben."
"Nach vielen Jahren in der Agrar- und Landespolitik ist jetzt der richtige Zeitpunkt, den Stab weiterzugeben", sagte Schwarz. "Ich habe erlebt, wie viel Innovationskraft, Engagement und Zusammenhalt unsere Landwirtschaft, die ländlichen Regionen sowie die Arbeit in Europa und im Verbraucherschutz prägt. Mein Dank gilt allen Akteurinnen und Akteuren vor Ort sowie dem gesamten Team meines Hauses für die hervorragende Zusammenarbeit."
Nachfolgerin von Sütterlin-Waack wird die bisherige Staatssekretärin Magdalena Finke. "Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe und über das Vertrauen des Ministerpräsidenten", sagte Finke. Sie hat bereits mehr als zehn Jahre Erfahrung im Innenministerium, zuerst als Büroleiterin, später als Staatssekretärin. In dieser Zeit sei sie zur Sütterlin-Waacks engster Vertrauten geworden, sagte die scheidende Ministerin. "Sie hatte und hat mein volles Vertrauen."
Finke betonte, sie wolle Sütterlin-Waacks erfolgreiche und besonnene Arbeit mit ganzer Kraft fortführen. "Die Sicherheit in unserem Land wird mein Schwerpunkt bleiben, vor allem durch die Stärkung der Sicherheitsbehörden und des Bevölkerungsschutzes. Mein Ziel ist es auch, dass die soziale Wohnraumförderung auch in Zukunft eine verlässliche Stütze des Wohnungsbaus in Schleswig-Holstein bleibt. Denn bezahlbares Wohnen ist eine der großen sozialen Aufgaben unserer Zeit – und entscheidend für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft, der Schleswig-Holstein stark macht."
Expertin für Landwirtschaft
Die Nachfolge von Werner Schwarz tritt die 34-jährige Cornelia Schmachtenberg an. Die studierte Agrarwissenschaftlerinist seit 2022 Abgeordnete des Schleswig-Holsteinischen Landtages. "Das Ressort verbindet Landwirtschaft, ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz – genau diese Vielfalt macht es so spannend", sagte sie. Schleswig-Holstein sei ein Land der Landwirtschaft und der ländlichen Räume. "Ich will dafür sorgen, dass unsere Betriebe, Dörfer und Regionen stark bleiben, zukunftsfest aufgestellt sind und zugleich die Chancen Europas für unser Land besser genutzt werden. Dieses Ministerium ist ein echtes Draußen-Ministerium – es steht für Nähe, Begegnung und das, was Schleswig-Holstein ausmacht: Tradition und Moderne, Heimat vor Ort und europäische Perspektiven. Mein großer Dank gilt Werner Schwarz und Anne Benett-Sturies, die das Haus mit sehr großem Engagement aufgebaut und den ländlichen Raum über Jahrzehnte geprägt haben."
Wechsel gibt es auch auf mehreren Staatssekretärsposten: Anne Benett-Sturies, Staatssekretärin im Landwirtschaftsministerium, tritt in den Ruhestand. Ihr folgt Otto Carstens, bislang Justizstaatssekretär. Als neue Justizstaatssekretärin wird Birgit Heß berufen, die zuletzt als Leitende Oberstaatsanwältin Behördenleiterin der Staatsanwaltschaft Kiel war. Im Innenministerium komplettiert Sönke E. Schulz das Führungsteam auf Staatssekretärsebene; er war bisher Geschäftsführer bzw. geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Schleswig-Holsteinischen Landkreistages. "Mein Dank gilt Anne Benett-Sturies für ihren verlässlichen Dienst sowie Otto Carstens für die Bereitschaft, Verantwortung in neuer Konstellation zu übernehmen", sagte Daniel Günther. "Auf die Zusammenarbeit mit Birgit Heß und Sönke Schulz freue ich mich sehr – sie bringen Substanz, Erfahrung und frische Impulse in ihre neuen Aufgaben ein."
Wechsel im Finanzministerium
Zum Jahresbeginn 2026 wird darüber hinaus Finanzstaatssekretärin Dr. Silke Torp ihren Posten aufgeben, um an die Spitze des Landesrechnungshofs zu wechseln. Ihre Nachfolgerin wird Franziska Richter, bisher Büroleiterin von Finanzministerin Silke Schneider. "Auch auf diese Zusammenarbeit freue ich mich sehr. Franziska Richter kennt die Themen in Tiefe und Breite und wird die erfolgreiche Arbeit des Ressorts mit ihrer Expertise und Erfahrung in dem Haus fortsetzen", sagte der Ministerpräsident.
Dank und Aufbruch
Ministerpräsident Günther betonte, die Personalentscheidungen verbänden Dank und Aufbruch. "Wir ehren die großen Verdienste jener, die Verantwortung abgeben, und setzen zugleich auf neue Kräfte, die Schleswig-Holstein mit Kompetenz, Haltung und Tatkraft weiter voranbringen."
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