Das Zoologische Museum Kiel, eines der bedeutendsten Forschungsmuseen der Welt, feiert sein 250. Jubiläum. Zum Geburtstag wurden zwei ganz besondere Exemplare präsentiert.
Solch ein Geschenk hat Ministerpräsident Daniel Günther bisher auch noch nicht erhalten: Es ist nur 2 cm groß, stammt aus einer Kalksteinhöhle in Laos und trägt den klangvollen Namen "Erebusa danielguentheri" - eine unentdeckte Krabbenart, die nach ihm benannt wurde. Die entsprechende Namensurkunde bekam Günther anlässlich des 250. Jubiläums des Zoologischen Museum der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU). "Das ist schon etwas ganz Besonderes heute", freute sich der Landeschef. "Das Amt des Ministerpräsidenten werde ich irgendwann abgeben –der Name "Erebusa danielguentheri" wird bleiben."
Wissenschaftler hatten die Krabbe entdeckt und zur Prüfung nach Kiel geschickt. Einem Team von Studierenden aus Kiel und einem Wissenschaftler aus Laos gelang der Nachweis, dass es sich bei diesem Exemplar um eine bislang unbeschriebene neue Art handelt – eine weitere Erfolgsgeschichte des Zoologischen Museums Kiel. "Mit herausragender Forschung und guter Lehre stärken Sie den Wissenschaftsstandort Schleswig-Holstein", gratulierte Günther.
Das Museum ist eines der ältesten Naturkundemuseen Deutschlands. Von Insektenforscher Johann Christian Fabricius 1775 gegründet, entwickelte sich das Haus über die Jahre zu einem weltweit anerkannten Forschungszentrum – ein Zentrum für Zoologie, Meeresforschung und Ökologie. Begriffe wie "Plankton" oder "Biozönose" stammen aus Kiel. "Institutionen wie diese sind es, die das Wissen über die Ökologie und die Biologie unserer Erde bewahren und mehren. Über Jahrhunderte", hob Günther die Bedeutung des Zoologischen Museums hervor. Heute umfasst dessen Sammlung über sechs Millionen Objekte aus vier Jahrhunderten. Viele Exemplare erzählen eine Geschichte – zum Beispiel wie sich Nord- und Ostsee seit dem 19. Jahrhundert durch Klimawandel, Industrialisierung und Artensterben verändert haben.
Später am Abend gab es beim Festakt zum Jubiläum neben der Höhlenkrabbe eine weitere Enthüllung: Den Gästen wurde erstmals das 3,8 Meter lange Skelett eines Fischsauriers präsentiert. Das Fossil hat rund 185 Millionen Jahre auf dem Buckel und ist eine Dauerleihgabe des Staatlichen Naturhistorischen Museums Braunschweig. Es gelangte per Kran in die Ausstellungsräume des Zoologischen Museums.
Mit bis zu 60.000 Besucherinnen und Besuchern jährlich ist das Museum nicht nur Forschungsstätte, sondern auch ein zentraler Bildungsort in Schleswig-Holstein. Rund 3.000 Schülerinnen und Schüler erleben hier jedes Jahr Naturkunde zum Anfassen.
Forschung in die Vergangenheit und für die Zukunft – das zoologische Museum Kiel vereint beides. "Die Meeresforschung liefert uns dringend benötigte Erkenntnisse über die Folgen des Klimawandels und Hinweise, wie wir dem begegnen können", betonte Günther. Um zu unterstreichen, wie wichtig Schleswig-Holstein der Artenschutz sei, habe die Landesregierung eine Initiative angestoßen, den Schutz der Artenvielfalt in die Landesverfassung aufzunehmen.
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