Die Schranken am Bahnübergang schließen sich, ein Zug nähert sich mit lautem Hupen – und auf den Gleisen liegt ein bewusstloser Radfahrer. Eine lebensgefährliche Situation, die jedoch am 30. Juni 2024 in Aukrug gerade noch glimpflich ausging. Denn Anastasia Mokris aus Aukrug und Dagmar Steffensen aus Nortorf (Kreis Rendsburg-Eckernförde) zogen den regungslosen Mann in letzter Sekunde von den Schienen und retteten ihm so das Leben.

Für ihr selbstloses Handeln hat Ministerpräsident Daniel Günther die beiden Frauen nun mit der Rettungsmedaille ausgezeichnet. "Sie bekommen diesen Orden für Ihr mutiges und schnelles Handeln, mit dem Sie einem Mann das Leben gerettet haben", betonte der Ministerpräsident. "Und das unter Einsatz Ihres eigenen Lebens."

Rettung in letzter Sekunde

Der Radfahrer hatte versucht, noch die Gleise zu überqueren, obwohl sich die Bahnschranken bereits senkten. Dabei stürzte er und blieb regungslos auf den Schienen liegen. "Sie beide haben sich urplötzlich und völlig unvermittelt in einer hochdramatischen Situation wiedergefunden", erinnerte Günther. "Sie hatten keine Zeit nachzudenken. Ihnen war sofort klar: Jede Sekunde entscheidet über Leben und Tod dieses Menschen." Es sei großes Glück des Mannes gewesen, dass die beiden Frauen zufällig vor Ort waren, betonte er. "Durch den selbstlosen Einsatz Ihres eigenen Lebens musste er seinen Fehler nicht mit dem Leben bezahlen."

Zusammenhalt im echten Norden

Die Hilfsbereitschaft der beiden Frauen sei vorbildlich, aber keinesfalls selbstverständlich, betonte Günther. "Dank Menschen wie Ihnen können wir in unserer Gesellschaft das Vertrauen haben, dass uns in Not geholfen wird", sagte er. "Dafür bin ich Ihnen sehr dankbar. Rücksichtsvolle, aufmerksame und engagierte Menschen stärken das Miteinander und den Zusammenhalt in unserem Schleswig-Holstein. Für Ihren Mut gebührt Ihnen mein und unser allergrößter Respekt."