Die Entscheidung der Landesregierung, künftig auf offene Lösungen und Open Source zu setzen und als erstes Land einen digital souveränen IT-Arbeitsplatz in seiner Landesverwaltung einzuführen, hat international für Aufsehen gesorgt. Jetzt hatte der dänische Ausschuss für Digitalisierung und IT Minister Schrödter ins Parlament (Folketinget Christiansborg) nach Kopenhagen eingeladen, um über Schleswig-Holsteins Weg in die digitale Souveränität und die damit verbundenen Chancen sowie Herausforderungen zu sprechen.
Den Weg in die digitale Souveränität gemeinsam gehen
"Ich habe mich sehr über die Einladung ins Parlament nach Christiansborg und auf den Austausch mit den dänischen Kolleginnen und Kollegen im Digitalisierungsausschuss gefreut. Die Dänen sind nicht nur unsere direkten Nachbarn und Freunde, sondern auch unsere Partner im Ostseeraum. Mit unserem konsequenten schleswig-holsteinischen Weg in die digitale Unabhängigkeit sind wir Vorreiter und leisten Pionierarbeit. Den Weg in die digitale Souveränität wollen wir aber gern gemeinsam mit nationalen und internationalen Partnern gehen. Dazu ist es wichtig, in den Austausch zu kommen, um über unsere jeweiligen Erfahrungen zu berichten und voneinander zu lernen", sagte Schrödter vor seinem Besuch im Parlament.
Wirtschaftliches Potenzial für Schleswig-Holstein heben
"Wir sehen aktuell, wie die Grundfesten unseres regelbasierten Zusammenlebens schwer erschüttert werden. Daraus müssen die notwendigen Konsequenzen für den digitalen Raum gezogen werden – und zwar schnell. Die Sicherstellung unserer digitalen Souveränität muss für uns höchste Priorität haben. Gerade mit Blick auf die geopolitischen Entwicklungen ist die unabhängige Gestaltungs- und Kontrollfähigkeit der eigenen IT-Systeme nicht nur eine besonders wichtige staatliche Aufgabe, sondern sie ist zwingend erforderlich, um unsere innere und äußere Sicherheit gewährleisten zu können. Zugleich lassen sich durch digitale Souveränität wirtschaftliche Entwicklungspotenziale für unseren Digitalstandort heben. Schleswig-Holstein und Dänemark haben dies erkannt."
Open Innovation und Open Source Strategie
Zunächst traf sich Minister Schrödter am 8. Mai zu einem persönlichen Austausch mit der Ausschussvorsitzenden Lisbeth Bech-Nielsen treffen. Im Anschluss folgte die öffentliche Anhörung im Landtagssaal des Folketinget Christiansborg zum Thema digitale Souveränität und Autonomie, bei der Schrödter nach der Begrüßung von Digitalisierungsministerin Carolin Stage Olsen die "Open Innovation und Open Source Strategie Schleswig-Holstein" vorstellte.
Schrödter sprach über die Vision, die Notwendigkeit des Umstiegs, über die Herausforderungen, bisherigen Meilensteine und kommenden Schritte auf den Weg in die digitale Souveränität Schleswig-Holsteins. Und der Minister machte während der Anhörung im voll besetzten Landtagssaal klar: „Der Weg zur digitalen Souveränität ist weder kurz noch einfach. Aber er ist notwendig – und er ist machbar. Schleswig-Holstein beweist, dass eine Verwaltung mit Open Source sicher, effizient und wirtschaftlich tragfähig sein kann.
Gemeinsame europäische Mission
Das Land sei nicht nur Konsument von Technologie. "Wir gestalten sie, transparent und gemeinsam. Open Source und Open Innovation sind unsere Werkzeuge. Dies ist nicht nur der Weg Schleswig-Holsteins. Es ist eine gemeinsame europäische Mission. Lassen Sie uns zusammenarbeiten – als Regionen, als Länder, als Kontinent – um unsere digitale Unabhängigkeit zurückzugewinnen."
Weitere Themenfelder der Anhörung waren ein Vortrag zur Frage, wie Digitalisierung die öffentlichen Sektor Dänemarks stärken kann, ein Praxisbeispiel aus der Kommune Aarhus, der Bereich Künstliche Intelligenz sowie eine abschließende Diskussionsrunde zur Frage, wie die digitale Souveränität gesichert werden kann. Die öffentliche Anhörung wurde live im dänischen Parlamentsfernsehen übertragen.
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