Sie hat Geschichte geschrieben: Für ihre Verdienste um die gynäkologische Endoskopie und Reproduktionsmedizin hat Ministerpräsident Günther der Ärztin und Professorin Dr. Dr. Liselotte Mettler das Bundesverdienstkreuz überreicht.
Ihr Wirken ist weltbekannt: Über sechs Jahrzehnte lang hat die Ärztin und Professorin Dr. Dr. Liselotte Mettler die deutsche, europäische und internationale medizinische Entwicklung in der gynäkologischen endoskopischen Chirurgie und der Reproduktionsmedizin revolutioniert. Jetzt hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Wissenschaftlerin mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Ministerpräsident Günther überreichte ihr die Auszeichnung in Kiel. "Als Medizinerin haben Sie eine professionelle Grundlage gewählt, Gutes zu tun und anderen Menschen zu helfen", lobte Regierungschef Günther. "Doch sind Sie in Ihrem Leben weit über das hinausgegangen, was ein Arzt oder eine Ärztin ohnehin leistet."
Vielseitiges Engagement
Mettler war vier Jahrzehnte lang Ärztin für Frauenheilkunde an der Universitätsklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe in Kiel. 1981 wurde sie stellvertretende Klinikdirektorin und leitete bis 2007 die Sektion Endokrinologie und Reproduktionsmedizin. Auch nach ihrer Emeritierung setzt sich Professorin Mettler weiterhin im Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) in Kiel für ihre Patientinnen ein. Seit 2008 ist sie freie Mitarbeiterin der Universitätsklinik und Geschäftsführerin des Unternehmens GyneConsulting Kiel. Darüber hinaus ist sie Schirmherrin und ehrenamtliche Mitarbeiterin der von ihr mitbegründeten Kieler Schule für gynäkologische Endoskopie, die sie bis zu ihrer Emeritierung leitete. Bis heute veröffentlichte über sie mehr als 1.000 wissenschaftliche Publikationen und hält weltweit Vorträge.
Pionierin der Gleichstellung
Als stellvertretende Klinikdirektorin war Liselotte Mettler gleichberechtigt an der Umsetzung und Weiterentwicklung der minimalinvasiven Chirurgie beteiligt. Trotz anfänglicher Skepsis, mit der sie als Frau in der Chirurgie konfrontiert wurde, ließ sie sich nie entmutigen. So wurde sie zu einer Pionierin der Gleichstellung von Frauen in leitenden Positionen in der Medizin. 54 Jahre nach der ersten endoskopischen Chirurgie in Kiel ist diese heute weltweit Standard. Mettler hat damit zum internationalen Ansehen der deutschen Medizin beigetragen. "Minimal-invasive Operationen waren in den 70er Jahren sehr selten – heute sind sie der unangefochtene Standard bei den meisten chirurgischen Eingriffen", betonte Günther. "Das ist auch Ihr Verdienst."
Meilenstein in der Reproduktionsmedizin
Auch in der Reproduktionsmedizin hat Liselotte Mettler in Deutschland Geschichte geschrieben. Mit ihrer Hilfe wurde 1982 das erste Kieler „Retortenbaby“ zur Welt gebracht, das zweite Baby, das in Deutschland durch künstliche Befruchtung auf die Welt kam. Seitdem wurden weltweit mehr als zehn Millionen Babys auf diese Weise geboren. "Sie haben zu diesem Zweck den Raum des Möglichen in der Medizin erweitert – zum Wohl Ihrer Patientinnen und Familien weltweit", resümierte der Ministerpräsient. "Sie haben damit viel Gutes in die Welt hinaus gegeben, das nicht verloren gehen wird."
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