In Lübeck hat Minister Dirk Schrödter hat die mit 65.000 Euro dotierten Digitalisierungspreise verliehen. Erster Preisträger wurde das Projekt BookBuddy aus Arnis.
Letzte Aktualisierung: 18.12.2024
Mit einer interaktiven Karte die Meere schützen, dank Künstlicher Intelligenz Buchempfehlungen erhalten oder durch ein digitales Spiel die Pflegeausbildung attraktiver gestalten – nur drei von zahlreichen unterschiedlichen preiswürdigen Projekten aus Schleswig-Holstein, die eines gemeinsam haben: Innovationsgeist und großes Engagement im digitalen Bereich.
Digitalisierungsminister Dirk Schrödter hat in den Media Docks Lübeck insgesamt sechs Unternehmen und Initiativen aus Schleswig-Holstein mit dem Digitalisierungspreis 2024 ausgezeichnet. Der Preis wurde bereits zum siebten Mal vergeben und ist mit insgesamt 65.000 Euro dotiert.
Digitale Vorreiterregion
"In diesem Jahr haben uns erneut spannende Bewerbungen erreicht. Sie zeigen, welche vielfältigen innovativen Ideen in Schleswig-Holstein geboren werden und zu konkreten Anwendungen heranwachsen. Jedes einzelne Projekt leistet einen ebenso individuellen wie wichtigen Beitrag zur digitalen Transformation in unserem Land. Das macht uns als Landesregierung stolz", sagte Minister Schrödter.
"Wir wollen den Digitalstandort Schleswig-Holstein als Vorreiterregion in Europa weiter leben, Innovationstreiber sein und Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft auf diesem Weg mitnehmen. Die Sonderpreise verdeutlichen darüber hinaus eindrücklich, dass wir die Digitalisierung ganzheitlich verstehen und alle Bereiche der Gesellschaft vom Einsatz digitaler Technologien profitieren."
Die Preisträger
Der 1. Platz ist mit 25.000 Euro, der 2. Platz mit 15.000 Euro und der 3. Platz mit 10.000 Euro dotiert. Außerdem wurden Sonderpreise in den Kategorien "Bildung" und "Ehrenamt" verliehen, die mit insgesamt 15.000 Euro dotiert sind. Eine Jury aus Vertreterinnen und Vertretern der Landesregierung, des Schleswig-Holsteinischen Städteverbandes, der Digitalen Wirtschaft Schleswig-Holstein (DiWiSH) sowie des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz (ULD) hat über die Prämierung der besten Initiativen entschieden. Ausgewählt wurden:
1. Preis: "BookBuddy"
Der Border-Buch-Vertrieb aus Arnis (Kreis Schleswig-Flensburg) hat die Software "BookBuddy" entwickelt, mit deren Hilfe wichtige Inhalte eines Buches erfasst, ausgewertet und kategorisiert werden. Das Projekt überzeugte die Jury durch den Einsatz innovativer Technologien wie Natural Language Processing und KI, um maßgeschneiderte Buchempfehlungen zu geben und so die Beratungskompetenz der Buchhändler zu stärken. Besonders lobenswert bewertet die Jury die Fähigkeit der Software, die kulturelle Bedeutung von Büchern in Zeiten der Digitalisierung zu bewahren und gleichzeitig ländlichen Buchhandlungen Zugang zu modernen Tools zu bieten.
2. Preis: "Endlich Paul"
Mit der Entwicklung eines sogenannten Serious-Games verfolgt die DRK Akademie Schleswig-Holstein den Ansatz, Lernenden in der Pflege Wissen dank digitaler Spiele-Elemente informativ und unterhaltsam zu vermitteln. Das Projekt "Endlich Paul" überzeugte die Jury durch seinen innovativen Ansatz, digitale Lehrmethoden in die Pflegeausbildung zu integrieren und sie damit attraktiver und zukunftsfähiger zu gestalten. Die Auszubildenden waren aktiv an der Entwicklung beteiligt und förderten dadurch ihre fachlichen, digitalen und sozialen Kompetenzen.
3. Preis: Digitalisierung im Standesamt
Durch die Zusammenarbeit mit einer Behindertenwerkstatt können alle Namensregister im Standesamt Kiel digitalisiert werden. Die Namensregister werden gescannt und können als finales PDF ausgegeben werden. Für die Jury ist das Projekt ein sehr gutes Beispiel für die erfolgreiche Digitalisierung kommunaler Prozesse. Die Zusammenarbeit mit einer Behindertenwerkstatt setze zudem ein starkes Zeichen für soziale Inklusion und zeige, wie Digitalisierung durch Kooperationen schneller und effektiver umgesetzt werden könne. Durch die Einführung moderner Technologien wie KI-gestützte Handschrifterkennung werden Verwaltungsabläufe signifikant beschleunigt und bürgerfreundlicher gestaltet.
Sonderpreis Kategorie "Bildung"
Preisträger: "Teachpie"
Dank einer KI-gestützten Plattform werden Lehrkräfte dabei unterstützt, mit geringem Aufwand ihren Unterricht vorzubereiten. Angepasst auf verschiedene Klassen können zum Beispiel das Fach, die Klassenstufe und das Unterrichtsthema ausgewählt werden. Die KI konfiguriert anschließend einen passenden Unterrichtsentwurf. Das Projekt bietet laut Jury einen Mehrwert für Schleswig-Holstein durch die Förderung des Bildungssektors. Die geschaffene Zeitersparnis bilde eine Effizienzsteigerung bei den Lehrkräften und könne zusätzlich positive Auswirkungen auf den Fachkräftemangel mit sich bringen.
Sonderpreis Kategorie "Ehrenamt"
Preisträger: "Firemon 112"
Freiwillige Feuerwehren im Land können mit Hilfe einer Open Source Software ihre Einsätze vorbereiten und verwalten. Die Jury lobte den neuartigen Ansatz der Initiative "Firemon 112" aus Norderbrarup (Kreis Schleswig-Flensburg) im Bereich der Feuerwehren. Auf diese Weise werden Einsatzdepeschen von Leitstellen in Echtzeit verarbeitet und wertvolle Informationen wie Einsatzort, Anfahrtsroute oder Hydranten-Standorte zur Verfügung gestellt. Die Einsatzkräfte haben die Möglichkeit, per SMS, Anruf oder App alarmiert zu werden, sodass auch Übungsalarme und verschiedene Einsatzszenarien mitgeteilt werden können.
Preisträger: "Bye bye Plastik – Cleanup-Karte"
Mit Hilfe einer interaktiven Karte sollen Menschen motiviert werden, Müllbeseitigungs-Aktionen in ihren Alltag zu integrieren, um so die Meere zu säubern und zu schützen. Die sogenannten Cleanups können anschließend in die interaktive Karte mit Datum, Standort und gesammeltem Volumen eingetragen werden. Durch das Teilen der Cleanups in der Karte wird Sichtbarkeit erzeugt, die andere Menschen dazu ermutigt, ebenfalls aktiv zu werden. Die Jury hebt in ihrer Beurteilung zum Projekt von der Insel Sylt vor allem die Kombination aus Tourismus, Digitalisierung sowie soziales und umweltfreundliches Engagement hervor.
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