Die Landeshauptstadt plant den Bau einer Stadtbahn. In Kiel haben Ministerpräsident Günther und Oberbürgermeister Kämpfer nun einen Letter of Intent zur Finanzierung unterzeichnet.
35,8 Kilometer Schienen, vier Linien, zehn Jahre Bauzeit – mit ihrer geplanten Stadtbahn will die Landeshauptstadt ihr Nahverkehrsnetz zukunftsfähig aufstellen. In Kiel hat Ministerpräsident Daniel Günther dafür nun die Unterstützung des Landes in Aussicht gestellt. Gemeinsam mit Oberbürgermeister Dr. Ulf Kämpfer unterzeichnete Günther nun einen Letter of Intent zur Finanzierung des Projekts. "Das Land und die Stadt haben ehrgeizige Klimaschutzziele, für die der Ausbau des ÖPNV ganz wichtig ist", sagte Günther. "Mit der Unterzeichnung des Letter of Intent machen wir deutlich, dass wir das Projekt im Rahmen unserer Möglichkeiten weiter unterstützen wollen."
Millionenförderung möglich
Dafür werde das Land die bereits laufende Förderung um 700.000 Euro anheben. Auch die nächsten Planungsschritte werde die Landesregierung mit insgesamt bis zu 3,8 Millionen Euro unterstützen. Eine derartige Investition in ein klimaschonendes Verkehrssystem einer Großstadt sei ein wichtiger Schritt in Richtung Klimaneutralität, sagte Günther. Die neue Stadtbahn könne eine wichtige Säule für ein attraktives Mobilitätsangebot bilden, Fach- und Arbeitskräfte für Schleswig-Holstein anzuziehen und zu halten. Auch für die Christian-Albrechts-Universität sowie die Fachhochschule sei der Bau positiv, betonte der Ministerpräsident. "Die Stadtbahn Kiel wird das Gesicht unserer Landeshauptstadt deutlich verändern. Die Kieler Straßen werden schöner, aber vor allem wird die Stadtbahn die Mobilität erleichtern."
Außerdem sei das Land grundsätzlich bereit, zusätzliche Mittel als Komplementärförderung bereitzustellen. Es gebe jedoch Voraussetzungen für die Finanzspritze, erklärte der Ministerpräsident. So sei es entscheidend, dass die Bundesregierung das Projekt ebenfalls unterstütze. Der Bund stelle über das Gemeinde-Verkehrs-Finanzierungsgesetz umfangreiche Mittel für Stadtbahnprojekte zur Verfügung und übernehme bis zu 90 Prozent der förderfähigen Kosten. Sobald der Bund eine verbindliche Finanzierungszusage gebe, werde auch die Landesregierung eine Entscheidung über die Kofinanzierung des Projekts treffen.
Gleichzeitig sei es wichtig, dass auch die Stadt Kiel in der Lage sei, ihren Eigenanteil aufzubringen, ohne dass andere Investitionsaufgaben hinten überfallen, sagte Günther. "Der Letter-of-Intent ist kein Blankoscheck." Die Landeshauptstadt Kiel müsse nachweisen, dass sie ihren Eigenanteil und ebenso die übrigen nicht förderfähigen Kosten zu 100 Prozent finanzieren könne. "Das ist eine klare Hausaufgabe für die Stadt Kiel."
Auch Kieler Umland wird gestärkt
Der Stadtbahn-Ausbau sei Teil eines Gesamtkonzepts zur Stärkung der Stadt und des Umlands, sagte der Regierungschef. "Auch wir als Land arbeiten daran, unsere Landeshauptstadt besser anzubinden", sagte Günther. Deshalb plane die Landesregierung die Reaktivierung der Bahnstrecke "Hein Schönberg" zwischen Kiel-Hauptbahnhof und der Gemeinde Schönberger Strand (Kreis Plön). Bis 2025 soll die insgesamt 24 Kilometer lange Strecke bis Schönkirchen realisiert werden. Bis Ende 2027 soll dann die Endhaltestelle angeschlossen sein.
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