An Tag 1 der dreitägigen Sommerreise von Ministerpräsident Daniel Günther standen Mobildeiche in Henstedt-Ulzburg und Küstenforschung in Geesthacht auf dem Programm.
Mobile Lösungen als Teil eines modernen Hochwasserschutzes
Erste Station seiner Sommerreise war am Mittwochmorgen die Firma Mobildeich GmbH in Henstedt-Ulzburg. Vor Ort sprach der Ministerpräsident mit dem Gründer und Geschäftsführer Dr.-Ing. Walter Wagenhuber sowie der Vertriebsleiterin Stephanie Kock. 2004 noch als Betonwerk gegründet, entwickelt und produziert die Firma seit 2012 mittlerweile ausschließlich mobile Hochwasserschutzlösungen.
Mobildeiche sind wassergefüllte Schlauchsysteme, die sowohl auf trockenen als auch in fließenden Gewässern eingesetzt werden können. Im Vergleich zum Hochwasserschutz mit Sandsäcken, können Mobildeiche mit weniger Personal in kürzerer Zeit aufgebaut werden. Nach einem Rundgang über das Betriebsgelände durfte Günther beim Aufbau einer solchen Anlage mit anpacken. Dazu entrollte der Ministerpräsident zunächst den Schlauch des Systems, der anschließend zur Demonstration mit Wasser gefüllt wurde. Im Ernstfall können mobile Lösungen zum Hochwasserschutz permanente bauliche Anlagen des Küstenschutzes effektiv ergänzen, um Sachschäden zu verringern und Leben zu retten. Das System ist bereits praxiserprobt. Beim Elbe-Hochwasser 2013 wurde die Mobildeich-Technik bereits eingesetzt und konnte Schäden in Millionenhöhe verhindern.
Das Land plant eine solche mobile Hochwasserschutzlösung anzuschaffen, um in Notfallsituationen gut gerüstet zu sein. Der Ministerpräsident interessierte sich deshalb besonders für die Funktionsweise der Systeme und betonte darüber hinaus, dass mobile Deiche eine nachhaltige und innovative Ergänzung im Hochwasserschutz seien.
Vorhersagefähigkeit von Extremereignissen verbessern
Am Nachmittag traf Daniel Günther dann im Helmholtz-Zentrum Hereon in Geesthacht ein. Dort erhielt er durch Dr. Torsten Fischer, den Leiter für Kommunikation und Medien bei Hereon, einen Überblick über das Zentrum. Hereon ist die größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung in Schleswig-Holstein und widmet sich vor allem der Material- und Küstenforschung. Darüber hinaus engagieren sich die Forschenden in der neuen Mission der Deutschen Allianz Meeresforschung (DAM) „Wege zu einem verbesserten Risikomanagement im Bereich mariner Extremereignisse und Naturgefahren“ (mareXtreme). Diese Mission soll unter anderem die Vorhersagefähigkeit solcher Ereignisse wesentlich verbessern, wozu effiziente Beobachtungs- und Frühwarnsysteme entwickelt werden sollen.
Bereits jetzt betreibt Heron einen im Internet zugänglichen Sturmflutmonitor, der Pegelstände darstellt und somit die Entwicklung des Klimawandels an den Küsten transparent macht. Bei zwei Vorträgen erfuhr der Ministerpräsident mehr über die Forschungsarbeit des Zentrums. Zunächst hielt Prof. Dr. Corinna Schrum einen Vortrag zum Thema „Sturmfluten“, Prof. Dr. Daniela Jacob referierte über das Thema „Klimawandel“.
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