Am letzten Tag der Dänemark-Reise traf sich die schleswig-holsteinische Delegation mit dem Bund Deutscher Nordschleswiger (BDN) in Kopenhagen. Im Gespräch ging es unter anderem um die Situation der deutschen Schulen. Im letzten Schuljahr seien 200 neue Schüler hinzugekommen, sagte der Hauptvorsitzende des Bundes, Hinrich Jürgensen.
Wegen der steigenden Anzahl an Schülern und des Zustandes des Internats am einzigen deutschen Gymnasium in Apenrade plant der Bund Deutscher Nordschleswiger einen "Campus Apenrade". In dem neuen Gebäude sollen die beiden Kindergärten, das Internat, eine neue Küche, zwei Kantinen sowie neue Klassenräume Platz finden. 18 Millionen Euro wird der Campus kosten, für die Finanzierung benötigt der BDN Unterstützung durch Deutschland und Dänemark. Der Dänemark-Bevollmächtigte Callsen sagte dazu: "Wir werden als Landesregierung beim Bund für eine Beteiligung an den Investitionen werben, um die wichtige Bildungs- und Integrationsarbeit des deutschen Schulvereins zu unterstützen. Die Deutsche Minderheit in Nordschleswig ist ein wichtiger Partner in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Mit ihrer Erfahrung und ihrem Verständnis nimmt sie immer wieder die Funktion eines Brückenbauers ein. Dafür ist eine gute Bildungsinfrastruktur eine wichtige Grundlage."
Vereinfachter Kontakt ins Parlament
Außerdem soll der Kontaktausschuss für die deutsche Minderheit, das Bindeglied zur Regierung und dem dänischen Parlament, zukünftig ein eigener Ausschuss des dänischen Parlamentes werden. Die deutsche Minderheit in Dänemark, der etwa 16.000 Menschen angehören, verspricht sich so mehr Aktivität des Ausschusses und eine leichtere Vertretung der Anliegen der Bevölkerung gegenüber allen Behörden. Bisher gehört der Ausschuss zum Kulturministerium.
Im Anschluss sprachen die Minister aus Schleswig-Holstein mit dem dänischen Transportminister Thomas Danielsen. Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Madsen zog im Anschluss ein positives Fazit: "Es ist deutlich geworden, dass dem dänischen Transportminister dieselben Themen wichtig sind, wie uns. Wir haben insbesondere über die Bedeutung der Jütlandroute gesprochen, die wir trotz Fehmarnbeltquerung weiter im Blick behalten. Dazu wollen wir uns auf beiden Seiten mit Nachdruck für Optimierungen im Verkehrsbereich einsetzen. Auch die dänische Seite wird Geld in die Hand nehmen und die Bahnstrecke ausbauen und sanieren – auch, um eine Weiterfahrt von Deutschland bis zum Verkehrsknotenpunkt nach Fredericia zu ermöglichen. In dem Zusammenhang ist es auch ein wichtiges Signal, dass die Deutsche Bahn die Generalsanierung der Strecke Padborg-Hamburg ab 2031 angekündigt hat.“
Zukunftsraum Ostsseeraum
Europa-Minister Schwarz betonte in dem Gespräch die Bedeutung des Ostseeraums für Dänemark und Schleswig-Holstein, aber auch Europa insgesamt: "Der Ostseeraum ist Zukunftsraum. Die aktuellen Herausforderungen zeigen, wie wichtig eine enge Zusammenarbeit bei Zukunftsthemen mit den Nachbarländern ist. Deshalb richten wir unsere ostseepolitische Arbeit anhand klarer politischer Schwerpunkte aus“, sagte er. Dazu zählten unter anderem regionale Kooperationen im Rahmen von STRING (South Western Baltic Sea Transregional Area – Implementing New Geography). "Unser Ziel ist zum Beispiel eine leistungsstarke Zugverbindung, die uns in Zukunft von Hamburg nach Oslo in 9 Stunden anstatt von 14 Stunden bringt. Das nützt den Menschen und der Wirtschaft gleichermaßen. Und zwar nachhaltig", erklärte Schwarz.
Am Mittag trafen Wirtschaftsminister Madsen, Innenministerin Sütterlin-Waack und Umweltminister Goldschmidt die dänische Staatsministerin Mette Frederiksen.
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