Normalerweise nimmt das Robbe & Berking Yachting Heritage Center am Flensburger Industriehafen seine Gäste mit auf eine Reise durch die weltweite Segelgeschichte – am Mittwoch bot das 2016 eröffnete Museum jedoch den Rahmen für den traditionellen Neujahrsempfang der Landesregierung. Rund 250 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kirchen und Gesellschaft waren der Einladung von Ministerpräsident Daniel Günther gefolgt, darunter zahlreiche Honorar- und Generalkonsuln aus Schleswig-Holstein und Hamburg.
Hoffnungsfroh in die Zukunft blicken
2023 sei ein ereignisreiches, bewegtes und anspruchsvolles Jahr gewesen, sagte der Regierungschef in seiner Eröffnungsrede. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, der Überfall der Hamas auf Israel, die Flüchtlingsunterbringung und die Folgen des Haushaltsurteils aus Karlsruhe hätten viele Menschen gefordert und bewegt. "Es war ein anstrengendes Jahr für uns alle", sagte Günther. Trotzdem gebe es gute Gründe, positiv und hoffnungsfroh in die Zukunft zu blicken: "Wir haben das große Glück, dass sich so viele Menschen in unserem Land für das Gemeinwohl einsetzen. Ob es darum geht, Geflüchtete aufzunehmen und zu helfen, sie zu integrieren, oder nach der Jahrhundertflut an der Ostseeküste Schäden zu beseitigen: Schleswig-Holstein steht fest zusammen. Darauf können wir stolz sein."
Bilderstrecke: Der Neujahrsempfang der Landesregierung
Unter den Gästen waren Vertreter aus allen gesellschaftlichen Gruppen. Für die Wirtschaft war unter anderem Klaus-Hinrich Vater gekommen, der Präsident der IHK zu Kiel.
Als besondere Würdigung hatte der Ministerpräsident zehn Fluthelferinnen und -helfer eingeladen, die bei den Rettungs- und Aufräumarbeiten nach der Jahrhundertsturmflut unterstützt hatten.
Ministerpräsident Günther im Gespräch mit Dr. Gaby Schäfer, Präsidentin des Landesrechnungshofs. Hinter ihr steht die Landesbeauftragte für Datenschutz, Marit Hansen.
In seiner Rede blickte Günther auf ein anstrengendes Jahr 2023 zurück. Der Zusammenhalt der Menschen in Schleswig-Holstein sei jedoch ein Grund, positiv in die Zukunft zu blicken.
Mitgastgeber waren die Doyens des Konsularischen Korps, die ebenfalls beide auf dem Neujahrsempfang sprachen. Einer von ihnen: der scheidende Honorarkonsul von Dänemark, Götz Bormann.
Auch Paweł Jaworski, Generalkonsul Polens, sprach zu den Gästen.
Gesellschaft stärken
Es gelte, diesen großen gesellschaftlichen Zusammenhalt zu schützen, sagte der Regierungschef. "Dafür ist es wichtig, sich in der persönlichen und der politischen Auseinandersetzung immer an die Regeln zu halten", sagte Günther. Insbesondere die Demonstrationsfreiheit sei ein hohes Gut, das aber auf der Grundlage des demokratischen Miteinanders fußen müsse. "Wir müssen uns einig sein, dass Radikalität und politische Extreme eine Belastung für unseren Zusammenhalt sind." Er sei aber optimistisch, dass die Gesellschaft gestärkt aus den aktuellen Krisen hervorgehe. Das sei auch in den vergangenen Monaten immer wieder der Fall gewesen, so der Regierungschef.
Dank an Fluthelfer
Als Zeichen des Dankes und der Anerkennung hatte die Landesregierung auch ehrenamtlich tätige Fluthelferinnen und Fluthelfer zum Neujahrsempfang eingeladen. "Als die Rekordsturmflut die Ostseeküste heimgesucht hat, konnte man den Zusammenhalt der Menschen überall sehen und spüren", lobte Günther. "Danke, dass Sie so engagiert und schnell geholfen haben."
Ebenfalls eingeladen waren Vertreterinnen und Vertreter der Minderheiten. "Sie setzen sich für ein starkes Miteinander in Schleswig-Holstein ein und bereichern unser Land, indem Sie unsere Vielfalt und unseren kulturellen Reichtum hervorheben und bewahren", sagte der Ministerpräsident. Diese Arbeit ermögliche ein friedliches, grenzüberschreitendes Zusammenleben, welches weltweit ein leuchtendes Beispiel sei.
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