Es ist eines der bedeutendsten Infrastrukturprojekte Europas: Die feste Fehmarnbeltquerung. Ab 2029 soll ein gut 18 Kilometer langer Straßen- und Eisenbahntunnel unter der Ostsee die Inseln Fehmarn und Lolland in Dänemark verbinden. Auf der deutschen Seite hat Ministerpräsident Daniel Günther nun gemeinsam mit DB-Vorstand Berthold Huber und der Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium, Susanne Henckel, das Signal zum Bau der Schienenanbindung gegeben. Die rund 90 Kilometer lange Strecke zwischen Puttgarden und Lübeck soll den geplanten Fehmarnbelttunnel an das deutsche Schienennetz anbinden. Dann soll auch die bereits ausgebaute Autobahn 1 an den Tunnel angeschlossen werden.
Kürzere Wege nach Dänemark
Zum Baustart hob Ministerpräsident Günther die Bedeutung des Projekts hervor: "Gerade in Zeiten, in denen wir Krieg und Krisen erleben, ist der europäische Zusammenhalt wichtiger denn je. Mit diesem grenzüberschreitenden und Länder verbindenden Verkehrsprojekt rückt Europa näher zusammen.
" Mit dem Bau der festen Fehmarnbeltquerung wird das Pendeln nach Ansicht von Expertinnen und Experten noch attraktiver. Die Zugfahrt von Hamburg nach Kopenhagen verkürzt sich um fast die Hälfte auf rund zweieinhalb Stunden, Autofahrer:innen sparen rund 160 Kilometer Umweg über Jütland ein.
Konstruktiver Dialogprozess
"Der Tunnel und seine Anbindung haben zu zahlreichen Diskussionen geführt. Aber mit dem Dialogforum ist es uns gelungen, mit den betroffenen Menschen vor Ort einen Kompromiss zu finden
", sagte der Ministerpräsident. "Ich bin überzeugt, dass die Regionen südlich und nördlich des Fehmarnbelts zusammenwachsen und sich weiterentwickeln werden. Davon werden unsere beiden Länder profitieren
."
Schnellere Verbindungen auch in Schleswig-Holstein
Doch der Ausbau birgt nicht nur Vorteile für Menschen, die schnell nach Dänemark kommen wollen, auch Pendlerinnen und Pendler oder Urlaubsgäste innerhalb Schleswig-Holsteins profitieren: Bereits ab Ende 2029 sollen Züge in nur von knapp 50 Minuten, statt bisher eineinhalb Stunden, von Burg auf Fehmarn nach Lübeck fahren. Die Verbindung von Oldenburg in Holstein nach Lübeck soll sich auf weniger als eine halbe Stunde belaufen, statt wie bisher eine Stunde.
Milliardeninvestition in die Zukunft
Der Bund, das Land Schleswig-Holstein, die Deutsche Bahn und die Europäische Union investieren gemeinsam rund 3,5 Milliarden Euro in die Feste Fehmarnbeltquerung. Den Belt-Tunnel baut die dänische Femern A/S.
Videostatement zum Baustart