Wie visualisiere ich das Ausmaß der Corona-Pandemie in Schleswig-Holstein? Wie veranschauliche ich die Badewasserqualität der heimischen Gewässer? Wie mache ich einen Nachhaltigkeitsbericht greifbar? Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landesverwaltung stehen immer wieder vor der Herausforderung, große Datenmengen auszuwerten, einzuordnen und verständlich für die Öffentlichkeit aufzubereiten.

Mit Daten Geschichten erzählen

Im Rahmen des Digitalisierungsprogramms 3.0 macht sich nun ein Team um Stephan Raimer daran, prototypische Software-Lösungen zu entwickeln, die auf die besonderen Herausforderungen der Infrastruktur in der Landesverwaltung zugeschnitten sind und mit denen aus Daten buchstäblich Geschichten erzählt werden können. Der passende Projektname: DataStories.

"In den einzelnen Fachreferaten stecken mehr als 30.000 Datensätze zu komplexen Sachverhalten, wenn wir das Open-Data-Portal Schleswig-Holstein als Grundlage nehmen. Um diese Daten fundiert zu interpretieren, bei Bedarf zusammenzuführen und nutzerfreundlich zu präsentieren, sind Excel-Tabellen nicht ausreichend", erläutert Projektleiter Stephan Raimer. "Mit Data Stories leisten wir einen Beitrag, um im Sinne der Landesdatenstrategie vorhandene Daten effektiver zu nutzen und zusammenzuführen. Mit verständlichen, gut aufbereiteten Daten lassen sich leichter Entscheidungen treffen und diese auch kommunizieren. Dadurch unterstützen wir insgesamt die Vermittlung von daten- und faktenbasiertem Wissen."

Kompetenzaufbau der Mitarbeitenden

Das Projekt DataStories hat das Ziel, prototypische Lösungen mit eigener Infrastruktur zu erarbeiten, dies für Datenprojekte der Ressorts bereitzustellen und zu betreiben sowie Erfahrungswerte in der Umsetzung zu dokumentieren. Die technische Infrastruktur soll dabei Open-Source-Software, zum Beispiel für Analysen, Dokumentenmanagement und Visualisierungen als sogenanntes Dashboard bereitstellen.

Vorhandene Lösungen von zum Beispiel US-amerikanischen Großkonzernen sind dabei nur bedingt brauchbar, wie Stephan Raimer erläutert: "Wir wollen eine eigene Lösung entwickeln, welche die speziellen Strukturen der Landesverwaltung ebenso einbezieht wie den gezielten Kompetenzaufbau der Mitarbeitenden und die Datensouveränität des Landes."

Echte Mehrwerte nach innen und außen schaffen

Das interdisziplinäre Projektteam besteht neben Stephan Raimer, Professor für Digitale Transformation, unter anderem auch aus einem Psychologen einer UX-Expertin sowie einer Mediengestalterin, die neben der technischen Machbarkeit auf Schwerpunkte auf die Bedienerfreundlichkeit der Software-Lösungen setzen.

"Wir wollen den Datennutzen unterstützen und durch vereinfachte Analysen oder optimale Darstellungsformen von Daten echte Mehrwerte nach innen und außen schaffen", sagt Raimer. "Komplexe Daten werden dadurch greifbarer und begreifbarer." 

Entwicklung von drei Prototypen

An drei exemplarischen Themen – Learning-Analytics für findig.sh, Fördermittel, Open Data Portal SH – werden notwendige Schnittstellen entwickelt und die technische Machbarkeit nachgewiesen. Für die Projektlaufzeit wird eine Webseite als Portal eingerichtet und bereitgestellt, die das Projekt darstellt und dokumentiert.

Die Erkenntnisse des Projekts DataStories werden durch Weiterbildungsangebote und Arbeitshilfen für die Ressorts in Schleswig-Holstein zur Verfügung gestellt. In Kombination mit den existierenden Weiterbildungsangeboten lässt sich dadurch der Kompetenzaufbau sowie die Umsetzung von konkreten Datennutzungsprojekten beschleunigen.

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