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Der Ministerpräsident - Staatskanzlei : Thema: Ministerien & Behörden

Daniel Günther

Ministerpräsident

Junge Talente für die Digitalisierung der Verwaltung


Zum Abschluss des gemeinsamen Fellowship-Programms der Bundesländer Schleswig-Holstein und der Freien und Hansestadt Hamburg präsentierten zwei Projektteams innovative Lösungsvorschläge für digitalisierte Verwaltungsprozesse.                

Letzte Aktualisierung: 07.08.2023

Eine Frau präsentiert ein Thema an einer Tafel, daneben steht eine weitere Tafel im Raum. Drumherum stehen Menschen und hören zu.
Digitalisierungsminister Schrödter verfolgte gespannt die Präsentation der Projektteams in Kiel.

Seit Anfang März stellten sich Trainees des IT-Dienstleisters Dataport sowie Beschäftigte der Landesbehörden der Bundesländer Schleswig-Holstein und der Freien und Hansestadt Hamburg gemeinsam konkreten Herausforderungen der digitalen Verwaltung. Auf einer Finissage im Gästehaus der Landesregierung in Kiel präsentierten sie ihre Ideen in Form von Prototypen.

Das Amt für IT und Digitalisierung der Stadt Hamburg (ITD) und das Zentrale IT-Management des Landes Schleswig-Holstein (ZIT) hatten das Gemeinschaftsprojekt nach dem Vorbild des Bundesprogramms "Tech4Germany" ins Leben gerufen. Das Ziel: Junge Talente sollen gemeinsam mit erfahrenen Verwaltungsmitarbeitenden innovative Lösungsansätze entwickeln.

"Wir wollen als Vorreiterregion die digitale Transformation schneller vorantreiben und die Verwaltung zum Treiber für offene Innovationen machen. Der digitale Staat muss einfacher und intuitiver werden", sagte Dirk Schrödter, Chef der Staatskanzlei und Digitalisierungsminister des Landes Schleswig-Holstein, bei der Präsentation der Ergebnisse. "Der Erfolg des Gesamtvorhabens Verwaltungsdigitalisierung hängt davon ab, ob es uns gelingt, die Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen von unseren Services zu begeistern. Um unsere ambitionierten Ziele zu erreichen, brauchen wie länderübergreifende Kooperationen und junge, motivierte Menschen, die ergebnisoffen an konkreten Anwendungen arbeiten. Beides haben wir mit dem Projekt Tech4 SH/HH erreicht."

"Im Rahmen dieses Fellowship-Projekts haben wir innerhalb von nur drei Monaten nicht nur einen ersten Prototypen zur höheren Sichtbarkeit der Gewerbeflächennutzung entwickelt, sondern auch innovative Arbeitskultur erprobt und nutzerzentrierte Entwicklungsprozesse in der Verwaltung gefördert", ergänzte Christian Pfromm, Chief Digital Officer der Freien und Hansestadt Hamburg: "Wir sind stolz auf das Erreichte und dankbar für die wertvolle Zusammenarbeit mit Schleswig-Holstein, die es uns ermöglicht hat, Synergien zu nutzen und von den Erfahrungen des anderen zu profitieren. Damit setzen wir einen wichtigen Impuls auf dem Weg zu einer moderneren und leistungsfähigen Verwaltung."

Hamburg: Mehr Sichtbarkeit für Gewerbeflächennutzung

Die Freie Hansestadt Hamburg steht vor der Herausforderung, ihren begrenzten Raum optimal zu nutzen, um den Wirtschaftsstandort weiterzuentwickeln. Für einen umfassenden Überblick über die gewerblichen Standorte und deren Nutzung hat die Stadt ein Gewerbeflächenportal eingerichtet. Jedoch konnten die Daten des Portals zuletzt im Jahr 2016 aktualisiert werden. Das Sammeln dieser Daten ist zudem ein zeitaufwendiger und kostenintensiver Prozess.

Das Hamburger Team hatte es sich zur Aufgabe gemacht, einen digitalen Lösungsansatz zur Verbesserung der Datenqualität von Hamburger Gewerbeflächendaten zu entwickeln. Im Fokus standen dabei vor allem die Nachnutzung offener Datensätze und eine höhere Sichtbarkeit der Gewerbeflächennutzung.

Das Team wählte eine vielversprechende Lösungsidee aus, die auf Natural Language Processing (NLP) zur Aktualisierung der Daten setzt. Dabei wurden Datenquellen in staatlichen Registern identifiziert und mithilfe von NLP-Analyse klassifiziert.

Mit dem Abschluss der Projektphase stellten die Hamburger Trainees einen KI-basierten Prototypen vor, der die automatisierte Bestimmung von Wirtschaftszweigen der Gewerbeflächen ermöglicht. Perspektivisch kann der Lösungsansatz eine Grundlage bieten, um Entscheidungen für die Verwaltung der Gewerbeflächen zu treffen.

Schleswig-Holstein: Schulstatistik nutzerfreundlich bereitstellen

Das Team in Schleswig-Holstein nahm seit April 2023 folgende Fragestellung unter die Lupe: Wie kann das Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur (MBWFK) zukünftig Daten der Schulstatistik nutzerzentrierter auswerten und öffentlichen Interessenten bereitstellen? Die besondere Herausforderung: Die Daten müssen dauerhaft und strukturiert einem sehr heterogenen Adressatenkreis zur Verfügung gestellt werden.

Zum Hintergrund: Das MBWFK erhält anonymisierte und aggregierte Daten über Schülerinnen und Schüler vom Statistikamt Nord und erstellt daraus Prognosen und Berichte. Diese Daten sind relevant für Verwaltung, Politik, Verbände, Wirtschaft, wie auch Eltern und Schüler. Die Auswertung dieser Daten ist zeitaufwändig und erfolgt händisch. Da die Daten zudem wenig bis gar nicht öffentlich zugänglich sind, werden diese nicht voll genutzt.

Als digitalen Lösungsansatz entwickelte das schleswig-holsteinische Team einen Prototypen, der mithilfe von Open-Source-Tools die Datenanalyse und -visualisierung als Self-Service ermöglicht. So können der Öffentlichkeit angepasste Dashboards zur Verfügung gestellt werden, die auf einen Blick wichtige Informationen über allgemeinbildenden Schulen in Schleswig-Holstein zusammenfassen. Dadurch lässt sich zum Beispiel die Anzahl der Schulen und verschiedenen Schulformen je Region darstellen, miteinander vergleichen und die Informationslücke bezüglich allgemeiner Schulstatistiken in Schleswig-Holstein schließen.

Um die Bedarfe der Nutzerinnen und Nutzer miteinbeziehen zu können, setzten beiden Teams auf agile und nutzerzentrierte Methoden. Zahlreiche Recherchen, Workshops sowie qualitative Interviews mit Stakeholdern, aktuellen und potenziellen Endnutzerinnen und Endnutzern ergaben neue Problemstellungen, Nutzerbedarfe und Anforderungen. Die Teams mussten die Aufgabenstellung daher kontinuierlich anpassen. Dabei fokussierten sie sich konsequent auf die Entwicklung möglicher Lösungsansätze und überführten die "überlebensfähigste" Idee in einen Prototypen.

Im nächsten Schritt folgen für die Teams nun die weiteren individuellen Absprachen mit den jeweiligen Fachbereichen.

Über das Fellowship-Programm Tech4HH/SH

Das Projekt Tech4HH/SH zielt darauf ab, innovative Arbeitsmethoden und nutzerorientierte Entwicklungsprozesse in der Verwaltung aktiv zu fördern. In interdisziplinären Teams lösen Nachwuchskräfte gemeinsam mit Fachexpertinnen und Fachexperten konkrete Fragestellungen der Verwaltung. Agile und nutzerzentrierte Methoden sollen dabei zu einem nachhaltigen Kulturwandel in der Verwaltung führen. Die Entwicklung prototypischer, digitaler Lösungsideen innerhalb kurzer Zeit soll zudem die Digitalisierung der Verwaltung beschleunigen.

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