Ab 1. Juli gelten für Beschäftigte der Landesverwaltung flexiblere Homeoffice-Regeln. Damit machen das Land und die Gewerkschaften den öffentlichen Dienst noch attraktiver – besonders für junge Menschen.
Die gute Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ist bei den Deutschen hoch im Kurs: Laut einer aktuellen Umfrage im Auftrag des Spiegel ist die "Work-Life-Balance" für etwa die Hälfte der 18- bis 29-Jährigen sehr wichtig. Damit auch für sie die Arbeit in der Landesverwaltung noch attraktiver wird, gelten ab dem 1. Juli 2023 flexiblere Homeoffice-Regeln: Beschäftigte können dann mehrere Orte für mobiles Arbeiten festlegen und sind nicht mehr auf ihren Wohnsitz beschränkt.
Attraktiver für junge Menschen werden
Eine entsprechende Vereinbarung unterzeichneten Ministerpräsident Daniel Günther sowie die Vertreter der Spitzenorganisationen der Gewerkschaften, Olaf Schwede vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) und Kai Tellkamp vom Deutschen Beamtenbund und Tarifunion (DBB), nun in Kiel. Mit der neuen Regelung stelle sich die öffentliche Verwaltung den Herausforderungen einer sich stetig verändernden Arbeitswelt, betonte der Ministerpräsident. "Wir sind im Wettbewerb um die besten Nachwuchskräfte, denen es wichtig ist, ihren Job gut mit dem Privatleben zu vereinbaren." Für sie werde der öffentliche Dienst jetzt immer attraktiver, auch durch gleitende Arbeitszeiten, ein modernes Gesundheitsmanagement sowie Teilzeit-Möglichkeiten.
Digitalisierung macht Homeoffice möglich
Für die Landesverwaltung habe sich das Homeoffice längst bewährt, sagte Günther: "Es hat dazu beigetragen, dass wir in der Corona-Pandemie zu 100 Prozent handlungsfähig waren." Die Digitalisierung habe in vielen Aufgabenbereichen ein produktives Arbeiten außerhalb der Dienststelle möglich gemacht. Grundsätzlich können die Beschäftigten bis zu 60 Prozent ihrer wöchentlichen Arbeitszeit im Homeoffice absolvieren, das Angebot bleibe nach wie vor freiwillig.
Gewerkschaften zufrieden mit Vereinbarung
"Die flexiblen Arbeitsformen haben sich beim Land etabliert und sind für viele Kolleginnen und Kollegen zu einem wichtigen Aspekt der Arbeitszufriedenheit geworden. Davon profitieren gleichermaßen die Beschäftigten und der Arbeitgeber", sagte Kai Tellkamp, der Landesvorsitzende des DBB zur Vereinbarung. Darüber hinaus müssten auch attraktive Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten geschaffen werden, die keine Möglichkeit zum Homeoffice haben.
Für den DGB resümierte Verhandlungsführer Olaf Schwede: "Aus Sicht des DGB ist es ein Fortschritt, dass mit der neuen Vereinbarung die technische Ausstattung der Arbeitsplätze standardisiert und verbessert wird. Zudem soll der Arbeitsschutz in der Wohnraumarbeit eine größere Rolle spielen. Beide Punkte sind wichtige Anliegen der Gewerkschaften."
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