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Der Ministerpräsident - Staatskanzlei : Thema: Ministerien & Behörden

Daniel Günther

Ministerpräsident

KI-Leuchtturm für Medizin in Lübeck


Mithilfe von KI Menschen vor dem Erblinden schützen und Infektionswellen vorhersagen – das ist das Ziel von zwei Initiativen aus Lübeck. Digitalisierungsminister Schrödter hat nun beide Projekte besucht.

Letzte Aktualisierung: 30.05.2023

Digitalisierungsminister Dirk Schrödter sitzt an einem Tisch und blickt durch einen Augenscanner.
Mithilfe von Künstlicher Intelligenz könnten Patientinnen und Patienten künftig ihre OCT-Bilder unkompliziert von zuhause anfertigen, ohne in die Klinik zu müssen.

Wenn Menschen im Alter erblinden, ist die Ursache häufig eine sogenannte Makula-Degeneration. Eine Kooperation des Lübecker Start-ups Visotec mit dem Institut für Medizinische Informatik (IMI) der Universität zu Lübeck setzt in einem neuen Projekt genau an dieser Stelle an. Das Ziel: mit KI-Methoden OCT-Bilder, die Patientinnen und Patienten zuhause aufgenommen haben, mit erhöhter Qualität auswerten zu können. Die Optische Kohärenztomographie (OCT) ermöglicht es, Schichtaufnahmen des Augenhintergrunds zu erzeugen. Dies geschieht durch die Mithilfe von optischen Verfahren ohne Nebenwirkungen.

Diagnosen verbessern, Alltag erleichtern

"Das Zusammenspiel von Wissenschaft und Wirtschaft in Lübeck bringt Künstliche Intelligenz in Arztpraxen, Kliniken und zu den Menschen nach Hause. Das OCT-Projekt ist ein greifbares Beispiel, wie der Einsatz von KI-Technologien die Qualität von Diagnosen verbessern und den Alltag von Betroffenen mit Augenerkrankungen dank eines einfach zu bedienenden Gerätes erleichtern kann", sagte Digitalisierungsminister Dirk Schrödter. "Mit der Förderung unterstreichen wir das Potenzial der KI-Anwendung und zeigen, dass innovative KI-Start-ups wie Visotec in Schleswig-Holstein tolle Möglichkeiten haben, ihr Geschäftsmodell zu entwickeln."

Die OCT-Bildgebung hat sich in den Praxen und Kliniken für Augenheilkunde als wichtiges diagnostisches Element etabliert. Im Rahmen des Projekts werden darüber hinaus regulatorische Aspekte für die Zulassung der entwickelten Algorithmen in Zusammenarbeit mit externen Partnern untersucht. Das Projekt startete im Oktober 2022 und wurde mit insgesamt 340.000 Euro gefördert.

Infektionswellen vorhersagen

Die Projektpartner stehen gemeinsam mit Digitalisierungsminister Schrödter auf einer Treppe und lächeln in die Kamera
Im Anschluss traf der Minister die Initiatoren des Projekts IKAPP: Prof. Martin Leucker (UniTransferKlinik, v.l.), Dr. Benjamin Gebel, Philipp Brunnengräber (beide UKSH), Leonid Kock (KI-Transfer-Hub SH), Prof. Thomas Münte (Vizepräsident Medizin Universität zu Lübeck) und Prof. Dr. Jan Rupp (Universität zu Lübeck).

Nur rund zwei Kilometer Luftlinie von Visotec entfernt befindet sich in der Marie-Curie-Straße das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein. Auf dem Campus Lübeck besuchte Dirk Schrödter im Anschluss an den Austausch zum OCT-Projekt das Team um Prof. Dr. Jan Rupp. Gemeinsam mit Dr. Benjamin Gebel, Prof. Martin Leucker vom Institut für Software Engineering und weiteren Mitarbeitenden arbeitet er an der Infektionskontroll-App IKAPP. Das Projekt ist von der Staatskanzlei mit 200.000 Euro gefördert worden und hat sich zum Ziel gesetzt, dank einer KI-gestützten App Infektionswellen künftig frühzeitig und genau vorherzusagen.

Vor allem in den Herbst- und Wintermonaten kommt es regelmäßig zu einer hohen Belastung für niedergelassene Ärzte und zu zahlreichen Notaufnahmen von Patienten mit Atemwegsinfektionen in den Kliniken. Schon Tage bis Wochen zuvor kündigen sich solche Infektionswellen an. Eine gezielte Vorbereitung auf Häufungen von Infekten dieser Art würde sowohl die Praxen als auch die Kliniken entlasten. Das Lübecker Projekt IKAPP setzt genau hier mit der Infektionskontroll-App an.

Datenbanken vernetzen

"Die schnelle Verfügbarkeit von optimal aufbereiteten Daten und die Vernetzung von Datenbanken sind essenziell, um ein Infektionsgeschehen frühzeitig eindämmen und damit Leben retten zu können. Das hat die COVID-19 Pandemie eindrucksvoll unter Beweis gestellt", sagte Digitalisierungsminister Schrödter im modernsten Forschungsgebäude der Universität, dem BMF. "Das IKAPP-Projekt verbindet medizinisches Wissen mit Echtzeit-Daten und den technischen Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz zu einem Expertensystem, das die Infektionskontrolle effizienter gestalten kann. Und es hebt den Standort Lübeck als KI-Leuchtturm insbesondere im Medizinbereich hervor, der weit über die Landesgrenzen hinaus strahlt."

In der Klinik für Infektiologie und Mikrobiologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck, laufen die Fäden zusammen, die das Projekt IKAPP ausmachen. Die Forschungsgelder aus der KI-Richtlinie des Landes Schleswig-Holstein sollen dazu beitragen, gemeinsam mit der UniTransferKlinik eine komplexe KI-Auswertelogik anzuwenden und letztlich die Daten über eine Web-Applikation öffentlich zugänglich zu machen.

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