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Der Ministerpräsident - Staatskanzlei : Thema: Ministerien & Behörden

Daniel Günther

Ministerpräsident

Die Zukunft der Nachrichten

Auf einer Podiumsdiskussion in Kiel hat sich Digitalisierungsminister Schrödter mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Kultur über den Wandel des Journalismus ausgetauscht.

Letzte Aktualisierung: 16.05.2023

Die Sponsorenlounge des Schleswig-Holstein Musik Festivals (SHMF) und die Kieler Nachrichten haben am 16. Mai Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Kultur eingeladen, um mit ihnen den Zugang zu Informationen, aber auch den Wandel des (Kultur-)Journalismus zu beleuchten. Im Zentrum der Veranstaltung im Kieler InnoPier stand eine Podiumsdiskussion mit der Frage "Wie finden Nachrichten künftig ihre Leser?"

Dr. Christian Kunth, Intendant des SHMF, diskutierte gemeinsam mit Digitalisierungsminister und Chef der Staatskanzlei Dirk Schrödter, KN-Geschäftsführer Sven Fricke, Online-Redakteurin Merle Krafeld und Knut Nicholas Krause, Gründer der Softwarefirma KNK – moderiert durch Laura Hamdorf (SHMF).

Zukunft der Zeitung ist digital

Zu Beginn der Dialogrunde wurde es kurz nostalgisch. Knut Nicholas Krause erzählte die Anekdote von gedruckten FAZ-Exemplaren, die extra für die Leserschaft in Paris täglich im frisierten französischen PKW in die Hauptstadt gebracht wurden. Und Sven Fricke berichtete als gelernter Drucker vom besonderen haptischen Erlebnis einer Printzeitung. Aber diese Zeiten seien jetzt vorbei. Druckereien schließen, Auflagen gehen zurück, bis 2025 haben laut Prognosen rund 40 Prozent der deutschen Gemeinden keine Lokalzeitungen mehr. Verlage seien laut Fricke gefordert, dies als Chance zu verstehen, gute Produkte und wirtschaftlich tragfähige Geschäftsmodelle für regionale Inhalte zu entwickeln.

Digitalisierungsminister Dirk Schrödter sieht das veränderte Mediennutzungsverhalten der Menschen ebenfalls nicht pessimistisch, im Gegenteil: "Veränderungen sind normal. Darauf müssen sich Konzerne und Medienhäuser einstellen – sie sind größtenteils bereits Digitalkonzerne. Die Zeitung hat eine Zukunft, nur ist diese nicht gedruckt, sondern digital."

Von Print übers E-Paper zum Online-Angebot

Wie es funktionieren kann, veranschaulichte Merle Krafeld vom Klassik-Magazin VAN, das seit neun Jahren rein digital erscheint. "Unser Modell würde als Printformat nicht funktionieren. Wir nutzen die Vorteile des Online-Angebotes, arbeiten viel mit Verlinkungen, Galerien und Videos. Mehr als die Hälfte unserer Leserinnen und Leser sind unter 45 Jahre alt." Auch SHMF-Intendant vermisst die gedruckte Zeitung nicht, sondern nutzt E-Paper-Ausgaben, wobei das SHMF-Magazin mit über 100.000 Exemplaren immer noch ein wichtiges Medium bleibe.

"Für uns ist das E-Paper der Übergang, um die traditionelle Leserschaft von der gedruckten Zeitung an die Online-Angebote heranzuführen", sagte Sven Fricke. "Junge Menschen versuchen wir, per Partnerschaften für unsere Inhalte und Angebote zu gewinnen."

Die Qualität setzt sich durch

"Junge Menschen sind durchaus bereit, für Online-Angebote zu zahlen, dies beweisen die Streaming-Dienste", ergänzte Dirk Schrödter, "die Qualität setzt sich durch. Die Digitalisierung bietet hier eine Medienvielfalt in Dimensionen, die es so vorher nicht gab."

Knut Nicholas Krause wies dabei auf die Gefahr von Medienblasen hin, wie sie aktuell in den USA zu beobachten seien: "Republikaner gegen Demokraten, Fox News gegen die NY Times. Man bekommt immer mehr von dem, was man selbst als wichtig erachtet und setzt sich nicht mehr mit anderen Themen und Ansichten auseinander. Dort ist ein Diskurs kaum noch möglich."

Lokale und regionale Medienvielfalt stärken

Schrödter ging auf die besondere Bedeutung der Verlage als ein Eckpfeiler der Demokratie ein. Sie ständen vor der Herausforderung, Nachrichteninhalte zu monetarisieren – kulturelle aber auch regionale Inhalte. Er erwähnte außerdem den gemeinsam mit der Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein initiierten Ideenwettbewerb zur Förderung lokaler Medieninhalte. Die Landesregierung setzt sich damit für eine sinnvolle und nachhaltige Förderung dieser Medienangebote ein, um die lokale und regionale Medienvielfalt zu stärken.

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