In den 1950er-Jahren wurden auf Gut Immenhof in Malente mehrere Heimatfilme gedreht, die die Herzen vieler pferdebegeisterter Mädchen in Deutschland höher schlagen ließen – nun bot das Gut die Kulisse für den traditionellen Neujahrsempfang der Landesregierung. Rund 250 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kirchen und Gesellschaft waren der Einladung von Ministerpräsident Daniel Günther gefolgt, darunter zahlreiche Honorar- und Generalkonsuln aus Schleswig-Holstein und Hamburg.
2022 sei für viele Menschen in Deutschland ein belastendes Jahr gewesen, sagte der Regierungschef in seiner Eröffnungsrede. "Das vergangene Jahr hat uns mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine und dem andauernden Krieg dramatisch vor Augen geführt, wie eng Energiesicherheit, Ernährungssicherheit, Klimaschutz und Flucht zusammenhängen." Es gebe aber Anlass für Zuversicht, betonte Günter: "Der Blick auf das bereits Erreichte, gerade in diesen Krisenzeiten, stimmt mich hoffnungsfroh. Wir haben in Schleswig-Holstein die Corona-Pandemie in großer Solidarität gemeistert und können wieder weitgehend ohne Einschränkungen unseren Alltag leben. Ich möchte allen Menschen danken, die mit ihrem umsichtigen Verhalten und gegenseitiger Rücksichtnahme dazu beigetragen haben, dass wir glimpflicher als andere Länder durch die Pandemie gekommen sind."
Stolz sein könnten die Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner auch auf ihre große Solidarität mit den Geflüchteten aus der Ukraine. Überall in den Städten und Kommunen hätten die Menschen schnell und unbürokratisch Hilfsaktionen organisiert und unterstützt. "Sie haben enormen Einsatz und Großzügigkeit an den Tag gelegt", lobte der Ministerpräsident. Das Land stehe auch in diesem Jahr an der Seite der Kommunen, damit die Menschen gut untergebracht und versorgt werden könnten.
Als einen weiteren Anlass für mehr Optimismus bezeichnete Günther den Umgang mit der Energiekrise: "Wir haben in Deutschland beherzter reagiert, als manche zunächst befürchtet hatten: Weder Gas, Kohle noch Öl müssen wir noch aus Russland beziehen." Deutschland habe im Rekordtempo Flüssiggasterminals gebaut und auch Schleswig-Holstein leiste mit einem schwimmenden LNG-Terminal in Brunsbüttel einen wichtigen Beitrag, um das russische Gas zu ersetzen.
"Gleichzeitig stehen wir parat, um die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu senken. Schleswig-Holstein ist längst auf dem Weg zum klimaneutralen Industrieland." Die Krise könne daher auch als Weckruf und Chance verstanden werden. "Wir müssen in Deutschland den gewonnenen Schwung beibehalten und wieder schneller werden bei den Projekten, die wir vorhaben." Das gelte für die Energieversorgung ebenso wie für die Digitalisierung, die Ausstattung der Bundeswehr oder die Verkehrsinfrastruktur. "Deutschland ist nach wie vor ein starkes Land, wir müssen nur die Fesseln lösen."
Zum Abschluss seiner Rede dankte der Ministerpräsident besonders Menschen aus Organisationen und Verbänden, die sich in der Energie- und Inflationskrise couragiert, kreativ und sozial engagiert hätten sowie den zahlreichen ehrenamtlich tätigen Menschen im Land. Sie alle hätten mitgeholfen, die vergangenen Monate gemeinsam zu bestehen: "Schleswig-Holstein ist ohne Sie unvorstellbar. Wie gut, dass es Sie gibt! Sie sind unverzichtbar für unser Miteinander. Herzlichen Dank für all das, was Sie leisten."
Die Landesregierung hatte rund 250 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft auf das Gut Immenhof bei Bad Malente eingeladen.
Auch Kulturvertreterinnen und -vertreter wie der Intendant des Schleswig-Holstein Musik Festivals (SHMF), Dr. Christian Kuhnt, waren der Einladung des Ministerpräsidenten gefolgt.
Justiz- und Gesundheitsministerin Prof. Dr. Kerstin von der Decken im Gespräch mit dem Leiter des schleswig-holsteinischen Landesarchives, Prof. Dr. Dr. Rainer Hering.
Durfte natürlich auch nicht fehlen: Thomas Losse-Müller, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag. Im Hintergrund: Kiels Oberbürgermeister Dr. Ulf Kämpfer.
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