Kurz vor Weihnachten beginnt für viele Menschen die Vorfreude auf freie Tage im Kreis ihrer Liebsten. So wünschen es sich auch die mehr als 30.000 Menschen aus der Ukraine, die Schleswig-Holstein seit Kriegsbeginn aufgenommen hat, darunter auch die beiden Künstlerinnen Kateryna Yermolaeva aus Donezk und Olesia Saienko aus Ivano-Frankivsk. Die beiden Frauen waren nach dem russischen Angriff aus ihrer Heimat nach Deutschland geflohen und haben hier eine sichere Zuflucht gefunden.
Doch nicht nur das: Im Künstlerhaus "Otte 1" in Eckernförde haben Yermolaeva und Saienko auch einen Ort gefunden, an dem sie ihre Kreativität weiterhin ausleben können. Unterstützt werden die beiden dabei vom Land – mithilfe von zwei Landesstipendien.
Dank für die Hilfsbereitschaft
Für diese Unterstützung haben sich die beiden Künstlerinnen nun bedankt – mit einer ganz besonderen Aktion: Gemeinsam mit Ministerpräsident Daniel Günther pflanzten sie in Eckernförde zwei Apfelbäume. "Sie wollen damit nicht nur Danke sagen. Sie wollen auch ein Zeichen der Hoffnung setzen. Dafür möchte ich Ihnen wiederum danken", sagte Günther. "Es ist Ihnen ein Herzensanliegen, etwas zurückzugeben. Das ist ein wirklich sehr berührendes Engagement.“
Symbol für den Frieden
Die Bäume seien ein Symbol für den Frieden: "Sie sollen uns daran erinnern, wie wichtig ein Leben in Frieden für uns alle ist – als Zeichen der Hoffnung, dass Leiden und Schrecken in der Ukraine bald ein Ende haben." Auch die Art der beiden Bäume ist symbolträchtig. Denn schon bald sollen sie Äpfel der Sorte „Aporta“ tragen, die im 18. Jahrhundert in der Ukraine gezüchtet wurde.
Vom Krieg geprägt
Wie verarbeiten Künstlerinnen und Künstler den Krieg in ihren Bildern? Diese Frage hatten sich Kateryna Yermolaeva und Olesia Saienko in ihrer jüngsten Ausstellung im Künstlerhaus "Otte 1" gestellt. Herausgekommen sind völlig unterschiedliche Blicke auf dasselbe Thema. Saienko, 1992 geboren, eröffnet als Fotokünstlerin einen beklemmenden Blick auf den neuen Alltag in der Ukraine: Skulpturen auf öffentlichen Plätzen, zum Schutz vor Bombensplitter eingehüllt in Sandsäcke. Molotov-Cocktails, bereit zum Einsatz. Und dazu ein Panorama der Eckernförder Bucht auf einem großen Monitor, aus dem unheilvoll eine Luftschutz-Sirene heult.
Auch die Donezker Künstlerin Kateryna Yermolaeva, geboren 1985, rückt den Krieg in den Fokus. In den Ölgemälden und Zeichnungen der zeitgenössischen Künstlerin finden sich Sirenen als Ausdruck des Schreckens, aber auch Smileys als Zeichen der Hoffnung auf Frieden. 2018 war sie in der Ukraine für den landesweit vergebenen PinchukArtCentre-Preis nominiert, der an junge Künstlerinnen und Künstler unter 35 Jahre verliehen wird.
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