TALLINN/KIEL. Zum Abschluss seiner Delegationsreise nach Finnland und Estland hat Ministerpräsident Daniel Günther ein positives Fazit gezogen. "In einer Zeit, in der die Welt politisch und sicherheitspolitisch herausgefordert ist, gewinnt der vertrauensvolle Austausch mit europäischen Partnern gerade im Ostseeraum eine noch größere Bedeutung. Daher war es der beste Zeitpunkt, jetzt diese Reise zu machen, da wir gemeinsame Herausforderungen haben, auf die wir uns vorbereiten müssen. Wir haben uns mit unseren Unternehmerinnen und Unternehmern sowie den Hochschulen in beiden Ländern hervorragend präsentiert und wichtige Impulse bekommen, auf die wir aufbauen können
", sagte Günther heute (28. November) in Tallinn.
Die Zusammenarbeit im Ostseeraum sei nicht nur wirtschaftlich, sondern auch strategisch von zentraler Relevanz, so der Ministerpräsident weiter: "Ich habe bei den Gesprächen in dieser Woche immer wieder erfahren, dass Schleswig-Holstein großes Vertrauen genießt und ein großes Interesse bei unseren Partnern besteht, mit uns zusammenzuarbeiten. Das hat unserer gesamten Delegation viel Zuversicht und durch persönliche Einladungen auch Rückenwind für unsere weitere Zusammenarbeit gegeben."
In beiden Ländern sei sehr deutlich geworden, dass die Bedrohungslage bereits real sei. "Wir müssen uns noch stärker bewusst machen, dass wir uns in einem hybriden Krieg befinden. Daher ist es wichtig, dass wir uns in den Bereichen Digitalisierung, Wirtschaft oder Zivilschutz noch besser, robuster und belastbarer aufstellen.
"
Klar sei nach den Besuchen und Treffen in Helsinki und Tallinn: "Wir wollen mit unseren Freunden und Partnern rund um die Ostsee noch enger zusammenrücken. Unser gemeinsames Ziel ist Frieden und Wohlstand im Ostseeraum, den wir durch unsere Zusammenarbeit, Freundschaft und Kooperation stärken und sichern können.
" Der Ostseeraum sei lange ein Symbol für offenen Handel und Zusammenarbeit gewesen, der Austausch sichere. Die aktuelle Lage zeige, dass die maritime Infrastruktur verwundbar sei: "Umso wichtiger ist eine enge Kooperation – politisch, wirtschaftlich und sicherheitstechnisch. Der Schutz kritischer Infrastruktur, die Resilienz unserer Lieferketten und die Verteidigungsfähigkeit des maritimen Raums sind Herausforderungen, denen wir uns gemeinsam stellen müssen
", so der Ministerpräsident.
Die klare Haltung gegenüber Bedrohungen der europäischen Friedensordnung und das Engagement für Sicherheit und Resilienz in der Ostseeregion mache Estland zu einem natürlichen und verlässlichen Partner, auch für Schleswig-Holstein. So habe der estnische Verteidigungsminister Hanno Pevkur wehrtechnische Firmen aus Schleswig-Holstein zu einer Konferenz nach Berlin eingeladen, um die Zusammenarbeit auszubauen. "Es gibt viele Anknüpfungspunkte für weitere Kooperationen. Das haben wir auch im Gespräch mit dem KI-Unternehmen Frankenburg in Tallinn gesehen, das KI-gestützte Anti-Drohnen-Raketen entwickelt, die günstig und schnell produziert werden können
", so Günther.
Weitere Schwerpunktthemen in Tallinn seien der Ausbau der erneuerbaren Energien, der Schutz der Ostsee sowie die Digitalisierung der Verwaltung gewesen, beispielsweise mit Möglichkeiten in der Zusammenarbeit mit KI-Lösungen. Mit dem Datenaustauschsystem X-Road könnten grenzüberschreitende E-Government-Lösungen zwischen Estland und Schleswig-Holstein geschaffen werfen, die für die Europäische Union beispielhaft sein könnten. Auch die estnische Digitalisierungsministerin Liisa-Ly Pakosta habe in dem heutigen Gespräch großes Interesse daran gezeigt. Günther: "Es wird aufmerksam registriert, dass wir bei der Digitalisierung der Verwaltung deutschlandweit ganz vorne sind. Wir sind eines der Länder, die hier am meisten auf dem Gaspedal stehen. Insofern sieht Estland Schleswig-Holstein auch als Partner.
"
Verantwortlich für diesen Pressetext: Vivien Albers, Frauke Zelt | Düsternbrooker Weg 104, 24105 Kiel | Tel. 0431 988-1704 | E-Mail: regierungssprecherin@stk.landsh.de | Medien-Informationen im Internet: www.schleswig-holstein.de