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Der Ministerpräsident - Staatskanzlei : Thema: Ministerien & Behörden

Daniel Günther

Ministerpräsident

Schleswig-Holstein ist ein Land der Offenen Innovation: 31 Open-Source-Projekte haben über das Landesprogramm insgesamt rund sechs Millionen Euro erhalten

Letzte Aktualisierung: 29.12.2025

KIEL. Zwei Jahre nach Auflegen des Landesprogramms Offene Innovation zieht die Landesregierung ein durchweg positives Zwischenfazit. In mittlerweile zwei Ausschreibungsrunden wurden und werden 31 innovative Open-Source-Projekte gemeinsam mit der schleswig-holsteinischen IT-Wirtschaft umgesetzt und der Digitalstandort nachhaltig gestärkt. Für die Umsetzung der Projekte wurden durch das Land bislang rund sechs Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

"Mit unserem Landesprogramm Offene Innovation haben wir für Schleswig-Holstein ein wirkmächtiges Instrument geschaffen, das öffentliche und gemeinnützige Einrichtungen dabei unterstützt, Digitalisierungsherausforderungen mit offenen, nachhaltigen Lösungen zu meistern", sagt Digitalisierungsminister Dirk Schrödter. "Wir unterstützen die Umsetzung von Ideen, die konkrete Probleme angehen und lösen und zugleich langfristig digitale Unabhängigkeit sichern – denn Open Source schafft Transparenz, unterstützt Selbstbestimmung und ermöglicht Zusammenarbeit, die vielen zugutekommt. Unser Programm stärkt dabei den Digitalstandort Schleswig-Holstein."

Es freue ihn besonders, so Schrödter, dass ein Großteil der abgeschlossen Projekte der ersten Runde aus 2024 bereits auf OpenCode veröffentlicht seien und damit anderen Verwaltungen und Organisationen zur Nachnutzung zur Verfügung stünden. Aufgrund des großen Erfolges plane das Land eine Neuauflage des Landesprogramms Offene Innovation. Bereits im Januar 2026 solle die dritte Einreichphase für neue Ideen, der sogenannte Call for Concepts, starten.

Breite Beteiligung und hohe Nachfrage

Die Projekte des Landesprogramms wurden nicht aus abstrakten Konzepten entwickelt, sondern direkt von Vertretern aus mehr als 90 Institutionen in ganz Schleswig-Holstein eingereicht. Bereits im zweiten Jahr verzeichnete der DigitalHub.SH als Organisator und Umsetzungspartner einen Anstieg der Einreichungen um 30 Prozent.

"Der Bedarf im Land ist deutlich erkennbar, und wir bedienen ihn im Auftrag des Landes", erklärt Alexander Rosenthal, Leiter des DigitalHub.SH. "Die eingereichten Vorschläge kommen aus nahezu allen Teilen Schleswig-Holsteins und decken ein breites Themenspektrum ab – von Lösungen im Bildungsbereich über Sport und familiäre Versorgungsfragen bis hin zu klassischen Verwaltungsthemen."

Wie das Programm in der Praxis wirkt, veranschaulichen mehrere Projekte, die bereits heute eine breite Wirkung entfalten. Ein prägnantes Beispiel ist "Firemon2, eine Lösung zur Einsatzplanung der freiwilligen Feuerwehren. Sie erweitert den ursprünglich ehrenamtlich entwickelten Funktionsumfang und verbessert die Einsatzplanung für 113 Feuerwehren. Dadurch können 2.428 Feuerwehrmänner und -frauen ihre Einsätze deutlich effizienter organisieren.

Auch im Sozial- und Bildungsbereich entstehen spürbare Verbesserungen: Mit "KiQuip 2.0" steht Kitas erstmals eine digitale Plattform zur Verfügung, die gesetzliche Anforderungen übersichtlich bündelt und sie beim Aufbau und der Pflege ihres Qualitätsmanagements unterstützt. Bereits 67 Einrichtungen nutzen die Anwendung, und zahlreiche Fachkräfte wurden intensiv geschult – indirekt profitieren damit weit über tausend Kinder von verlässlicheren Strukturen.

Ein weiteres Beispiel ist die Plattform "Startuphafen.sh", die die digitale Unternehmensgründung beschleunigt. Die Lösung wird inzwischen nicht nur in Schleswig-Holstein, sondern auch in Gesprächen mit Bundesministerien, IHKs und mehreren Bundesländern als möglicher Baustein für eine zukünftige "24-Stunden-Gründung" diskutiert.

Investitionen stärken die heimische Wirtschaft

Das Programm hat zudem einen signifikanten wirtschaftlichen Impuls gesetzt, indem es nicht nur digitale Innovationen vorangetrieben, sondern auch kleine Unternehmen und Start-ups zur Beteiligung angeregt hat. Besonders erfreulich ist die wachsende Zahl von Unternehmen, die sich aktiv in die Entwicklung der Projekte einbringen und diese als Chance zur Weiterentwicklung ihrer eigenen Geschäftsmodelle nutzen.

"Als regionale Wirtschaft profitieren wir durch das Landesprogramm nicht nur von konkreten Aufträgen, sondern können Innovationen direkt am Bedarf unserer Kunden entwickeln und darauf mit eigenen Investitionen aufbauen", erklärt Matthias Kohlhardt, erster Vorsitzender des Vereins der Digitalen Wirtschaft Schleswig-Holstein (DiWiSH).

Mehrere Unternehmen haben sich mittlerweile als Hauptentwickler, sogenannte Maintainer, der entwickelten Lösungen positioniert. Diese Unternehmen nutzen die neu geschaffenen Innovationen, um weiter wirtschaftlich zu wachsen und stärken so die Position von Schleswig-Holstein als zentralen Ort für Open-Source-Entwicklung.

Ein aktuelles Beispiel ist das Projekt "vereinfacht", das eine offene, benutzerfreundliche Lösung für die digitale Vereinsverwaltung entwickelt. Das umsetzende Unternehmen visuellverstehen GmbH aus Flensburg hat bereits eigene Mittel in die Weiterentwicklung investiert und plant, diesen Einsatz im kommenden Jahr noch einmal deutlich zu erhöhen. Damit wird die Wirkung der Förderung perspektivisch mehr als verdoppelt. Neben der Möglichkeit, die Software als Open-Source-Lösung selbst zu betreiben, wird visuellverstehen künftig auch einen zusätzlichen SaaS-Dienst anbieten.

Über den DigitalHub.SH und das Landesprogramm Offene Innovation

Der DigitalHub.SH – initiiert von der Staatskanzlei Schleswig-Holstein – betreut das Landesprogramm Offene Innovation und damit die Finanzierung von Projekten, die Abläufe in Verwaltungen sowie in öffentlichen und gemeinnützigen Organisationen digitalisieren und dadurch schneller, effizienter und flexibler gestalten. Die dabei entstehenden Lösungen basieren auf offener Software und sollen die digitale Souveränität der jeweiligen Organisation stärken. Das Landesprogramm trägt den Open-Source-Ansatz der Landesstrategie ganzheitlich in die Fläche: Jährlich sind interessierte Organisationen aus dem gesamten Bundesland eingeladen, gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern aus der regionalen Digitalwirtschaft ihre Projektideen einzureichen.

Die "Open Innovation und Open Source Strategie" des Landes sieht vor, dass zentrale IT-Komponenten der Verwaltung künftig auf offenen Standards basieren. Ziel ist eine nachhaltige, sichere und unabhängige IT-Infrastruktur, die Innovationen fördert und die digitale Eigenständigkeit des öffentlichen Sektors stärkt.

Verantwortlich für diesen Pressetext: Vivien Albers, Frauke Zelt  |  Düsternbrooker Weg 104, 24105 Kiel  | Tel. 0431 988-1704  |  E-Mail: regierungssprecherin@stk.landsh.de  |  Medien-Informationen im Internet: www.schleswig-holstein.de

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