KIEL. Auch dank der Beratungen mit einer interdisziplinär besetzten Expertenrunde ist Schleswig-Holstein in den vergangenen fast drei Jahren verhältnismäßig gut durch die Corona-Pandemie gekommen. Das sagte Ministerpräsident Daniel Günther anlässlich der heutigen (20. Februar) 50. Sitzung des Expertenrates in Kiel, der letztmalig im regelmäßigen Modus stattfand. Ergebnis der Präsenzsitzung war, dass die Behandlung und Forschung zu Post und Long Covid ebenso wie zu Langzeitfolgen anderer schwerer chronischer Infektionskrankheiten generell in den kommenden Monaten im Blickpunkt stehen werden. Außerdem kündigte die Landesregierung an, dass in diesem Jahr ein interdisziplinäres Symposium und eine Fachveranstaltung die Lehren aus drei Jahren Pandemie für einen künftigen Umgang betrachten werden.
"Wir haben nach dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 sehr schnell reagiert und uns schon drei Wochen später erstmals mit dem Expertengremium beraten. Heute bin ich sehr froh, dass wir diesen Weg gegangen sind. Wir haben mit den Expertinnen und Experten offen und intensiv diskutiert, welche Maßnahmen, Einschränkungen oder Lockerungen zum jeweiligen Pandemie-Stadium angemessen waren. Diese Runden waren für uns alle wichtig und bereichernd und sie haben es uns ermöglicht, unseren eigenen, schleswig-holsteinischen Weg in der Pandemie-Bekämpfung zu gehen
", so der Regierungschef, der allen Beteiligten aus dem Gremium für ihr großes Engagement dankte.
Bevor das Kabinett in den vergangenen drei Jahren eine neue Corona-Verordnung verabschiedet hatte, sei das vorher mit dem Gremium besprochen worden. "Dass unsere Expertinnen und Experten immer Zeit für uns hatten, war ein echter Glücksfall. Auch sie hatten in der Pandemie unglaublich viel zu tun. Ihr Wissen, ihre Erfahrungen, aber auch ihre Ruhe und Besonnenheit haben uns in dieser Phase sehr geholfen und weitergebracht
", sagte Günther. Gleichzeitig dankte er auch dem früheren Gesundheitsminister Dr. Heiner Garg und dessen Staatssekretär Dr. Matthias Badenhop für das, was sie in der Corona-Pandemie geleistet hatten. "Es war für uns alle in der damaligen Landesregierung eine extrem herausfordernde und besondere Zeit. Ich konnte mich immer auf meine Kolleginnen und Kollegen im Kabinett verlassen und bin davon überzeugt, dass uns auch das gut durch diese Zeit gebracht hat
", sagte der Ministerpräsident.
Die stellvertretende Ministerpräsidentin Monika Heinold: "Bei den beschlossenen Einschränkungen haben wir uns immer im Spannungsfeld zwischen Freiheitsrechten und gesundheitspolitischer Verantwortung bewegt. Das war nicht immer einfach, denn unsere Entscheidungen hatten für rund drei Millionen Menschen in Schleswig-Holstein tiefgreifende Folgen. Das Expert*innengremium war uns dabei ein wertvoller Ratgeber. Mein besonderer Dank gilt an dieser Stelle auch den Menschen in Schleswig-Holstein. Gemeinsam sind wir durch die Krise gekommen. Gerade die Kinder und Jugendlichen haben in der Pandemie Unglaubliches geleistet. Jetzt ist es Aufgabe der Landesregierung, unseren Kindern und Jugendlichen wieder Normalität zu ermöglichen. Daran arbeiten wir.
"
Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken: "Ich möchte mich für die wertvolle Arbeit des Expertengremiums bedanken. Darüber hinaus danke ich allen Mitarbeitenden und Verantwortlichen im Gesundheitswesen für ihre extrem harte und lebenswichtige Arbeit, der Bundeswehr für ihren schnellen und professionellen Einsatz sowie allen weiteren unterstützenden Kräften, den Kommunen und den Mitarbeitenden in den Gesundheitsämtern, die über drei Jahre hinweg die Infektionsschutzmaßnahmen des Landes umgesetzt haben. Allen Mitarbeitenden im Gesundheitsministerium und den nachgeordneten Bereichen möchte ich ebenfalls meinen Dank für Ihr großes Engagement aussprechen. Ein besonderer Dank gebührt schließlich allen Menschen in Schleswig-Holstein, die gezeigt haben, dass wir gerade in Krisensituationen zusammenstehen.
"
Die Mitglieder der Expertenrunde:
- Prof. Dr. Helmut Fickenscher, Direktor des Instituts für Infektionsmedizin des Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
- Uta Fölster, ehemalige Präsidentin des Oberlandesgerichts
- Prof. Dr. Kamila Jauch-Chara, Direktorin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des UKSH, Campus Kiel
- Prof. Dr. Stefan Kooths, Vizepräsident des Instituts für Weltwirtschaft (als Nachfolger von Prof. Gabriel Felbermayr)
- Dr. Anne Marcic, Fachärztin für Hygiene um Umweltmedizin, Abteilungsleitung Infektionsschutz der Landeshauptstadt Kiel,
- Prof. Dr. Klaus Rabe, Ärztlicher Direktor der Lungenklinik Großhansdorf
- Frank Roselieb, geschäftsführender Direktor und Sprecher des Krisennavigator – Institut für Krisenforschung, "Spin-Off" der CAU Kiel
- Prof. Dr. Philipp Rosenstiel, Direktor des Instituts für Klinische Molekularbiologie des UKSH, Campus Kiel
- Prof. Dr. Jan Rupp, Direktor der Klinik für Infektiologie und Mikrobiologie des UKSH, Campus Lübeck
Ausgewählte Zahlen zur Corona-Pandemie in Schleswig-Holstein:
- Über 1,1 Millionen Neuinfektionen wurden bis heute registriert, über 26.700 Hospitalisierungen und 3.456 Todesfälle.
- Rund 7,5 Millionen Impfdosen wurden seit dem 27. Dezember 2020 verimpft. 80,1 Prozent aller Menschen in Schleswig-Holstein sind mindestens einmal geimpft, davon 94,3 Prozent der 12 bis 17- Jährigen und 92,3 Prozent der über 60-Jährigen.
- In Spitzenzeiten (Juni 2021) gab es in Schleswig-Holstein knapp 900 Testmöglichkeiten bei unterschiedlichsten Anbietern im ganzen Land.
- Seit März 2020 wurden 524 zusätzliche Intensivbetten mit Beatmungsmöglichkeit in den Krankenhäusern geschaffen.
- Insgesamt hat Schleswig-Holstein im Jahr 2020 über 22 Millionen Masken beschafft (durch Bundeslieferungen und eigene Beschaffung).
- Über 100 Verordnungen und Erlasse wurden zur Bekämpfung des Corona-Virus auf den Weg gebracht.
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