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Archäologisches Landesamt Schleswig-Holstein : Thema: Ministerien & Behörden

Archäologen auf den Spuren der Wikinger in Haithbau

Ein Bericht über die Ausgrabung in Haithabu aus dem Jahr 2017.

Letzte Aktualisierung: 26.02.2021

Die Luftaufnahme zeigt einen Blick über den Halbreiswall Richtung Schleswig. Im Vordergrund liegen rechts die Wikingerhäuser, linksseitig befindet sich noch innerhalb des Halbkreiswalles das Grabungszelt.
Der Blick über die Wikingerhäuser Richtung Schleswig zeigt linksseitig durch das Grabungszelt die Lage des untersuchten Geländes.

Die große Attraktion in der Museumssaison 2017 ist die archäologische Ausgrabung im historischen Gelände. Mit ihr wird die über 100jährige Forschungsgeschichte fortgeschrieben. Nur wenige Meter von den rekonstruierten Wikinger Häusern entfernt nehmen Archäologen eine 1939 abgebrochene Ausgrabung im Flachgräberfeld wieder auf. Im Grabungszelt ist ein Besucherbereich eingerichtet worden. Von hier aus kann man den Archäologen bei ihrer Arbeit zuschauen und sich anhand von Informationstafeln umfassend mit den Grabsitten im wikingerzeitlichen Haithabu und der aktuellen Ausgrabung auseinandersetzen.

Grabungsleiter Dr. Sven Kalmring und Prof. Dr. Claus von Carnap-Bornheim präsentieren auf einer Schautafel spektakuläre Goldfunde.
Grabungsleiter Dr. Sven Kalmring und Prof. Dr. Claus von Carnap-Bornheim präsentieren auf einer Schautafel spektakuläre Goldfunde.


Der finnische Archäologe Helmer Salmo vom Nationalmuseum in Helsinki öffnete im August 1939 eine 6,5 x 5 m große Fläche. Hier hat er spektakuläre Metallfunde geborgen, darunter ein filigranverzierter Goldanhänger, eine goldene Fibel mit einer byzantinischen Münze, eine silberne Kugelnadel sowie eine Bronzeschnalle und ein vollständiges Schwert. Eiserne Sargnägel in den oberen Schichten waren Hinweise auf einen Bestattungsplatz. Wegen des Kriegsausbruchs musste Salmo die Grabung schon nach 14 Tagen überstürzt beenden. Die Befunde in einem halben Meter Tiefe wurden mit Dachpappe abgedeckt und anschließend wieder zugeschüttet.


Diese Altgrabung ist jetzt wieder geöffnet worden, um die damals dokumentierten Funde zu überprüfen und weitere Gräber zu untersuchen. Eine hilfreiche Orientierung bieten in diesem Zusammenhang die geophysikalischen Untersuchungen von 2002 sowie systematische Metalldetektorbegehungen aus dem Jahr 2003.

Ein Blick auf die Ausgrabungsfläche.
Ein Blick auf die Ausgrabungsfläche.


Mit der geplanten Erweiterung der Grabungsfläche ab Juli 2017 wird erwartet, Gräber aus der Spätphase von Haithabu aus dem 10. und 11. Jahrhundert untersuchen zu können. Skelettmaterial wird mit modernen anthropologischen Methoden untersucht und für aDNA- und Isotopen-Analysen herangezogen. Diese versprechen Erkenntnisse über die Zusammensetzung der späten Bevölkerung in Haithabu, deren Herkunft und Verwandtschaftsbeziehungen, aber auch Aussagen zu ihrem Gesundheitszustand und ihrer Ernährung. Auf diese Weise können neue Erkenntnisse über die Lebensverhältnisse der Bewohner von Haithabu gewonnen werden.

Wikinger Museum Haithabu, 4. April 2017

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