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Archäologisches Landesamt Schleswig-Holstein : Thema: Ministerien & Behörden

Workshop "Sporttaucher und Unterwasserkulturerbe"

Letzte Aktualisierung: 30.01.2019

Workshop-Teilnehmer vor dem Archäologischen Landesamt Schleswig-Holstein
Workshop-Teilnehmer vor dem Archäologischen Landesamt Schleswig-Holstein

Am 24. November 2018 öffnete das Archäologische Landesamt Schleswig-Holstein (ALSH) seine Türen für Sporttaucher aus ganz Schleswig-Holstein und von außerhalb. Der im Rahmen des BalticRIM--Baltic Sea Region Integrated Maritime Cultural Heritage Management-Projektes organisierte Workshop war mit dem Ziel initiiert worden, einerseits Sporttaucher für das Thema des Unterwasserkulturerbes und dessen Gefährdung zu sensibilisieren, andererseits, um auf die reiche Kenntnis von Sporttauchern mit Bezug auf mögliche Fundplätze zurückgreifen zu können, die dem ALSH noch unbekannt sind.

Da das ALSH selbst nur Unterwasser-Prospektionen im Rahmen von Umweltverträglichkeitsprüfungen zu geplanten wasserbaulichen Maßnahmen durchführt, wie zuletzt bei der Fehmarnbeltquerung, sind Informationen von Sporttauchern von herausragender Bedeutung. Zudem können sie auch umweltliche Veränderungen wahrnehmen, die mitunter Einflüsse auf archäologische Fundplätze haben, wie z. B. durch Stürme freierodierte Wracks. Ihre Beobachtungen sind also auch hinsichtlich des „site monitoring“ wertvoll.

Mit rund 70 Workshop-Anmeldungen stieß diese Initiative auf eine so große Resonanz, dass der Vortragssaal auf Annettenhöh, dem Sitz des ALSH, seine Kapazitätsgrenzen erreichte. Nach Begrüßung durch den BalticRIM--Baltic Sea Region Integrated Maritime Cultural Heritage Management-Projektleiter Matthias Maluck (ALSH) stellte Dr. Stefanie Klooß (ALSH) die Arbeit des Landesamtes vor, insbesondere den durch ihr Dezernat abgedeckten Zuständigkeitsbereich für die schleswig-holsteinischen Küstengewässer. Dr. Daniel Zwick (ALSH) referierte über den gesetzlichen Schutz des Unterwasserkulturerbes, das archäologische Potenzial von „Anomalien“ und die im Rahmen des BalticRIM--Baltic Sea Region Integrated Maritime Cultural Heritage Management-Projekts geplanten Maßnahmen.

Dr. Sönke Hartz (Museum für Archäologie Schloss Gottorf, Schleswig) berichtete von seiner jahrelangen guten Zusammenarbeit mit Sporttauchern zur Erforschung von submarinen prähistorischen Siedlungsplätzen und Elmar Klemm (Verband Deutscher Sporttaucher e.V.) zeigte anhand von Praxisbeispielen, wie sich auch interessierte Laien im Bereich der Unterwasserarchäologie und Ausbildung stark engagieren können. Abgerundet wurde das Programm von Gabriele Dederer (WWF--World Wide Fund For Nature - Geisternetze-Projekt), die Netzhaker-Positionen auf den Grund geht: Hierbei handelt es sich um Anomalien auf dem Meeresgrund, an denen Fischer ihre Netze verlieren. Während der WWF--World Wide Fund For Nature diese entfernen und entsorgen will, können diese Haker-Positionen auch archäologisch wichtige Fundplätze darstellen, v. a. Wrackfundstellen, weshalb ein gemeinsames Interesse an dessen Ortung und Betauchung besteht und bereits im Vorfelde zu einem Synergie-Effekt zwischen der archäologischen Denkmalpflege und dem Umweltschutz führte.

Den Abschluss des Vortragsprogrammes bildete eine große Diskussionsrunde, in dem sich v. a. der Wunsch vieler Sporttaucher niederschlug, in die Entdeckung, Erforschung und den Schutz des Unterwasserkulturerbes stärker involviert zu werden. Kritische Stimmen, welche eine Einschränkung der Betauchung an archäologischen Fundplätzen befürchteten, führten den Denkmalpflegern vor Augen, wie wichtig eine gute Außenkommunikation und Öffentlichkeitsarbeit sei, um das Gros dieser Befürchtungen auszuräumen. Auch wenn noch nicht alle Anliegen geklärt werden konnten, war dies ein erfolgreicher erster „Aufschlag“, bei dem in geselliger Runde bei Kaffee und Kuchen Kontakte geknüpft und Fragen diskutiert werden konnten, die weitere Themen, Projekte und Kooperationen für die Zukunft beinhalten.

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