Die Ausgrabungen in Lohe-Rickelshof laufen auf vollen Touren. In der Nähe von Heide plant die Firma Northvolt den Bau einer großen Batteriezellfabrik. Nach dem Verursacherprinzip werden derzeit bauvorbereitende archäologische Untersuchungen durchgeführt. Die Untersuchungsflächen liegen überwiegend auf dem Geestrücken, streifen aber auch Teilflächen am Rande der Marsch. Zurzeit arbeiten mehrere Teams parallel auf der Fläche.
Seit März (Beginn der Ausgrabungen) wurden bisher etwas mehr als 40.000 m2 Fläche geöffnet und bereits über 4.000 archäologische Befunde freigelegt und dokumentiert. Darunter befinden sich Grundrisse von 141 Gebäuden (37 Grubenhäuser, 48 Langhäuser, 10 Neben- bzw. Wirtschaftsgebäude, 46 Speicherbauten), 11 Gräber, über 40 Öfen, über 100 verschiedene Gruben, 23 Brunnen und Wasserschöpfstellen, über 35 Grabenabschnitte, eine Steinkiste, drei Schlagplätze und ein eingezäunter Platz mit Gefäßdeponierungen und Tierleichenbrand, dazu kommt noch eine Wegestruktur in Richtung der Marsch – eben alles, was ein Archäologieherz höherschlagen lässt.
Eine derart hohe Siedlungsdichte und –kontinuität ist bisher – insbesondere auf dem schleswig-holsteinischen Festland – archäologisch nicht nachgewiesen. Die Ergebnisse von Lohe-Rickelshof werden den Forschungsstand zur Römischen Kaiserzeit und Völkerwanderungszeit in Schleswig-Holstein, aber auch darüber hinaus, nachhaltig verändern. Die noch ausstehenden naturwissenschaftlichen Untersuchungen des umfangreichen Probenmaterials lassen, nicht zuletzt aufgrund der sehr guten Erhaltungsbedingungen, weitreichende neue Erkenntnisse zu den Lebens- und Umweltbedingungen dieser Epochen erwarten.
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