Zahlreiche interessierte Besucher nutzen am 8. September 2019 die Gelegenheit, sich bei bestem Wetter über das derzeit laufende Instandsetzungsvorhaben und über die Ergebnisse der begleitenden Untersuchungen am archäologischen Kulturdenkmal Burg Linau zu informieren. Kurzvorträge und Führungen, ein Informationsstand der Interessensgemeinschaft Kulturdenkmal Burg Linau e. V. sowie die Präsentation eines 3D-Modells durch den Fachbereich Geodäsie & Geoinformatik der HafenCity Universität Hamburg boten darüber hinaus vielfältige Einblicke in hochmoderne Dokumentationsverfahren, die Historie des Dorfes Linau und in die Arbeit der archäologischen Denkmalpflege im Land und vor Ort.
Zahlreiche interessierte Besucher nutzen 2019 die Gelegenheit, sich über das derzeit laufende Instandsetzungsvorhaben zu informieren.
Burg Linau – eine Burg des 13. und 14. Jahrhunderts im Nordwesten des Kreises Herzogtum Lauenburg, die aus der eher doch unscheinbaren, aber dennoch reichhaltigen Burgenlandschaft Schleswig-Holsteins heraussticht. Während der überwiegende Teil der bislang über 400 bekannten Turmhügelburgen sich heute nur noch als von Gräben umgebender Erdhügel in der Landschaft darstellt, weil die aus Holz errichteten Wehrtürme längst vergangen sind, weist die aus insgesamt drei Hügeln mit umgebendem Grabensystem bestehende Burg Linau Reste eines mächtigen steinernen Bergfriedes auf. Einige Bereiche des runden Turmfundamentes haben sich seit der Zerstörung der Burg am 29. September 1349 bis heute erhalten, waren jedoch bislang ungeschützt der Witterung und damit dem fortwährenden Zerfall ausgesetzt.
Die Interessengemeinschaft Kulturdenkmal Burg Linau e. V. hat es sich zum Ziel gesetzt, dieses „Schmuckstück“ aus seinem Dornröschenschlaf erwachen zu lassen und mit einer Sanierung des Fundamentes vor dem weiteren Verfall zu bewahren. Das hierfür notwendige Konzept wurde gemeinsam mit der Unteren Denkmalschutzbehörde des Kreises Herzogtum Lauenburg und dem ALSH entwickelt. Zugleich erfolgte die Akquise der erforderlichen Fördergelder durch die Interessensgemeinschaft und die Gemeinde Linau. Gefördert wird das Projekt durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, aus dem Denkmalschutzsonderprogramm IV des Beauftragten der Kultur und der Medien (BKM) der Bundesregierung, durch die LAG--Lokale Aktionsgruppe AktivRegion Herzogtum Lauenburg Nord e. V., durch die Deutsche Burgenvereinigung e. V., die Gemeinde Linau sowie durch private Spenden über die Interessengemeinschaft Kulturdenkmal Burg Linau e. V.
Im Jahr 2017 konnten mit den ersten Baumfällungen die Sanierungsarbeiten begonnen werden. 2018 folgten umfangreiche Freilegungen und Untersuchungen durch das ALSH. Seit Mai 2019 wird das freigelegte Feldsteinfundament mit Originalsteinen zunächst in seiner Form in großen Teilen wieder vervollständigt, versiegelt und um etwa einen halben Meter in der Höhe ergänzt. Ein bei den Freilegungen überraschend angetroffener neuzeitlicher Ziegelbrennofen im Innenraum des Fundamentes wurde hierbei vor Ort erhalten und konservatorisch überdeckt.
Ziel des Gesamtprojektes ist in erster Linie die Sicherung, zugleich bieten sich mit dem imposanten und rund zwölf Meter im Durchmesser messenden Turmfundament, entsprechenden neuen Beschilderungen und webbasierten Aufbereitungen aber auch neue Möglichkeiten, Interesse für einen wichtigen Teil der mittelalterlichen Burgenlandschaft Schleswig-Holsteins zu wecken, Wissen zu vermitteln und so zum Geschichtsbewusstsein beizutragen. Zugleich soll die Ruine der Burg Linau durch diese „sanfte“ Instand- und Inwertsetzung ihren Charme als „verwunschenen Ort“, um den sich viele Geschichten ranken, beibehalten.
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