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Amtsgericht Ahrensburg : Thema: Gerichte & Justizbehörden

Historie

Letzte Aktualisierung: 11.04.2022

Das Amtsgericht Ahrensburg wurde 1867 mit der Bildung des Norddeutschen Bundes als "königlich preußisches Amtsgericht" in der alten Posthalterei in der Straße Am Weinberg in Ahrensburg errichtet.

Nachdem die Gemeinde Ahrensburg der Justiz unentgeltlich das Grundstück in der Königstrasse überlassen hatte, wurde der Gerichtsneubau dort am 29. September 1905 eingeweiht.

Mit Inkrafttreten des Groß-Hamburg-Gesetzes vom 26. Januar 1937 gingen die ursprünglich zum Amtsgerichtsbezirk gehörenden Hamburger Umlandgemeinden in den Zuständigkeitsbereich der Hansestadt Hamburg über. Im Gegenzug wurden nur die Gemeinden Großhansdorf und Schmalenbek in den Amtsgerichtsbezirk eingegliedert, so dass Ahrensburg für diese Gemeinden und Ahrensburg, Ahrensfelde, Bünningstedt, Glashütte, Harksheide, Hoisbüttel, Meilsdorf, Tangstedt und Wilstedt zuständig war. Durch die Ausgliederung der Hamburger Umlandgemeinden ermäßigte sich die Zahl der notwendigen Mitarbeiter im Gericht von 34 (darunter 4 Richter) auf 23 (davon 2 Richter).

Gerichtsgebäude im Jahr 1937
Gerichtsgebäude im Jahr 1937

Nach dem Zweiten Weltkrieg verdoppelte sich dann die Bevölkerungszahl des Amtsgerichts-bezirkes und führte in der Folge auch zu einer Neuordnung der Zuständigkeiten. Im Jahre 1970 wurde das Amtsgericht Bargteheide aufgelöst und in den Zuständigkeitsbereich des Amtsgerichtes Ahrensburg überführt. Bis 1970 war dem Amtsgericht auch eine Justizvollzugsanstalt angegliedert, die dann nach Rendsburg wechselte.

Eine wesentliche Bedeutung in der Geschichte des Amtsgerichtes hat die Brandstiftung vom 1. März 1980, die das Amtsgerichtsgebäude fast vollständig zerstörte. Bei diesem Brandanschlag wurden ca. 80 % der Grundakten, in denen die Eigentumsverhältnisse und Grundstücksbelastungen verzeichnet waren, schwer beschädigt. Mit sehr großem Arbeitseinsatz und Rekonstruktionsvermögen haben die Mitarbeiter den Wiederaufbau und die Funktionsfähigkeit des Gerichtes seinerzeit sichergestellt.

Grundbuchgeschäftsstelle nach dem Brand
Grundbuchgeschäftsstelle nach dem Brand

Auf dem Grundstück des abgerissenen Gebäudes, das um zugekaufte Nachbargrundstücke erweitert worden war, wurde von 1983 bis 1985 das heutige Amtsgerichtsgebäude errichtet und am 10. Mai 1985 eingeweiht.

Amtsgerichtsgebäude seit 1985
Amtsgerichtsgebäude seit 1985

Nach Übernahme und Auflösung des Amtsgerichtes Trittau im Jahr 1995 wurde durch das Gesetz zur Neuordnung der Amtsgerichtsbezirke vom 4. Oktober 2006 auch das Amtsgericht Bad Oldesloe zum 1. Oktober 2009 aufgelöst und Bad Oldesloe, Grabau (Kreis Stormarn), Lasbek, Meddewade, Neritz, Pölitz, Rethwisch, Rümpel, Steinburg und Travenbrück in den hiesigen Zuständigkeitsbereich überführt.

Heute arbeiten ca. 90 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Amtsgericht Ahrensburg, die pro Jahr u. a. ca. 2000 Zivilfälle, 1200 Familienverfahren, 600 Erwachsenen- und 500 Jugend- sowie Heranwachsendenstrafsachen bearbeiten und für 2300 Betreuungsverfahren zuständig sind.

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